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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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lassen sie euch nicht einfach in Ruhe?«
    »Weil wir sie immer noch bekämpfen.«
    »Und wenn ihr damit aufhören würdet?«
    »Glaub mir, Rowena, ich würde alles dafür geben, das Schwert niederlegen zu können. Aber wie kann ich das, so lange ich weiß, dass Männer wie Kit noch dort sind?
    Oder Frauen wie Elizabeth. Willst du wirklich, dass ich sie im Stich lasse? Mit den Schultern zucke und sage, was geht es mich an?«
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Was willst du dann?«
    »Ich will, dass ihr diesen Skorpion findet und entlarvt. Er allein kennt die Identität der anderen Assassinen. Wenn wir ihn haben, können wir dem ein Ende bereiten.«
    »Und wie sollen wir das, bitte schön, machen?«
    »Ich weiß nicht genau, aber ich hätte da so eine Idee.«

15. Kapitel
    Rowena war die ganze nächste Woche über wie betäubt. Elizabeth war beigesetzt worden, und nun versuchten die Leute die Tragödien der letzten Tage zu verdrängen und wieder in eine festliche Stimmung zurückzufinden. Doch die meiste Zeit wirkte die Begeisterung der Menge eher halbherzig. Die Tage des Turniers zogen sich dahin, während Ritter und Knappen für die jeweiligen Kämpfe trainierten.
    Die ganze Zeit über vermisste Rowena ihre Freundin schrecklich.
    Stryder und seine Mannen waren mehr denn je um ihre Sicherheit besorgt. Der Graf ging sogar so weit, seinen Beschluss umzustoßen, sich von ihr fern zu halten. Und die ganze Zeit über versuchten sie, herauszubekommen, wie es zu Elizabeths Tod gekommen war. Ihr einziger Trost waren ihre abendlichen Gesangsstunden mit Stryder, bei denen er sich noch immer fürchterlich zierte.
    Ihre Tage besaßen jetzt eine bestimmte Routine: nach dem Abendessen begleitete Rowena Stryder zu dessen Zelt, wo er sich gewöhnlich eine halbe Stunde grimassierend und stöhnend gegen das, was kommen sollte, wehrte, bis er schließlich nachgab und versuchte, die von ihr vorgeschlagenen Lieder nachzusingen und sich dabei auf der Laute zu begleiten.
    Das Ergebnis war nicht besonders ermutigend.
    Wenn er gar keine Lust mehr hatte, beendete er die
    Lektion gewöhnlich mit einem Kuss, und dann dauerte es nicht lange, bis Swan auftauchte und versuchte, Stryder unter irgendeinem Vorwand dazu zu bringen, Rowena wieder zur Burg zurück zu begleiten.
    Es war zum Wahnsinnigwerden. Sie hätte Swan am liebsten eins mit ihrer Laute übergezogen. Nur die Tatsache, dass sie wusste, dass er es nur gut meinte, hielt sie davon ab.
    Während des Tages hielt Stryder sich meist auf dem Turnierplatz zum Training auf. Rowena hatte sich derweilen eine andere Aufgabe auserkoren: die Beschattung von Damien. Sie war fest entschlossen, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Wobei auch immer. Irgendetwas Fieses würde sie schon entdecken.
    Er war Elizabeths Mörder. Er war der Skorpion. Dessen war sie sicher.
    Wie es der Zufall wollte, hatte sie gerade erst gesehen, wie er sich in Richtung Audienzsaal schlich, wo Heinrich den ganzen Vormittag über Bittgesuche entgegengenommen hatte.
    Was hatte er dort in Abwesenheit des Königs zu suchen? Die einzige Erklärung, die sich ihr aufdrängte, war, dass er Informationen sammelte, die er den Feinden Heinrichs weitergeben konnte.
    Ja, sie war sich sicher, dass er irgendeine Schweinerei ausheckte. Genauso wie vor zwei Tagen, als sie ihm in den Wald gefolgt war.
    Unglücklicherweise hatte er sich am Ende nur mit einem Bauern getroffen und einen Korb frischer Beeren von ihm gekauft. Doch das war nur ein unbedeutender Rückschlag.
    Er war ein Verräter, ein Spion. Und sie würde es beweisen.
    Rowena hielt den Atem an, als Damien sich lautlos wie ein Gespenst in den Audienzsaal schlich.
    Die Rückschläge - er hatte sie mehrmals erwischt -hatten sie gelehrt, ein wenig vorsichtiger zu sein. Und so huschte sie auf Zehenspitzen zur Tür und spähte durch eine Ritze. Er war nirgends zu sehen.
    Rowena klopfte sich unentschlossen mit dem Finger ans Kinn. Sollte sie sich hineinschleichen und darauf warten, dass er wieder auftauchte?
    Stryder hatte ihr dringend davon abgeraten, den Mann weiterhin zu beschatten. Denn wenn er tatsächlich ein Mörder war, würde er nicht zögern, auch sie umzubringen.
    Aber ihr schien es den Preis wert zu sein. Denn wenn auch sie stürbe, dann wüsste Stryder zumindest ganz sicher, wer dahintersteckte. Sicherlich würde er ihren und Elizabeths Tod dann grausam rächen.
    Drinnen war es immer noch vollkommen still, kein Geräusch, keine Bewegung.
    Jetzt oder nie.
    Sie holte tief Luft, schob

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