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Nachtblind

Nachtblind

Titel: Nachtblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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angeschossenen Cop gegeben. »Wo hat man ihn gefunden?«
    »Auf dem Parkareal der Firma 3M, steht auf dem für einen der Chefs reservierten Parkplatz.«
    »Bei 3M?« Das bedeutet nichts Gutes, dachte er.
    »Ja, so hat man mir gesagt. Die Cops wollen wissen, was sie mit dem Wagen machen sollen.«
    »Können Sie mich durchstellen? Zu den Cops?«
    »Ehm, einen Moment …« Nach einigen Sekunden meldete sie sich wieder. »Ich habe mit ihnen gesprochen. Der Chef, auf dessen Parkplatz der Wagen steht, hat ein Mobiltelefon dabei. Sie können ihn also direkt anrufen. Er steht mit den Cops zusammen bei dem Wagen. Die Nummer ist …«
    Der Name des Firmenchefs war Marx; er schien sich für das Geschehen sehr zu interessieren. »Der Wagen steht seit gestern hier. Ich habe schließlich die Cops, ehm, die Polizei angerufen, weil mich das ärgerte und ich wollte, dass man ihn abschleppt. Die Polizisten sagen, der Wagen würde gesucht.«
    »Ja … Lassen Sie mich mal mit dem Cop sprechen.«
    Der Cop meldete sich, und als Lucas seinen Namen und Rang genannt hatte, sagte er: »Hey, Chief, was sollen wir mit dem Wagen machen?«
    Lucas erklärte ihm in aller Kürze, worum es ging, fragte dann: »Ist etwas Ungewöhnliches an dem Wagen festzustellen?«
    »Ja, eine Sache – man sieht die Schlüssel auf dem Boden vor dem Fahrersitz liegen. Einen Schlüsselring. Könnte beim Aussteigen unbemerkt runtergefallen sein, und der Fahrer hat die verriegelte Tür hinter sich zugeworfen und sich damit ausgesperrt.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein. Im Wagen liegen ansonsten nur noch ein paar Straßenkarten und ein Wall Street Journal auf dem Boden vor der Rückbank.«
    »Hören Sie, diese Sache hängt mit dem Maison-Fall zusammen … Der Wagen könnte sich als wichtig erweisen. Ich bitte Sie, die Tür aufzubrechen, den Schlüssel zu nehmen und den Kofferraum damit aufzuschließen.«
    »Oh, ich weiß nicht … Wir führen ja seit kurzem kein Spezialwerkzeug mehr mit.«
    »Wie wär’s, wenn Sie ein Fenster einschlagen? Es ist wirklich wichtig.«
    »Mann, da muss ich erst mal mit meinem Chef sprechen. Kann ich Sie zurückrufen?«
    »Ich bleibe dran.«
    »Okay, dauert ja nur eine Minute.«
     
     
    Während der Cop seinen Anruf machte, sagte Lucas zu Lester: »Sobald ich dieses Mobiltelefon einschalte, rufen mich aus allen Ecken Leute an, und es wird nicht lange dauern, bis ich auch so ein Telefonier-Arschloch bin wie alle anderen.«
    »Nach einiger Zeit fühlt man sich dann aber gut«, sagte Lester. »Leute rufen einen an, man fühlt sich wichtig … Und bald überlegt man, ob man sich nicht zusätzlich auch noch einen Anrufsignalgeber anschaffen soll.«
    »Alles Quatsch«, knurrte Lucas.
    »Sie haben nur noch nicht die entsprechende Erfahrung gemacht«, sagte Lester. »Dann wird auch bei Ihnen die Kommunikationsmanie ausbrechen.«
    Franklin lehnte am Türrahmen, und Lucas und Lester sahen zu ihm hinüber. »Ich dachte, du wärst bei Jael Corbeau«, sagte Lucas.
    »Sie steht gleich da drüben«, sagte Franklin und zeigte nach links. »Redet mit einer Krankenschwester. Wenn du es für richtig hältst, erschieße ich die Schwester.«
    »Besser nicht«, sagte Rose Marie. Franklin erkundigte sich nach Marcy, und Rose Marie fing an, ihn über den Stand der Dinge zu informieren.
    Dann rief der Maplewood-Cop zurück und sagte: »Hören Sie, Chief, mein Chief möchte mit Ihnen sprechen. Können Sie mir eine andere Nummer geben, die er anrufen kann?«
    »Warten Sie.« Er reichte Lester das Telefon, sagte: »Geben Sie dem Mann die Nummer Ihres Mobiltelefons.«
    Lester las sie dem Cop langsam vor, gab dann Lucas das Handy zurück. Lucas hörte im Hintergrund, wie der Cop die Nummer über ein anderes Telefon an jemanden weitergab, und wenige Sekunden später piepste Lesters Handy. Der wiederum reichte es Lucas, der sich mit »Hallo?« meldete.
    Der Maplewood-Chief fragte: »Wenn wir das Wagenfenster einschlagen, gibt es jawohl eine Schadenersatzforderung, oder?«
    »Es liegt der Verdacht vor, dass der Wagen im Zusammenhang mit einem Verbrechen eine Rolle spielt, und wir wollen ihn vorsichtshalber nicht von der Stelle bewegen«, sagte Lucas und rollte die Augen. »Wir übernehmen die volle Verantwortung. Wenn die Stadt nicht für die eingeschlagene Scheibe aufkommt, übernehme ich persönlich die Kosten.«
    »Okay, auf Ihre Verantwortung«, sagte der Maplewood-Chief, und Lucas hörte, wie er auf der anderen Leitung sein Einverständnis weitergab. Er nahm sein

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