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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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rutschte, rutschte, den Säbel in der Hand, über den Küchenboden.
    Irgendwann traf mich dann der Stuhl am Rücken, was aber nicht weiter schlimm war.
    In sicherer Entfernung von Steve rappelte ich mich hoch.
    Steve zerrte wie ein Wilder an seinem Fußknöchel, um das Kabel loszuwerden.
    »Aufhören!«, schrie ich.
    Er blickte auf.
    Obwohl es in der Küche nicht besonders hell war, muss ich ein beeindruckender Anblick gewesen sein, wie ich da auf ihn zugestampft kam: nur im Schlüpfer mit wogenden Brüsten und hoch über dem Kopf erhobenen Säbel.
    Steve gab ein wimmerndes Geräusch von sich.
    Er hörte auf, an dem Elektrokabel herumzuziehen. Stattdessen hob er die Hände über den Kopf. »Ich ergebe mich!«, schrie er.
    »Bitte! Nicht! Bitte!!!«
    Einen halben Meter von ihm entfernt blieb ich stehen. Den Säbel immer noch in beiden Händen hoch erhoben, befahl ich: »Leg dich hin und beweg dich nicht.«
    Steve streckte sich auf dem Boden aus.
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, tastete nach dem Lichtschalter und knipste ihn an. Sofort war die Küche hell erleuchtet.
    Steve krümmte sich, hob zaghaft den Kopf von den Kacheln und tastete mit einer Hand nach dem Geschirrtuch, das ich auf seinen Kopf geklebt hatte. »Was … ist los?«, fragte er, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    »Ich habe gewonnen. Das ist los.«
    »Ich kann mich an nichts mehr erinnern …«
    »Wundert mich nicht.«
    »Was ist mit meinem Kopf passiert?«
    Ich deutete auf den Säbel.
    »Mein Gott! Hast du mir den Schädel gespalten?«
    »Mach dich nicht lächerlich, Steve. Könntest du mir dann noch so dumme Fragen stellen? Ich habe dir nur mit dem Griff ein paarmal auf den Hinterkopf geschlagen, das ist alles. Und jetzt lieg still, damit ich mich um deine Füße kümmern kann.«
    »Okay«, murmelte er.
    »Ich muss dir wohl nicht extra sagen, was passiert, wenn du irgendwelche Tricks versuchst.«
    Stöhnend legte er seinen Kopf wieder auf die Kacheln.
    Mit dem Säbel schlagbereit in der Rechten kauerte ich mich hin und entfernte die Kabelschlingen mit denen ich seine Beine zusammengebunden hatte. »Solange du brav bist, geschieht dir nichts.«
    »Ich tue, was du willst!«
    »Schön. Ich habe übrigens schon zu Abend gegessen. Konnte leider nicht auf dich warten.«
    »Ist doch okay …«
    »Aber ich habe dir was aufgehoben.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    Als ich Steves Füße auseinander gebunden hatte, stand ich auf und trat, das Kabelende in der linken Hand, einen Schritt zurück.
    Steve stützte sich auf die Ellbogen, blickte an seinem Körper hinab und sah, dass er an die Leine gelegt war. »Was soll denn das?«, fragte er.
    »Das gibt dir Bewegungsfreiheit.«
    »Nett.« Er blickte mir in die Augen. »Ich nehme es dir nicht übel, dass du mir nicht traust.«
    Ich lachte ihn aus. »Steh auf und komm her.«
    Nachdem er sich mühsam erhoben hatte, führte ich ihn zur Arbeitsfläche, auf der sein kaltes Abendessen wartete. Dabei ließ ich ihn nicht zu nahe an mich heran.
    »Wo möchtest du, dass ich esse?«, erkundigte er sich höflich.
    »Genau hier.«
    »Wie wär’s mit einer Gabel?«
    »Damit du mich stichst? Iss mit den Fingern.«
    Er nahm den Teller in die Hand.
    »Runter«, sagte ich. »Lass ihn stehen.«
    Er setzte den Teller wieder ab und fing an, sich mit den Fingern ein paar Fleischbrocken in den Mund zu schieben. »Mmh«, brummte er, während er zu kauen begann. »Lecker.«
    »Es ist leider kein Menschenfleisch, aber auf die Schnelle habe ich keines braten können.«
    »Das war Milos Nummer«, sagte er mit vollem Mund. »Nicht meine.«
    »Du verspeist deine Opfer also nicht?«
    Er grinste mich über seine Schulter an. »Nicht im wörtlichen Sinn.«
    »Haha.«
    »Milo war völlig durchgeknallt.«
    »Ich dachte, er war dein Mentor?«
    »Das war er auch! Aber er war auch ein total abgefahrener Typ.
    Milo hat die komischsten Sachen gemacht. Ich nie. Milo war Kannibale. Ich nicht …«
    »Du nicht«, echote ich. »Sieh mal einer an.«
    »Schmeckt übrigens hervorragend, dein Steak.«

    »Du hättest es probieren sollen, als es noch warm war.«
    »Tja. Man kann nicht alles haben.« Steve aß mit gutem Appetit.
    »Ich möchte den Rest von deiner Geschichte hören«, sagte ich.
    »Was willst du wissen?«
    »Du hast gesagt, du hättest mich gestern in eurem Lager beobachtet, wie ich Milo umgebracht habe und so weiter. Dann bin ich weggegangen und du hast Judy umgebracht. Und dann?«
    »Wie kommst du denn darauf, dass ich Judy umgebracht habe?«
    Er

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