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Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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diesmal sogar alle drei gleichzeitig  raussehen.  Auf dem Zirkusplatz liefen hektisch die Zirkusleute und Artisten durcheinander und verschwanden in den Wohnwagen. Peppo und Fips stritten wieder miteinander. In der Mitte des Treibens standen Rondini und der Kassierer und unterhielten sich.  Der Zirkusdirektor schien sehr vergnügt zu sein und klopfte dem dürren Mann anerkennend auf die  Schulter.  »Heute hat er anscheinend besonders viele Leute angeschmiert«, vermutete Justus. Dann drehte sich der Kassierer um und schritt über den staubigen Platz.  »Wo geht der bloß hin?«, überlegte Bob gespannt und stellte sich auf die Zehenspitzen. Der Mann mit dem Koffer blickte sich noch einmal nervös um und verschwand in einem der Wagen.  »Ich werd irre!«, flüsterte Peter fassungslos. »Der Typ geht direkt in den Wolfskäfig!«

Wolfsjagd
    »Natürlich!«, platzte es plötzlich aus Justus heraus.  »Das ist die Lösung. Erinnert ihr euch noch an das, was heute Mittag der Kassierer gesagt hat? Er müsse bei den Wächtern anklopfen, um Nachschub zu holen. Na klar, die Wächter sind die Wölfe. Kein Mensch würde sich in den Käfig trauen – und die Polizisten vorhin bei der Durchsuchung bestimmt auch nicht. Es ist das ideale Versteck – sicherer als in jeder Bank der Welt.«  »Unglaublich! Aber wieso hat der Mann keine  Angst vor den Viechern?«, fragte Peter erstaunt, als der Kassierer ohne Koffer eilig wieder herauskam.  »Ich denke, die Wölfe haben sich an ihn gewöhnt«, überlegte Bob. »Jeden Fremden würden  die wahrscheinlich zum Frühstück verspeisen.«  Sie beschlossen zu warten, bis der Platz leer war, um sich dann den Käfig näher anzusehen. Doch  immer wieder lief jemand umher. Ein Jongleur übte bis zum Sonnenuntergang mit seinen Bällen.  »Gehen die denn nie ins Bett?«, jammerte Peter.  Erst als es vollkommen dunkel war, wurde es  allmählich still auf dem Gelände. Der verlassene Platz war leicht erhellt von dem fahlen Mondlicht und aus dem Käfig hörte man die Wölfe laut aufheulen. Die drei ??? schluckten und vergaßen vor Schreck ihre Müdigkeit. Dann krochen sie  vorsichtig unter der Plane hindurch und schlichen über den verwaisten Platz. Der vergitterte Gang und der Käfig im Zelt waren immer noch aufgebaut. Er führte direkt zum Wagen der Wölfe. Als sie dort ankamen, hockten sie sich mit pochenden Herzen auf den Boden.  »Hauptsache, uns hat keiner gesehen«, flüsterte Peter kaum hörbar. Hinter der Wagentür waren  wieder die heulenden Wölfe zu hören. Kühler Wind wehte über den Platz und den drei ??? kroch eine Gänsehaut über den Körper. Nach einer Weile raffte sich Justus auf, stieg die zwei Stufen zur Wagentür hoch und griff nach der Türklinke.  »Bist du wahnsinnig? Du kannst doch nicht die Tür von denen aufmachen!«, zischte Peter panisch.  Justus beugte sich herunter und versuchte ihn zu beruhigen. »Keine Angst. Diese Tür kann unmöglich die eigentliche Käfigtür sein. Ich will wissen, was dahinter ist.« Dann drückte er entschlossen die Klinke herunter. Er öffnete die Tür einen kleinen Spalt und spähte hindurch.  »Was siehst du?«, hörte er Bob unter sich.  »Nichts. Alles stockdunkel.« Stück für Stück zog er die schwere Holztür auf und hielt dabei den Atem an. Dann schob er sich langsam hinein. Seine Augen brauchten eine Weile, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Es roch nach Stroh und Stall. Doch plötzlich erblickte er am Ende des Raumes zwei rot leuchtende Punkte.  Es waren Wolfsaugen.  Nach und nach schienen immer mehr Augenpaare  in seine Richtung zu starren. Erst als Justus vor sich ein schweres Eisengitter entdecken konnte, atmete er erleichtert auf. »Ihr könnt kommen. Alles sicher hier«, flüsterte er leise seinen beiden Freunden zu.  Dann standen sie dicht nebeneinander und starrten gebannt auf die Wölfe. Die Tiere schienen überrascht zu sein, dass sie um diese Zeit noch jemand besuchte. Knurrend schlichen sie unruhig im Kreis umher.  »Was machen wir denn jetzt?«, fragte Peter mit zitternder Stimme.  Justus knetete seine Unterlippe und untersuchte das Gitter. »Wir müssen irgendwie da rein. Ich bin mir sicher, im Käfig finden wir die Lösung.«  Peter tippte sich an die Stirn. »Ich glaube eher, da drin finden wir den Tod.«  Bob tastete sich in der Zwischenzeit an den  Gitterstäben entlang und blieb plötzlich stehen.  »He, seht mal in den Käfig rein! Dort an der  Außenwand vom Wagen ist

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