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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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der Polizei?«
    »Überhaupt nicht. Wenn sie gekommen wäre, hätte ich mich im Wald versteckt. So was kann ich gut.« Er trank einen Schluck Margarita und sah mich an. Erst meine Brüste, dann mein Gesicht.
    Dann fragte er: »Wer ist denn nun gekommen.«
    »Wissen Sie das nicht?«
    Er hob fragend die Augenbrauen.
    »Dann sind Sie doch nicht so schlau, wie ich dachte.«
    Er schoss aus seinem Stuhl hoch, beugte sich über den Tisch und gab mir eine schallende Ohrfeige. Dann ließ er sich mit einem milden Grinsen auf dem Gesicht wieder nieder und stellte seine Frage abermals: »Wer ist denn gekommen?«
    Ich rieb mir die schmerzende Wange und sagte: »Ein Mann namens Tony, den ich nicht einmal gekannt habe. Er war derjenige, der mich aus Versehen angerufen hatte. Ich habe ihm am Telefon von Ihnen erzählt, und ich schätze, dass er zu mir gefahren ist, um mich zu beschützen. Aber das ist nur eine Vermutung, denn als er hier war, konnte er kein Wort mehr sagen.«
    »Der arme Kerl kam, um dir zu helfen, und du hast ihn mit dem Säbel umgebracht.«
    »Dann haben Sie das also gesehen?«
    »Na, klar doch. Und zwar alles. Bis du mit ihm im Kofferraum losgefahren bist. Das war ein echt sehenswertes Spektakel.« Steve schüttelte den Kopf. »Ich traute meinen Augen kaum, als du angefangen hast, ihn zu zerstückeln. Das war irgendwie total abgefahren.«
    »Er war mir einfach zu schwer. Nur so habe ich ihn in den Kofferraum bekommen.«

    »Ich fand es total faszinierend. Und du hast mich echt umgehauen, das muss ich schon sagen. Nicht nur, dass du so was Irres gemacht hast, du warst dabei auch noch splitternackt. Das war ein echt toller Anblick.« Er grinste mich an und fragte: »War das auch ein Zufall, dass du nackt warst?«
    »Nein. Ich wollte mir nicht die Kleider versauen.«
    »Jedenfalls war es super, dich anzuschauen, so nackt und verschwitzt wie du warst. Du meine Güte, wie war ich scharf auf dich!«
    »Wie kommt es, dass Sie sich nicht auf mich gestürzt haben?«
    »Damit hätte ich doch die Show unterbrochen, und die wollte ich unbedingt bis zum Ende ansehen.« Mit einem leisen Lachen fügte er hinzu. »Aber ganz zu Ende ist sie ja immer noch nicht, und ich werde bei diesem Ende sogar ein Mitwirkender sein. Nur schade, dass ich beim Mittelteil nicht dabei war. Ich wäre dir so gerne hinterhergefahren, als du mit dem armen Tony im Kofferraum verschwunden bist.«
    »Was haben Sie denn stattdessen getan? Sind Sie zurück in den Wald zu Milo und haben ihm noch ein paar Fotos von mir gezeigt?«
    »Nein, ich hatte die Kamera nicht einmal dabei. In der Nacht macht sie ohne Blitz keine guten Fotos. Nein, ich bin am Haus geblieben. Ich wollte nämlich da sein, wenn du zurückkommst. Ich habe verdammt lang gewartet, was eine echte Quälerei war, weil ich so geil auf dich war. Irgendwann habe ich dann aufgegeben und bin zurück zu unserem Zelt gegangen, und wen sehe ich da am Feuer? Dich! DICH, meine schöne Wilde und zwar mitten im Kampf auf Leben und Tod mit meinem armen, schwachsinnigen Freund Milo!«
    »Und Sie haben sich versteckt und zugesehen.«
    »War eine klasse Vorstellung. Hut ab.«
    »Sie haben mich ihn einfach töten lassen, ohne einen Finger für ihn krumm zu machen?«
    »Klar doch.«

    »Warum haben Sie ihm nicht geholfen?«
    »Ach … keine Ahnung.« Er zuckte mit den Schultern. »Warum nur, warum? Vielleicht, weil du mich dann getötet hättest? Schließlich hattest du eine Pistole, und erschossen zu werden liegt mir nun mal überhaupt nicht. Ganz bestimmt nicht für Milo. Irgendwie ist der mir schon länger auf den Geist gegangen. Milo konnte ein echter Tyrann sein. Ständig musste er das letzte Wort haben, und die Frauen wollte er auch immer als Erster haben. Das kann einem mit der Zeit schon auf den Geist gehen, besonders, wenn er sie einem in einem total ramponierten Zustand überlässt.«
    Steve hielt inne und machte ein nachdenkliches Gesicht, bevor er weitersprach: »Ich habe bei diesem Kampf von Anfang an auf dich gesetzt, noch ein Grund, weshalb ich Milo nicht geholfen habe.
    Außerdem hat mir die Show richtig gut gefallen. Es gibt ja nichts Schöneres als einen Kampf auf Leben und Tod, besonders, wenn eine Frau dabei ist. Und wenn du dann noch die Frau bist, ist es gleich doppelt so schön.«
    Er hatte einen schwärmerischen Gesichtsausdruck bekommen.
    »Und als du Milo dann abgeschlachtet hattest, hast du dich über Judy hergemacht. Diese Behandlung war auch nicht von Pappe.«
    »Sie haben das alles

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