Nacht unter Woelfen
Es geht nach San Francisco.« Dann vernahm man die gierigen Fressgeräusche der hungrigen Tiere. Als der Dompteur wieder die Tür von außen schloss, atmete Bob auf. »Wenigstens sind sie jetzt satt.« Justus schien das nicht unbedingt zu beruhigen. »Wir können hier nicht warten, bis wir in San Francisco sind. Irgendwann wird man uns entdecken. Wir müssen so schnell wie möglich raus.« Peter deutete zur Decke. »Nur zu, die da oben werden sich über einen Nachtisch freuen.« Fieberhaft suchten sie nach einem Plan, der sie aus ihrer misslichen Lage bringen könnte. Draußen wurden schon die ersten Lastwagen und Traktoren angeworfen. Ratlos sah Justus nach unten. »Vielleicht gibt hier noch einen zweiten Ausgang?« Bob schüttelte den Kopf. »Die werden bestimmt nicht einen Geheimgang unter einen Geheimgang gebaut haben«, antwortete er niedergeschlagen und klopfte auf die Bodenbretter. Plötzlich blickte Justus aufgeregt hoch. »Habt ihr das gehört? Die Bretter klappern. Ich hab das Gefühl, die sind nur einfach lose aufgelegt. Kommt, vielleicht kann man sie hochhebeln!«
Er hatte mit seiner Vermutung Recht. Nach
gemeinsamer Anstrengung ließ sich eins der Bretter tatsächlich anheben. Die anderen wegzuklappen war anschließend ein Kinderspiel. Der Durchgang war nun so breit, dass einer nach dem anderen in die Freiheit krabbeln konnte. Justus ging als Letzter. »Just, wo bleibst du denn?«, flüsterte Peter von unten. »Ich sichere nur noch einige Beweismittel.« Als er kurz danach herauskroch, hielt er den Koffer mit den Blüten in der Hand.
Abmarsch
Peter war fassungslos. »Das glaube ich ja wohl nicht. Kaum haben wir wieder festen Boden unter den Füßen, denkt der Meisterdetektiv wieder an die Verbrecherjagd. Lasst uns endlich verschwinden!« Sie lagen flach auf dem Boden und robbten langsam unter dem Wagen entlang. »Mist, da vorn steht einer«, bemerkte Bob erschrocken. »Wir müssen auf der anderen Seite abhauen.« Doch gerade als sie sich umdrehen wollten, knarrte es gewaltig über ihnen und sie hörten eine laute Stimme rufen. »Okay, der Wagen ist angekuppelt. Du kannst losfahren! Quietschend und schaukelnd setzte sich das Gefährt über ihnen in Bewegung. »Schnell wieder rein!«, rief Peter hektisch – doch es war zu spät. Unaufhaltsam schob sich die Unterseite des Käfigwagens über ihnen hinweg, bis sie in den blauen Himmel sehen konnten. Ängstlich blickten sie sich um. Noch schien sie keiner entdeckt zu haben. Das Zirkuszelt war abgebaut und der halbe Platz war schon geräumt. Neben ihnen befand sich ein weiterer Wagen. Auf der anderen Seite stand Rondini mit dem Rücken zu ihnen gedreht. »Beeilung, Männer. Wir müssen rechtzeitig in San Francisco ankommen und unsere Parade in Rocky Beach dauert auch noch eine Weile«, brüllte er. Jeden Augenblick würde er sich umdrehen und sie erblicken – an eine Flucht war nicht mehr zu denken. Justus deutete auf den anderen Wagen. »Los, da rein. Die Tür steht offen. Das ist unsere letzte Chance.« Ohne zu widersprechen, sprangen Peter und Bob auf und folgten Justus, so schnell sie konnten. In letzter Sekunde erreichten sie den Wagen, erklommen lautlos die Stufen und huschten durch die Tür. Kaum waren sie drin, knallte Rondini von außen die Tür zu. »Was ist denn das für eine Schlamperei! Welcher Idiot hat vergessen die Tür zuzumachen? Soll da etwa alles rausfallen auf dem Weg? Muss ich denn alles selber machen!« Anschließend hörten sie, wie der Direktor die Tür abschloss. »Von einer Falle in die nächste«, jammerte Peter leise vor sich hin. Kurz darauf wurde auch dieser Wagen angekuppelt und holperte über den unebenen Boden. Um nicht umzufallen, pressten sich die drei ??? gegen die Wand. Der Wagen hatte keine Fenster, aber durch die Ritzen kam genügend Licht, um ausreichend sehen zu können. Überall standen große Koffer und Kisten herum. Anscheinend wurden hier die Requisiten des Zirkus gelagert. Nach einigen Metern wurde die Fahrt ruhiger. »Jetzt sind wir wahrscheinlich auf der Straße«, vermutete Bob. Peter versuchte durch die Ritzen nach draußen zu spähen. »Du hast Recht. Der Wagen fährt direkt in Richtung Rocky Beach. Sagte nicht eben Rondini was von einer Parade?« Justus stellte sich neben Peter. In der Hand hielt er immer noch den Koffer mit dem Falschgeld. »Ich denke, die wollen mit großem Tamtam durch die Stadt fahren. Das ist üblich beim
Weitere Kostenlose Bücher