Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
Vom Netzwerk:
sich dann aufreizend an mir.
    „ Es wird etwas ganz Besonderes, und weißt du warum?“ Ich verneine und er zaubert aus seinem Jackett eine kleine Tüte mit weißen Pillen. „Die nehmen wir vorher und dann …“
    Wie ein kleines Kind zu Weihnachten strahlt er mich an und ich nehme ihm die Tüte aus der Hand. Das Zeug ist sauber, das kann ich so wahrnehmen – also wird es ein guter Trip werden – für ihn. Diese kleinen Pillen sind meine Rettung. Er wird seinen Trip bekommen und ich kann ihm eingeben, dass es genau das war, was er sich gewünscht hat, ohne mich selbst daran zu beteiligen. Einfach perfekt!
    Ich fange sowohl Sharrolls als auch Alex’ irritierte Blicke auf und reagiere nicht darauf. Stattdessen raune ich Ben vertraulich ins Ohr: „Lass uns gehen“.
    Er springt leicht schwankend auf einen Tisch, auf dem man ihn gut sehen kann, und genießt es, im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen.
    „ Männer, Frauen“, verkündet er und aller Augen richten sich auf ihn. „Auf zur Party im G32. Wer als Letzter kommt, muss einen ausgeben!“
    Die Menge löst sich auf und sowohl Fay als auch Alex und Sharroll werden mitgerissen. Niemand bis auf Ben will der Letzte sein und sehr schnell sind wir fast alleine auf dem Deck.
    „ Wohin jetzt?“, frage ich und er zieht mich nur stumm hinter sich her. Im Laufschritt durchqueren wir den leeren Gang des Decks, bis Ben abrupt vor einer kleinen Kabine stehen bleibt. Diese öffnet er mit einer Bordkarte und schiebt mich hinein.
    Die Kabine ist still und unbenutzt.
    „ Wie kommst du an diese Kabine?“, will ich mehr zur Information als aus wirklicher Neugier wissen.
    Er grinst mich an. „Das ist die Kabine, in die sie Alex und mich für die Überfahrt stecken wollten.“ Er schließt die Tür hinter mir. „Ich habe sie behalten und zu meinem geheimen Liebesnest gemacht. Ein geheimer Ort für geheime Dinge.“ Er kommt auf mich zu, doch ich weiche zurück.
    „ Ich brauche das Kleid noch, Ben. Oder soll ich nicht mehr mit auf deine kleine Party kommen?“
    Er verzieht keine Miene. „Doch, das sollst du, und du hast hoffentlich Reizwäsche eingepackt.“
    Ich sehe ihn mit einem Blick an, der sagen soll: „Was denkst du denn?“
    Glucksend geht er an die Minibar und gießt zwei Gläser Sekt ein. Dann holt er die Tüte erneut hervor, während ich vorsichtshalber alle Kleidungsstücke ablege, die ich in dieser Nacht noch brauche.
    Er mustert mich, die ich nun im Spitzenstring vor ihm stehe, und reicht mir ein Glas nebst einer weißen Pille. „Auf ein frohes neues Jahr“, prostet er mir zu und stürzt gleich zwei der kleinen Pillen hinunter. In seiner Hast bemerkt er nicht, dass ich meine nicht nehme, denn sie würde mir nichts bringen, und auch nur so tue als ob ich den Sekt trinke.
    Er schließt die Augen und summt leise vor sich hin, während er schwankend und nur einem inneren Takt folgend auf die Wirkung der Drogen wartet.
    Mein Jagdinstinkt ist geweckt und ich tänzele auf ihn zu. „Weißt du, wie sie schneller wirken?“, raune ich ihm zu und er zieht mich an sich.
    „ Sag’s mir.“
    Ich grinse. „Same procedure as …“ Weiter komme ich nicht, denn Ben lässt sich schnell aufs Bett fallen und zieht mich mit.
    Ich kann die Droge bereits an ihm riechen und auch, dass es nicht die erste Dosis ist, die er heute zu sich nimmt. Beinahe teilnahmslos liegt er auf dem Bett, mich an sich gedrückt. Sein Körper versteift sich und erschlafft kurz darauf wieder – ein sicheres Zeichen dafür, dass die Droge zu wirken beginnt. Unmotiviert öffne ich seine Hose, denn die Schwellung darunter ist nicht mehr zu verkennen. Außerdem soll er ja den Eindruck haben, wir hätten tatsächlich Sex miteinander gehabt.
    Doch auch dieses Mal bleibt es nur ein Wunschtraum. Dieses Mal will auch ich nur mein Vergnügen, also öffne ich seinen Kragen und suche schnell die Ader an seinem Hals. Dort labe ich mich und spüre, wie sich die Droge meiner Sinne bemächtigt. Sie macht mich langsam high und ich genieße es in vollen Zügen, immer noch auf Bens Brust hockend. Das Gute ist, dass sie nur einen Teil von mir benebeln kann und so habe ich dennoch etwas Kontrolle über mein Handeln.
    Wie viel Zeit wir in der kleinen Kabine verbracht haben, ist mir unklar, aber auch egal; denn die Reste der Droge schwimmen durch meinen Körper und machen ihn erstaunlich empfindlich für jede Art von Sinneseindrücken. Uns gegenseitig wieder anzuziehen – ein Genuss sondergleichen. Danach noch

Weitere Kostenlose Bücher