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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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interessiert sich doch gar nicht für euch. Kalb al’ Akrab wird nur gegen jene eingesetzt, die plötzlich ihr Gewissen entdecken oder zu entwischen versuchen, ohne ihre Aufgabe erfüllt zu haben.«
    Val verschränkte die Arme und bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick. »Wenn wir es nicht sind, warum wurde dann Christian verletzt und wir Übrigen angegriffen?«
    »Als Warnung an mich«, erklärte Kit. »Zweifellos ist Elizabeth ein ähnliches Bauernopfer, weil sie versucht hat, mich zu decken, oder weil sie ihn oder sie konfrontiert hat. Sie hat mir gesagt, sie hätte einen Verdacht, wollte aber nicht näher darauf eingehen.« Kit seufzte. »Nein, ich glaube, der Skorpion spielt nur mit uns.«
    »Wie kannst du da so sicher sein?«
    »Ich wiederhole: weil wir alle noch am Leben sind. Wenn der Anschlag ernst gemeint gewesen wäre, dann hätte man euch nachts überfallen oder in einem unbeobachteten Moment. Nicht mitten am Tag, wenn man sieht, was auf einen zukommt.« Er schaute Zenobia an. »Und nicht mit einem Gift, das dir, wie der Täter weiß, wohl bekannt sein muss.«
    Zenobia nickte. »Er hat nicht ganz Unrecht.«
    Swan drängte sich nach vorn. »Also, mir scheint, es gibt nur einen Weg, den Skorpion aus seinem Versteck zu locken.«
    »Und der wäre?«, fragte Stryder.
    Swan bedachte Kit mit einem spekulativen Blick. »Wir haben etwas, das er gerne hätte.«
    »Du wirst meinen Bruder nicht in Gefahr bringen.«
    »Aber er hat Recht, Stryder«, sagte Kit ruhig. »Ich bin der Einzige, der ihn aus der Reserve locken könnte.«
    »Dann musst du schleunigst von hier verschwinden, irgendwohin, wo es sicher ist.«
    Kit schüttelte den Kopf. »So einen Ort gibt es nicht. Der Skorpion wird mich finden, wo immer ich auch hingehe.«
    »Mag sein. Aber diesmal bist du nicht allein«, versicherte ihm Stryder. »Jetzt hast du uns.« Stryder trat einen Schritt zurück und wandte sich an die gesamte Gruppe. »Nassir, Zenobia und Christian, ich möchte, dass ihr euch heute im Schutz der Dunkelheit auf den Weg macht und Kit zum Schotten nach Nordengland bringt.«
    »Und wenn ihm der Skorpion nun folgt?«, fragte Rowena.
    »Wenn er der ist, den ich meine«, sagte Stryder, »wird er das nicht tun. Außerdem würde es uns auffallen, wenn einer der Adligen vorzeitig abgereist wäre. Wir wüssten dann sofort, wer der Skorpion ist, und dann könnte ich euch Swan hinterherschicken, um euch zu warnen.«
    »Ich verzichte«, sagte Swan. »Ich will doch nicht die nächste Leiche abgeben.«
    Stryder bedachte ihn mit einem zornigen Blick.
    »Keine Angst«, sagte Val. »Ich werde dich begleiten und dir die bösen Buben vom Hals halten.«
    Swan schnaubte.
    »Nun, einen besseren Plan haben wir nicht«, meinte Stryder streng. »Sagt dem Schotten, er soll auf Kit aufpassen, egal was passiert.«
    »Keine Sorge«, sagte Christian. »Der Schotte brennt nur darauf, dass jemand versucht, sich bei ihm einzuschleichen und einen von uns abzumurksen. Ich glaube, so ein Attentäter käme ihm gerade recht.«
    »Also gut, Männer«, sagte Stryder. »Bis dahin verhält sich jeder so normal wie möglich. Wir wollen nicht, dass sie merken, was wir herausgefunden haben.«
    »Was haben wir schon herausgefunden?«, meinte Swan zynisch. »Dass uns jemand nach dem Leben trachtet. Das wussten wir doch schon vorher.«
    Val boxte ihm seinen Ellbogen in den Magen. »Ich würde sagen, wenn wir schon jemanden opfern müssen,
    dann Swan hier. Der kann einfach nicht seine Klappe halten.«
    Stryder reagierte nicht darauf.
    »Nassir, Zenobia, ihr bleibt bis heute Abend bitte bei Kit, ja? Ich will nicht, dass er auch nur eine Minute allein ist.«
    Nassir nickte.
    Nun, da Stryder alles getan hatte, was er tun konnte, nahm er Rowena bei der Hand und wollte mit ihr gehen.
    »Jetzt seht euch das an«, stöhnte Swan und wies auf ihre Hände.
    Val gab ihm einen derart kräftigen Fausthieb, dass er wie ein nasser Sack zusammenbrach.
    Stryder bedachte seinen großen Gefährten mit einem vorwurfsvollen Blick.
    »Ich habe ihn gewarnt. Er kann einfach seine Klappe nicht halten. Geht ruhig. Nur keine Sorge, wir kommen schon klar.«
    Dessen war sich Stryder nicht mehr ganz so sicher. Ein wenig beunruhigt verließ er mit Rowena das Zelt.
    Rowena stieß auf dem Rückweg zur Burg einen erschöpften Seufzer aus. »Was für ein schrecklicher Tag!«
    »Das stimmt.«
    Sie hielt an und strich mit dem Finger über das Brandmal auf Stryders Handrücken, das er den Sarazenen verdankte. »Warum

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