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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wie einen Gürtel um mich herum. Das Ende schlang er um meine Fußknöchel.
    »Fertig. Und da bleibst du.«
    Er hob den Säbel auf und ging zum Zelt. Ich beobachtete ihn, wie er es öffnete, den Säbel in die Erde steckte und in dem dunklen Eingang verschwand.
    Kurze Zeit später kam er rückwärts wieder zum Vorschein. Tief gebeugt zerrte er Judy an den Oberarmen ins Freie, sodass ihr Kopf zwischen seinen Füßen war. Damit ihr Gesicht nicht über die Erde schleifte, musste sie den Kopf in den Nacken legen und zur Seite drehen.
    Natürlich war sie nackt.
    Und mit Stricken wie ein Paket verschnürt: Hände hinterm Rücken und die Füße so straff hochgebunden, dass sie die Hände fast berührten.

    Als Steve sie in meine Richtung schleifte, bog Judy den Rücken durch und versuchte sich aufzurichten, wobei es ihr gelang, den Oberkörper so weit anzuheben, dass sie nur noch auf den Schenkeln über den Boden rutschte.
    Knapp zwei Meter von mir entfernt drückte Steve sie hinunter auf die Knie, ließ sie stehen und holte den Säbel. Mit der Waffe in der Rechten stellte er sich ein bisschen seitlich von uns auf, damit Judy und ich einander gut sehen konnten.
    Wir starrten uns an.
    Das alte rote Halstuch hing noch immer um Judys Hals.
    Sie sah fürchterlich aus. Und gleichzeitig auch wunderschön.
    Ihr verschwitzter, mit Erde und Blut verschmierter Körper glänzte golden im Feuerschein. Trotzdem waren überall Striemen, Kratzer, Schnitte und Blutergüsse zu sehen. Einige davon hatte ich ihr selbst zugefügt, wie beispielsweise den Streifschuss an der rechten Schläfe.
    Obwohl die Wunde unter ihren feuchten blonden Locken nicht zu sehen war, wusste ich genau, wo sie sich befand. Und ich erinnerte mich, wie ich auf Judy geschossen hatte.
    Geschossen. Mein Gott. Ich wollte sie erschießen!
    Was ist nur mit mir los?
    »Es tut mir so leid«, flüsterte ich.
    »Klappe«, sagte Steve. »Anschauen ja, quatschen nein.«
    Also schaute ich.
    Trotz ihrer Verletzungen sah Judy nicht aus, als hätte sie kapituliert. Sie wirkte lädiert, aber nicht besiegt.
    Selbst auf den Knien bewahrte sie Haltung: Ihr Körper war aufrecht und gespannt, Bauch rein, Brust raus, Schultern gestrafft und Kinn erhoben. Ihr Blick war grimmig. Das Einzige, was auf Schwäche oder Verletzlichkeit schließen ließ, war ihr Mund, denn sie kaute ständig auf ihrer Unterlippe herum.
    Obwohl ich einen Kloß im Hals hatte, presste ich heraus: »Hätte ich dich da bloß nie mit reingezogen …«
    »Maul halten«, zischte Steve.

    »Scher dich zum Teufel.«
    Er lächelte mich gequält an. »Sei lieber nett zu mir. Eine von euch beiden wird meine treue Gehilfin, und die andere tut hier auf dieser Lichtung ihren letzten Atemzug, gibt den Löffel ab und kriegt das Licht ausgeknipst. Capisco? Das hier ist ein Kampf auf Leben und Tod, und ich bin dabei der Schiedsrichter. Anders ausgedrückt: Üb dich schon mal im Stiefellecken, Süße.«
    »Leck du mich. Und zwar am Arsch«, sagte ich.
    »Das kommt später. Jetzt machen wir erst mal die Aufnahmeprüfung. Seid ihr gesund und munter?«
    Judy und ich blickten einander schweigend in die Augen.
    »Prima. Dann wollen wir mal. Wer will anfangen?«
    »Wieso denn anfangen?«, fragte ich. »Ich dachte, wir sollen kämpfen.«
    »Alles zu seiner Zeit, Teuerste. Diese Prüfung hat mehrere Teile, und der Kampf ist das Finale.« Grinsend fügte er hinzu: »Aber das dauert noch, wie ihr euch sicher vorstellen könnt.«
    »Was müssen wir tun?«, fragte ich.
    »Ihr tut ganz einfach nur das, was ich sage. Wer will anfangen?
    Haben wir eine Freiwillige?« Jetzt grinste er Judy an. »Wie wär’s mit dir, meine Hübsche?«
    Sie starrte an ihm vorbei und gab keine Antwort.
    »Die Damen erinnern sich? Wer mitmacht, kriegt Pluspunkte!«
    »Was muss ich tun?«, fragte Judy.
    »Die erste Runde ist Schwanzlutschen«, sagte Steve, während er den Säbel über den Kopf hob und mit der Linken seinen Gürtel aufschnallte. Seine Shorts fielen herab, und er stand nackt da.
    Obwohl ich ihn hasste und er mich anwiderte, musste ich mir wieder einmal eingestehen, dass er einen tollen Körper hatte.
    Schlank, glatt und muskulös, mit einem kleinen, knackigen Hintern.
    Sein Penis war erst halb aufgerichtet, aber bereits in diesem Zustand war er schon riesig.
    Steve kickte seine Shorts zur Seite und trat auf Judy zu.

    Sie starrte ihn mit fest zusammengepressten Lippen an.
    Links von ihr blieb Steve stehen.
    »Dreh dich zu mir«, kommandierte er.
    Judy tat,

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