Nacht ueber den Highlands
ist.«
Sie schnaubte höchst undamenhaft. »Das ist nicht die Liebe, von der ich singe. Ich finde unnötiges Blutvergießen alles andere als romantisch.«
Stryder zog sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. Tief atmete er den frischen, blumigen Duft ihres Haars ein. »Wenn dieses Turnier vorbei ist, brauchst du dir nie wieder Gedanken um unnötiges Blutvergießen zu machen. Ich bin derjenige, der deine Hand gewinnen wird, also brauchst du dir wegen der anderen nicht den Kopf zu zerbrechen.«
Sie nickte ein klein wenig besänftigt. »Ich werde mich mit weißen Gänsefedern schmücken, wie es einer Gans, die goldene Eier legt, gebührt.«
Er seufzte über ihre Dickköpfigkeit. »Wäre es dir lieber, wenn ich verliere?«
»Nein! Ganz besonders nicht gegen einen wie diesen Damien St. Cyr.«
»Warum streiten wir uns dann?«
»Einfach darum!« Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte davon.
Stryder starrte ihr fassungslos hinterher. Er begriff einfach nicht, was in sie gefahren war.
»Weiber«, knurrte er schließlich. Kein Mann konnte sie verstehen. Er fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare und machte sich dann entschlossen auf die Suche nach männlicher Gesellschaft. Männer sagten wenigstens das, was sie meinten, und man konnte es auch verstehen.
Stryder verbrachte die nächsten Tage hauptsächlich im Training. Seine Gesangsstunden mit Rowena fielen ins Wasser. Tatsächlich sprach sie kaum mehr ein Wort mit ihm, und immer wenn er mit ihr reden wollte, schlug sie mit den Armen und schnatterte wie eine Gans.
Was noch schlimmer war, Alexander, sein Alexander, fing jetzt auch schon damit an.
»Bin ich nicht lustig, Vater? Rowena hat gesagt, du würdest darüber lachen.«
Eher stöhnen. Aber Stryder wollte um keinen Preis die Gefühle des Kleinen verletzen. Also wuschelte er ihm lediglich den Blondschopf und schickte ihn, Rowena innerlich verwünschend, wieder zu Fatima zurück.
Die letzte Nacht vor dem Turnier verbrachte Stryder, wie es seine Gewohnheit war, in der Kapelle. Er betete für all jene Seelen, die ihren Familien entrissen worden waren.
Später an diesem Abend, als er in sein Zelt zurückkehrte, wartete Rowena bereits auf ihn. In einen langen Kapuzenumhang gehüllt saß sie am Rand von Alexanders kleinem Feldbett und behütete den Schlaf des Jungen.
»Was machst du denn hier?«, fragte er überrascht. Er fürchtete, dass sie gleich wieder wie eine Gans zu schnattern anfangen würde.
Er irrte sich.
Sie erhob sich und trat zu ihm. »Ich habe Fatima den Abend freigegeben. Ich wusste nicht, dass du so lange ausbleiben würdest. Ich hatte gehofft, du würdest zurückkommen, bevor Joanne und Bridget verschwinden. Und auf einmal war niemand mehr da, um auf Alexander aufzupassen.«
Er fuhr mit den Fingern durch ihr seidiges Haar. »Ich wäre schon früher gekommen, wenn ich gewusst hätte, dass du da bist und mich nicht anschnatterst.«
Sie lächelte und gab ihm einen zärtlichen Kuss. »Ich möchte mich für mein Benehmen entschuldigen und vor allem dafür, dass ich auch noch Alexander angestiftet habe; das war nicht recht von mir.«
Stryder räusperte sich. Es war schwer, ihr weiterhin böse zu sein, wenn sie so reizend aussah und sich bei ihm entschuldigte.
»Schon vergessen.«
»Gut.« Sie wich einen Schritt zurück und schnatterte.
Er verdrehte die Augen.
Sie lachte.
»Kleiner Scherz.« Dann warf sie einen Blick über die Schulter auf Alexander, wie um sich davon zu überzeugen, dass er noch schlief.
Schließlich zog sie ihren Umhang auseinander.
Ihm stockte der Atem, als er sah, was sie darunter anhatte.
Nicht gerade viel.
Ihr durchsichtiges Hemdchen hob ihren Körper eher hervor, als ihn zu verhüllen. Ihre Nippel zeichneten sich rosa und verlockend unter dem hauchzarten Stoff ab, und er musste alle Willenskraft aufbieten, sie nicht in den Mund zu nehmen.
Doch das war noch nicht alles: unter dem Stoff zeichnete sich sein ungeschicktes Gekrakel ab, der Schriftzug »Eigentum von Stryder«.
Sie legte die Hand an seine Wange. »Ich hab’s nicht vergessen.« Sie schloss ihren Umhang wieder und versuchte jetzt, sein Hemd hochzuziehen, um einen Blick auf seinen Bauch zu erhaschen. »Und du?«
»Nein, aber im Gegensatz zu dir war ich leider gezwungen, es abzuwaschen, weil Raven und Val nicht aufhörten, mich damit aufzuziehen.«
»Ach ja?« »Ja. Deshalb putzt Raven heute Abend auch meine Rüstung.«
»Und Val?«
»Der hinkt immer noch.«
Sie lachte. Stryder
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