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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Jetzt findet er mich!

    Irgendein wildfremdes Ekelpaket wird mir gleich zwischen die Beine glotzen.
    Drüben im Wohnzimmer wurde der Fernseher eingeschaltet. Die Stimme des Nachrichtensprechers klang nach CNN.
    Das ist brav. Setz dich nur ins Wohnzimmer und schau fern.
    Lümmel dich auf die Couch und zieh dir die Nachrichten rein. Und beweg dich bloß nicht von der Stelle. Murphy kommt gleich nach Hause. Ihm wird schon ein Trick einfallen, wie er dich wieder loswird, und dann gehst du weg und ahnst nicht einmal, was dir entgangen ist.
    Im Fernsehen erzählte eine affektierte britische Stimme etwas von einem Massaker in Afrika. Zaire oder Ruanda oder so was.
    Dann hörte ich wieder Schritte. Ganz leise. Als ob er seine Schuhe ausgezogen hätte.
    Was macht er denn jetzt?
    Geht er in die Küche und holt sich ein Bier?
    Der einzige Weg in die Küche – eigentlich jeder Weg in dieser Wohnung – führte an der offenen Schlafzimmertür vorbei.
    Vielleicht schaut er ja nicht herein.
    Nicht sehr wahrscheinlich.
    Ich schloss die Augen.
    Plötzlich hielten die Schritte inne. Der Eindringling sagte »Holla«.
    Ich ließ die Augen zu. Ich versuchte meinen Körper zu entspannen, damit es so aussah, als sei ich bewusstlos oder tot oder was weiß ich. Ich hatte nicht die geringste Lust, dem Typen irgendwas zu erklären.
    »Was ist denn hier passiert?«, murmelte er und kam ins Schlafzimmer. »Hey? Du da?«
    Ich reagierte nicht.
    »So eine Scheiße«, murmelte er. »Was hat Murphy hier bloß angestellt?« Er klang, als stünde er am Fußende des Bettes, und ich versuchte mir nicht vorzustellen, wo er gerade hinsah. Ich spürte, wie ich rot wurde, wie mir der Schweiß ausbrach und mein Herz zu rasen begann. Sah er das?
    Bestimmt nicht, wenn er da hinglotzt, wo ich meine.
    »Wow«, seufzte der Fremde. »Oh, Murphy, Murphy, wie hast du die bloß an Land gezogen?«
    Zwischen meinen Füßen wurde die Matratze hinuntergedrückt.
    Sie wackelte, und ich wackelte mit ihr.
    Er hatte sich hingesetzt. Okay. Und jetzt?
    Eine Hand tätschelte meinen Unterschenkel. Ziemlich weit oben.
    »Hallo?«, fragte er. »Hören Sie mich, junge Frau?«
    Ich schwieg.
    »Ohnmächtig«, murmelte er.
    Einen Augenblick später spürte ich, wie ein dünner Stoff über mein Gesicht gelegt wurde.
    Jetzt strichen zwei Hände meine Oberschenkel hinauf. »Was für eine Braut«, murmelte er. »Mann, oh Mann, Murphy, du Glückspilz.
    Kein Wunder, dass du sie festgebunden hast. So was würde ich auch nicht frei herumlaufen lassen.«
    Dann spürte ich auf einmal seine Zunge. Ich zuckte zusammen, schnappte nach Luft und wusste, dass ich mich jetzt nicht mehr tot stellen konnte. Ich versuchte, mich ihm zu entwinden, aber sein Mund blieb da, wo er war, und seine Hände wanderten über meinen Körper nach oben, bis sie meine Brüste fanden. Er streichelte sie, knetete sie und kniff mich in die Brustwarzen, während sich seine Zunge immer tiefer in mich grub. Ich keuchte und zuckte in meinen Seilen, als hätte man mich unter Strom gesetzt.
    »Na, habe ich Dornröschen jetzt wachgeküsst?«, fragte er und hob den Kopf. »Heißt das, dass ich dein Märchenprinz bin?«
    Es war eine seltsame Stimme. Eine verstellte Stimme.
    Aber jetzt fiel bei mir endlich der Groschen.
    »Du Arschloch!«, schrie ich.
    Ich schlug die Augen auf. Ein hellblaues Hemd lag auf meinem Gesicht.
    Murphy zog es weg und grinste mich an. Er kniete nackt zwischen meinen Beinen und war knüppelhart.
    »Was soll das denn?«, fragte ich verärgert.
    »Na, was wohl?«
    »Du hast mich zu Tode erschreckt!«
    »Freut mich«, sagte er. Dann stürzte er sich auf mich, presste seinen Mund auf meinem Mund und drang langsam in mich ein, bis er ganz in mir war. Und dann stieß er mich so fest, dass sich die Stricke tief in meine Fußknöchel schnitten und ich vor Schmerz laut aufheulte – in seinen weit geöffneten Mund hinein.
    »Entschuldige«, sagte Murphy.
    Er hielt mich an den Schultern fest, um den Zug auf die Stricke zu entlasten, und rammelte los.
    Und wie. Er stieß zu, als wollte er mir sein Ding bis hinauf ins Gehirn rammen.
    Und Scheiße, ich glaube, es gelang ihm irgendwie.
    Er vögelte mir fast den Verstand aus dem Leib.
    So was hatte ich noch nie erlebt. Und er wahrscheinlich auch nicht.
    Als er fertig war, blieb er in mir und lag mit seinem ganzen Körpergewicht auf mir. Er schnappte keuchend nach Luft, bis er wieder zu Atem gekommen war und mich fragen konnte: »Geht es dir gut?«
    Ich antwortete ihm,

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