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Nachtblind

Nachtblind

Titel: Nachtblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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treffen und dann zu Fuß mit ihm rüber ins Rathaus gehen.« Sie sah Lucas an. »Er hat mich gewarnt, diese Aussage zu machen. Ich habe ihm aber gesagt, ich würde es tun.«
     
     
    Lucas verabschiedete sich und fuhr zurück zur Stadtmitte. Del wartete schon auf ihn, bereit, wieder einmal Türen einzutreten. »Wir haben Outers Aussage, aber sein Anwalt stand kurz vor einem hysterischen Anfall. Er sagt, dieser Deal sei eine Verletzung aller geheiligten Rechtsvorschriften.«
    »Was sagt Outer dazu?«
    »Nicht viel. Wir haben das Koks bei ihm gefunden und sind damit auf der sicheren Seite. Und ich habe die Durchsuchungsbefehle für Logans Haus und für Bees Haus und Büro.«
    »Wo sind wir am schnellsten?«
    »In North Oaks, Bees Haus.« Del las die Adresse vor.
    »Wir treffen uns dort in zwanzig Minuten«, sagte Lucas. Auch beim neuesten Stand der Dinge war er noch auf die Informationen angewiesen, die Bee und Logan vermutlich liefern konnten. Lansing mochte Alie’es Dealerin gewesen sein, aber sie war auch das andere Mordopfer.
     
     
    James Bee wohnte in einem Haus im Ranch-Stil, ähnlich dem von Lucas. Die aus massivem Stein gebaute Frontseite lag an einem kleinen dunklen See. Als Lucas ankam, bogen gerade Dels Dienstwagen, ein Streifenwagen der Stadtpolizei und ein Streifenwagen des Sheriffs von Ramsey County in die Zufahrt ein. Lucas folgte ihnen unter dem Laubdach großer Eichen, deren Blätter eine rostbraune Farbe angenommen hatten.
    Ein Cop von der Drogenfahndung namens Larry Cohen stieg mit dem Durchsuchungsbefehl in der Hand an der Beifahrerseite von Dels Wagen aus. Die Cops der Stadtpolizei und die Deputys des Sheriffs stürmten zur Haustür, während Del sich auf dem Fahrersitz zurücklehnte und auf Lucas wartete. »Wir machen einen verdammt weiten Umweg«, sagte er.
    »Ja, aber wenn wir Bee festnageln können … Ich wette, er kennt seine Dealer-Konkurrenten.«
    Eine magere Blondine in Leggins und einem T-Shirt, das für den Marathon-Lauf der Zwillingsstädte warb, öffnete die Haustür. Lucas hörte, wie sie auf die Cops einschrie, und dann löste sich einer der Deputys aus der Gruppe und rannte, dicht gefolgt von einem der Cops der Stadtpolizei, an der Seite des Hauses entlang.
    Der zweite Cop der Stadtpolizei drängte sich mit gezogener Pistole an der Frau vorbei ins Haus, während der zweite Deputy, ebenfalls mit der Pistole in der Hand, zum Panoramafenster des Hauses lief und nach innen schaute. Über die Schulter rief er: »Da rennt einer weg!«
    Lucas und Del liefen jetzt auch zum Haus, zogen die Waffen. Der Cop im Haus hatte die Blondine zu Boden geworfen, mit dem Gesicht nach unten. Die Frau schrie: »Da ist kein anderer, um Himmels willen, es ist sonst niemand im Haus!«
    Sie sahen sich im Haus nach weiteren Personen um, langsam und gründlich, brauchten rund fünf Minuten dazu. Als Lucas die Kellertreppe hochkam, die Pistole wieder im Holster, saß die Frau auf dem Sofa. Der Deputy hatte ihr die Hände auf dem Rücken gefesselt und bewachte sie.
    »Wir haben den Kerl«, sagte er. »Er hatte keine Chance, Rick zu entkommen.«
    »Er macht Marathonläufe«, sagte die Frau stolz.
    »Rick auch«, sagte der Deputy.
    Del kam vom hinteren Teil des Hauses zurück. »Alles klar«, sagte er. »Das Büro ist da hinten.«
    Lucas folgte ihm ins Büro. Eine Adressen-Rollkartei stand auf dem Schreibtisch, und Del blätterte sie durch, während Lucas den Computer einschaltete. Das Telefon klingelte, und Lucas hob ab, sagte: »Hallo.«
    »Hey … spreche ich mit Jim?«
    »Er ist ganz hinten im Garten«, sagte Lucas. »Soll er Sie zurückrufen?«
    »Ja. Er soll Lonnie anrufen. Sind Sie Steve?«
    »Nein, ich bin Lucas.«
    »Okay, ist ja auch egal. Ich muss ihn dringend sprechen.«
    »Sagen Sie mir Ihre Nummer?«
    »Jim hat sie.«
    »Für alle Fälle …«
    »Okay, hier ist sie.«
    Lucas notierte sich die Nummer, sagte dann: »Wir rufen Sie gleich zurück.«
    »Danke.«
    Del blätterte immer noch in der Adressenkartei. »Großartig«, sagte er. »Hier drin stehen mindestens zweihundert Adressen.«
    »Aber niemand, der auch auf der Party war, oder?«
    »Ich habe bis jetzt noch keinen gefunden. Aber ich wette mit dir um einen Buck, dass wir mindestens einen Namen finden. Wenn Bee ein Prominenten-Dealer ist. Und auf der Party war eine ganze Menge prominenter Doper.«
     
     
    Das Telefon klingelte wieder, und eine Frauenstimme fragte: »Lucas?«
    Er war verblüfft, dass an diesem Telefon nach ihm gefragt wurde; die

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