Nacht über den Wassern
niemand sie sehen konnte, war sie doch froh, daß sie einen hübschen Slip mit Spitzenbesatz und einen passenden Strumpfhalter trug.
Sie ritzte ein Viereck um das Schloß herum und begann, es langsam zu vertiefen. Das Metall der Schnalle war nicht sonderlich stabil, und es dauerte nicht lange, bis der Dorn sich bog. Sie gab nicht auf und unterbrach die Arbeit nur, wenn sie in Minutenabständen um Hilfe rief. Aus der eingeritzten Markierung wurde allmählich eine Vertiefung. Späne lösten sich und fielen zu Boden.
Das Holz der Tür war, vielleicht wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, recht weich. Die Arbeit ging gut voran, so daß Nancy schon mit ihrer baldigen Befreiung rechnete.
Sie hatte kaum wieder Hoffnung geschöpft, als der Dorn abbrach.
Sie hob ihn auf und versuchte weiterzumachen, aber ohne die Schnalle war der Dorn kaum als Werkzeug zu gebrauchen. Wenn sie tief ins Holz wollte, entglitt er ihren Händen, und wenn sie nur leicht drückte, wurde die Kerbe nicht tiefer. Nachdem sie ihn fünf- oder sechsmal fallen gelassen, geflucht und in ohnmächtigem Zorn geheult hatte, hämmerte sie schließlich besinnungslos mit den Fäusten gegen die Tür.
Eine Stimme rief: »Wer ist da?«
Sie hielt inne und verstummte. Hatte sie die Stimme wirklich gehört? Sie rief: »Hallo! Hilfe!«
»Nancy, bist du es?«
Ihr Herz machte einen Sprung. Die Stimme mit dem britischen Akzent kannte sie doch. »Mervyn! Gott sei Dank!«
»Ich habe dich überall gesucht. Was, zum Teufel, ist denn mit dir passiert?«
»Jetzt laß mich erst einmal raus, ja?«
Die Tür erbebte. »Sie ist verschlossen.«
»Du mußt um den Schuppen herumgehen.«
»Schon unterwegs.«
Nancy ging an dem Boot vorbei durch den Schuppen und zum Seiteneingang. Sie hörte ihn sagen: »Die Tür ist festgeklemmt- einen Moment noch…« Ihr wurde plötzlich bewußt, daß sie nur Strümpfe und Unterwäsche trug. Schnell schlüpfte sie in ihren Mantel, um ihre Blöße zu verbergen. Kurz darauf flog die Tür auf, und sie warf sich Mervyn in die Arme. »Ich dachte schon, ich müßte hier drin sterben!« sagte sie und fing zu ihrer großen Beschämung an zu weinen.
Er drückte sie an sich, streichelte ihr das Haar und murmelte: »Schon gut, schon gut.«
»Peter hat mich eingesperrt«, sagte sie unter Tränen.
»Ich hatte schon vermutet, daß er sich auf krumme Touren verlegt. Dein Bruder ist ein übler Bursche, wenn du mich fragst.«
Nancy war viel zu floh darüber, Mervyn zu sehen, als daß sie auch nur einen Gedanken an Peter verschwenden wollte. Sie sah ihm durch den Tränenschleier hindurch in die Augen und küßte sein Gesicht, Augen, Wangen, Nase und schließlich seine Lippen. Sie war plötzlich entflammt, öffnete den Mund und küßte ihn leidenschaftlich. Er legte die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Dann ließ er seine Hände unter dem Mantel über ihren Rücken nach unten gleiten und hielt auf einmal verblüfft inne, als er ihre Unterwäsche fühlte. Er trat einen Schritt zurück und schaute sie an. Ihr Mantel stand offen. »Was ist mit deinem Rock passiert?«
Sie lachte. »Ich habe versucht, die Tür mit dem Dorn meiner Gürtelschnalle zu durchbohren, und mein Rock hält ohne Gürtel nicht. Da hab‘ ich ihn ausgezogen…«
»Was für eine reizende Überraschung«, sagte er heiser und streichelte ihre Pobacken und ihre bloßen Schenkel. Sie spürte, wie sein Penis sich gegen ihren Bauch stemmte, fühlte danach und streichelte ihn.
Die Begierde raubte ihnen die Sinne. Nancy wollte sich mit ihm hier und jetzt vereinigen und wußte, daß er genauso fühlte. Er bedeckte ihre kleinen Brüste mit seinen großen Händen, und sie schnappte nach Luft, öffnete die Knöpfe an seinem Hosenbund und griff hinein. Und die ganze Zeit über dachte sie: Ich hätte sterben können. Der Gedanke, wie knapp sie dem Tod entkommen war, erfüllte sie mit gieriger Wollust. Sie fand seinen Penis, drückte ihn ein wenig und holte ihn heraus. Sie atmeten schwer. Nancy trat einen Schritt zurück und betrachtete das große Glied in ihrer kleinen weißen Hand. Sie konnte nicht länger widerstehen und kniete sich vor ihn hin, um seinen Penis in den Mund zu nehmen.
Er schien sie völlig auszufüllen. Sie spürte Moosgeruch und Salzgeschmack und stöhnte auf. Sie hatte vergessen, wie gerne sie es tat, und hätte ewig so weitermachen können. Doch da zog er ihren Kopf zu sich hoch und murmelte: »Hör auf, bevor ich komme.«
Er beugte sich herunter und streifte ihr langsam
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