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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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dass wir uns nie wieder sehen werden, und da habe ich erkannt … dass ich dich will. Dass ich … mit dir zusammen sein will. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber du hast … dieses gewisse Etwas, ich kann es schlecht erklären, ich … ich habe mich innerlich auf einmal so schrecklich leer gefühlt! Und die Leere kam daher, dass ich wusste, ich würde dich wohl nie mehr wieder sehen …«
    »Mir bricht das Herz«, sagte Steve. »Du liebst mich so sehr, dass du mir mit dem Säbel nachrennst?«
    »Der Säbel war nicht für dich.«
    »Aber jetzt habe ich ihn. Und sage Dankeschön.«
    »Bitte. Gern geschehen. Ich wollte ihn dir freiwillig geben. Dazu hättest du mir keine Falle stellen müssen.«
    »Weißt du was, Alice?«
    »Ja?«
    »Du bist wunderbar. Ich habe es schon einmal gesagt. Aber je länger ich dich kenne, desto mehr Talente entdecke ich an dir. Du hast wirklich tolle Titten, und du bist nicht nur sexy und tapfer und witzig und knallhart – du bist auch noch eine begnadete Lügnerin.«
    »Ich lüge nicht!«
    Steve brach in schallendes Gelächter aus. »Du solltest Präsidentin werden!«
    »Das will ich gar nicht. Nur deine Partnerin will ich sein!«
    »Jetzt geht das schon wieder los. Pass mal gut auf: Weil du so toll bist, kriegst du von mir eine Probezeit.«
    »Als deine Partnerin?«
    »Ganz genau.«
    Das hatte ich hören wollen, aber ich traute dem Frieden noch nicht ganz. »Und wo ist der Haken?«
    »Es gibt keinen Haken. Aber eine Aufnahmeprüfung.«
    »Wie bitte?«
    »Weißt du nicht, was eine Aufnahmeprüfung ist?«
    »Natürlich weiß ich das. Aber was soll das? Du hast mich doch schon in Aktion erlebt!«
    »Und zwar am eigenen Leib.«
    »Wozu dann eine Aufnahmeprüfung?«
    »Ganz einfach. Weil du nicht die einzige Bewerberin bist.«
    »Mach keine Witze.«

    »Judy.«
    »Judy?«
    Er lachte. »Aber klar! Wer sonst? Marilyn ist inzwischen ein bisschen zu abgenagt, um dir noch ernsthaft Konkurrenz zu machen.
    Natürlich ist es Judy.«
    »Dann ist sie wirklich noch am Leben?«
    Auf einmal glaubte ich Steve, dass er sie nicht umgebracht hatte.
    Es war ein seltsames Gefühl. Erleichtert und beunruhigend zugleich.
    Und ich hatte Angst.
    Angst davor, sie nun wirklich töten zu müssen.
    »Warum glaubst du, dass Judy deine Partnerin sein will?«, fragte ich.
    »Weil sie es mir gesagt hat. Genau zu dem Zeitpunkt, als du mit deiner Brüllerei angefangen hast. Sie wird nicht gerade erfreut sein, dass sie auf einmal eine Konkurrentin bekommen hat.«
    »Judy kannst du als Partnerin vergessen«, sagte ich.
    »Das finde ich nicht. Ich glaube, sie wäre super. Besser als du. Sie ist jünger und hat ein hübscheres Gesicht, auch wenn sie keinen so tollen Körper hat wie du. Aber dafür hat sie eine gewisse Unschuld, die sie verdammt sexy macht.«
    »Ein tolles Gespann«, sagte ich abfällig. »Der Spaßkiller und die Cheerleaderin.«
    »Warum nicht? Warten wir die Aufnahmeprüfung ab.«

    Suche im Dunklen
    »Gehen wir da hinüber«, sagte Steve. Er trat von hinten ganz nahe an mich heran und zeigte mir mit dem Säbel die Richtung.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit.«
    Ich sah zwar nichts als dunklen Wald, aber ich verließ trotzdem den Weg und ging langsam durch das Unterholz. Der Boden war von Felsbrocken und toten Ästen übersät, sodass ich genau darauf achten musste, wohin ich trat. Ich war in letzter Zeit schon so oft hingefallen, dass ich mir einen weiteren Sturz ersparen wollte, zumal ich ihn mit meinen gefesselten Händen überhaupt nicht würde abfangen können Dornige Ranken krallten sich an meinen Rock und meine Beine, als wollten sie mich festhalten. Taufeuchte Blätter glitten an meinen Armen und meiner nackten Brust entlang, und tief hängende Äste kratzten mir wie stumpfe Krallen über Kopf und Gesicht.
    Von Zeit zu Zeit gab Steve mir Instruktionen, wo ich hingehen sollte, und ich versuchte zu tun, was er von mir verlangte.
    Manchmal aber machte ich etwas falsch, und dann zog er so fest an dem Kabel, dass es mir in die Handgelenke schnitt, oder schlug mich mit der flachen Säbelklinge. Einmal stach er mich sogar mit der Spitze durch den Stoff des Rocks in die rechte Pobacke. Der Stich tat weh, und ich spürte, wie warmes Blut an der Rückseite des Beins nach unten rann.
    »Wenn du mich kaputt machst, bin ich keine gute Partnerin mehr«, sagte ich zu Steve.
    »Aber es gefällt mir nun mal, dich kaputt zu machen. Außerdem muss ich dich ein bisschen schwächen, damit Judy eine Chance hat.«
    »Wie

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