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Nacht

Nacht

Titel: Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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indem ich meine Scheidenmuskeln fest zusammenzog.
    »Ooooh«, machte Murphy.
    Nach einer Weile sagte ich: »Das war mir ein übler Trick.«
    »Was?«
    »Mich so zu verarschen.«
    »Ach, das. Okay. Ich war dir noch was schuldig.«
    »Wie nett von dir.«
    »Ich fand’s lustig«, sagte er.
    »Du bist ein Fiesling.«
    »Dann passen wir ja gut zusammen.«

    »Und? Hast du das Geld?«
    »Klar. Ging alles glatt.«
    Ich zog meine Muskeln noch ein paarmal zusammen und fühlte, wie er wieder hart wurde.
    »Wo ist denn dein Kondom?«, fragte ich.
    »Das bringt’s doch jetzt eh nicht mehr. Nach deiner Attacke vorhin.«
    »Für die du dich mit deiner kleinen Schmierenkomödie gerächt hast. Du hast mich echt zu Tode erschreckt!«
    »Das war nicht so geplant.«
    »Nicht?«
    »Das hat sich … so ergeben. Eigentlich hatte ich vor, einfach reinzukommen, mich auszuziehen und mich auf dich
    zu stürzen. Ohne Tricks und Finten. Aber als ich kam, standen die Zeugen Jehovas vor der Tür.«
    »Verarscht du mich jetzt? Das waren Zeugen Jehovas, die an der Tür geklingelt haben?«
    »Ja.«
    »Ist nicht wahr!«
    »Ich dachte, jetzt flippst du drinnen sicher aus.«
    »Ich bin nicht ausgeflippt«
    Er lachte. Es fühlte sich auf eine seltsame Art gut an, wie beim Lachen sein Penis in mir bebte.
    »Ich war ein wenig beunruhigt«, gab ich zu.
    Er lachte noch mehr. Ich spürte es tief in meinem Inneren.
    »Ausgeflippt bin ich erst, als ein beschissenes kleines Arschloch aufschloss und reinkam!«
    »Das war ich«, sagte er.
    »Was du nicht sagst!«
    Er lachte.
    »Arschloch!«
    »Gib’s, zu, dir hat’s gefallen.«
    »Aber nicht dein mieser Trick.«

    »Was hast du denn gedacht, wer das ist?«
    »Irgendein notgeiler Kumpel von dir. Oder dein Bruder.«
    »Wer auch immer – er muss dir gefallen haben. Du hast dich jedenfalls nicht beklagt.«
    »Weil ich mich tot gestellt habe!«
    »Hättest du nicht die Augen zugemacht, dann hättest du gleich gesehen, dass ich es bin. Das Hemd habe ich dir erst viel später übers Gesicht gelegt.«
    »Und wenn ich es gar nicht kapiert hätte?«, fragte ich. »Hättest du mich dann gevögelt und wärst wieder gegangen?«
    »Ich wusste, dass du mich erkennen würdest. Hat mich gewundert, dass es so lange gedauert hat.«
    »Dein Gequatsche von Dornröschen hat dich verraten.« Ich musste lächeln.
    »Ach so.«
    »Als ich das hörte, wusste ich, dass du es sein musst.«
    »Wie klug du doch bist. Und wie schön!«
    »Richtig«, sagte ich. »Du hast es erfasst.« Ich küsste seine Schläfe.
    Dann fragte ich: »Bindest du mich jetzt los?«
    »Vielleicht ja, vielleicht nein.«
    »Meine Hände und Füße sind eingeschlafen.«
    »Oh!« Er richtete sich auf und glitt aus mir heraus. »Ich hätte dich gleich losbinden sollen. Ich wusste nicht, dass die Knoten so eng sind. Entschuldige.«
    »Kein Problem!«
    Er beugte sich über mich und begann, den Knoten an meinem linken Handgelenk zu lösen.
    Es erinnerte mich an meinen Judy‐Traum.
    Außer, dass Judy einen Busen hatte. Und ein Messer.
    Murphy hatte den Strick schnell aufgeknotet, und meine Hand kam endlich frei. Sie war wirklich eingeschlafen. Ich schüttelte sie, während er sich am nächsten Knoten zu schaffen machte.
    »Ich hätte das wirklich nicht so festziehen dürfen«, murmelte er.

    »Aber es musste doch echt aussehen.«
    »Eigentlich nicht. Ich habe keinen einzigen Polizisten mitgebracht.«
    »Das war ja auch der Sinn der Übung.«
    Meine rechte Hand begann zu kribbeln. Ich schüttelte sie weiter und bewegte dabei die Finger.
    »Der Knoten hier ist aber verdammt fest«, maulte Murphy.
    »Vielleicht solltest du ein Messer holen und den Strick durchschneiden.«
    »Richtig. Das wäre einfacher.«
    Ich hob den Kopf vom Kissen und sah ihm zu, wie er zur Tür ging.
    Rücken und Beine waren braun gebrannt, der Hintern schneeweiß.
    Dafür aber ziemlich knackig.
    In der Tür drehte Murphy sich um.
    Von vorne gefiel er mir noch viel besser.
    Die Schulter gegen den Türrahmen gelehnt, lächelte er mich an.
    »Brauchst du sonst noch was aus der Küche? Ein Glas Wasser gegen dein MDS‐Syndrom? Eine Pepsi? Oder ein Bier?«
    »Hol einfach nur das Messer. Sonst sterben mir noch sämtliche Glieder ab und du musst sie amputieren.«
    Er hob die Augenbrauen. »Wenn dir was amputiert werden muss, dann hätte ich es gerne.«

    Identitätskrise
    »Lustig«, murmelte ich. »Wahnsinnig lustig.«
    »Ich nehme alles. Bin da nicht heikel.«
    »Du magst jeden Teil von mir?«
    »So ist

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