Nacht
auch wegputzen!
GENAU!
Eine wunderbare Idee. Nicht ungefährlich, aber immerhin hatte jetzt ich den Säbel!
Während Steve noch bewusstlos war, überlegte ich mir, wie ich ihn fesseln sollte. Mir war klar, dass ich ihn nicht frei herumlaufen lassen konnte, aber mit zusammengebundenen Händen und Füßen konnte er wohl kaum Elroys Leiche beseitigen.
Ich musste eine Weile nachdenken, bis ich eine Lösung für dieses Problem gefunden hatte.
Ich lief in die Waschküche, wo Serena ein fünf Meter langes Verlängerungskabel hatte, das sie hauptsächlich zum Bügeln brauchte. Ich zog es aus der Steckdose und brachte es in die Küche.
Steve lag noch immer regungslos da.
Nachdem ich den Säbel auf der Arbeitsfläche deponiert hatte, zog ich ein kleines Messer aus dem Messerblock und holte mir aus Serenas Ramschschublade eine Rolle textilverstärktes Paketband, das unglaublich widerstandsfähig war.
Ich kniete mich hin und schlang ein Ende des Elektrokabels um Steves rechten Knöchel. Weil sich das dicke Kabel nur schwer verknoten ließ, befestigte ich es mit einem halben Meter Klebeband an Steves Unterschenkel. Danach wickelte ich noch einen weiteren halben Meter Klebeband darum. Sicher ist sicher.
Das Kabel hielt hervorragend.
Ich hatte Steve an die Leine gelegt.
Ich griff nach dem Säbel und versteckte alle scharfen Küchenmesser in einer Schublade, damit Steve nicht auf dumme Gedanken kam. Dann schnappte ich mir das andere Ende des Verlängerungskabels und riss ein paarmal daran.
»Hey, Stevie! Aufwachen! An die Arbeit!«
Dornröschen
War es möglich, dass ich vorhin mit dem Säbelgriff doch ein wenig zu fest zugeschlagen hatte?
Obwohl ich Steve laut anbrüllte und sogar mit dem Fuß in die Seite trat, rührte er sich nicht.
Um sicherzugehen, dass er nicht bloß den Bewusstlosen spielte, stocherte ich mit der Säbelspitze ein wenig zwischen seinen Beinen herum. Aber auch darauf reagierte er nicht.
Was jetzt?
In seinem momentanen Zustand war er nutzlos für mich.
Schlimmer noch: Ich konnte die Küche nicht verlassen, weil er jeden Augenblick zu sich kommen konnte. Wenn das passierte, musste ich in der Nähe sein, nicht irgendwo draußen am Pool, wo die Margarita‐Gläser eingesammelt werden mussten oder im Gästebad bei einem halb zerstückelten Elroy …
Ich stellte mich breitbeinig über Steve und versuchte nachzudenken … und mir einen Plan zurechtzulegen.
Weil es am wichtigsten war, Steve unter Kontrolle zu behalten, ging ich in die Hocke, legte seine Beine übereinander und band die Fußknöchel mit dem Elektrokabel zusammen. Das war eine erste Vorsichtsmaßnahme, um ihn an plötzlichen Attacken zu hindern.
Zusätzlich stellte ich noch einen Küchenstuhl so über ihn, dass sich die vorderen Stuhlbeine unterhalb seiner Achseln und die hinteren Stuhlbeine beiderseits seiner Hüften befanden. Damit wollte ich verhindern, dass er rasch und geräuschlos aufstehen konnte.
Jetzt war ich gegen einen Überraschungsangriff einigermaßen gefeit und trat an die Arbeitsfläche, auf der die Steaks lagen.
Obwohl sie noch immer eiskalt waren, kamen sie mir nicht mehr ganz so hart gefroren vor. Vielleicht hatte meine Körperwärme ja tatsächlich das Auftauen beschleunigt.
Ich überlegte kurz, ob ich Steve dieselbe Behandlung angedeihen lassen sollte wie er mir vorhin, aber das würde ihn vielleicht vorzeitig aufwecken. Obwohl ich alles so rasch wie möglich hinter mich bringen wollte, konnte es nicht schaden, wenn Steve noch eine Zeit lang bewusstlos bliebe, und mir damit Gelegenheit gab, ungestört ein paar andere Sachen zu erledigen.
Also legte ich die Steaks wieder zurück in die Teriyakisoße, wendete sie ein paarmal und wusch mir dann in der Spüle die Hände.
Ich hatte ein starkes Bedürfnis, mich auch am übrigen Körper zu waschen, denn obwohl ich mich vorhin mit den Küchentüchern abgewischt hatte, fühlte ich mich unglaublich schmutzig und verklebt von Steves Spucke und Blut und der Teriyakisoße, die er mir mit den Steaks auf den Körper geschmiert hatte.
Aber Dusche oder Badewanne mussten erst mal warten.
Immerhin hatte ich jetzt genügend Zeit, um an der Spüle ein Geschirrtuch nass zu machen und mir damit den Oberkörper abzuwischen. Das kalte Wasser, das mir dabei in Strömen über Brust, Bauch und Beine lief, fühlte sich einfach himmlisch an. Auf den Fliesen zu meinen Füßen bildete es eine bräunliche, nicht gerade appetitlich anzusehende Pfütze.
Nachdem ich mich mit einem
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