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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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dass ich eine volle Tanzfläche besuche, und von daher mache ich mir keine Sorgen.
    Bei einem etwas langsameren Stück werde ich plötzlich im Nacken berührt. Es ist keine zufällige Berührung, wie sie auf der Tanzfläche zustande kommen können, sondern eine bewusst ausgeführte. Der Unterschied: Sie dauert zu lang und ist zu intensiv.
    Also drehe ich mich um und stehe mitten im Tanzen einem jungen Mann im schwarzen Samtanzug gegenüber.
    Er sucht meinen Blick und macht eine vornehme Verbeugung. Ich drehe mich wieder zurück, doch er hält mich am Arm fest, so dass ich aus dem Takt komme. Verärgert bleibe ich stehen und funkele ihn an.
    „ Was willst du?“, formen meine Lippen die Frage und gleichzeitig sende ich die Frage in seinen Kopf.
    Die Antwort erfolgt prompt. „Ich will dein sein!“
    Kurz zuckt etwas in meinem Gesicht, dann mache ich mich los. „Kein Interesse.“ Damit drehe ich mich um und lasse ihn stehen. Er lässt aber nicht locker und umrundet mich tanzend. Nun steht er genau vor mir und bietet mir in affektierter Geste seine Kehle dar.
    „ Du bist es, nicht wahr? Du bist echt“, versucht er mir auf eine sehr plumpe Art mitzuteilen und ich wende mich angeekelt ab.
    Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt. Ein Groupie, das mich für echt hält. Mit geschickten Schritten bewege ich mich durch die tanzende Menschenmenge auf die andere Seite der Tanzfläche. Er folgt mir jedoch unaufgefordert.
    Also schön. Als er mir wieder zu nahe kommt, fauche ich ihn fort. Er kommt jedoch nach einer Weile wieder zurück und noch näher.
    „ Ich wusste es“, raunt er mir zu. „Bitte beiß mich.“
    „ Verschwinde!“, zische ich zurück.
    „ Ich kann nicht. Du bist meine Nemesis – auf dich habe ich mein Leben lang gewartet.“ Langsam erregen wir Aufmerksamkeit und ich sehe mich gezwungen die Tanzfläche zu verlassen.
    Er hängt mir am Rockzipfel und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Wo gehen wir hin? In deine Kabine?“
    Ich bleibe stehen. „Wir gehen nirgendwo hin und du verschwindest jetzt.“
    „ Aber mein Engel, wenn ich dir doch mein Blut schenken will.“
    Ich schiebe ihn entschlossen von mir. „Du hast da etwas falsch verstanden. Das hier ist eine Vampirparty. Wenn du einen echten Vampir suchst, dann bist du bei mir falsch.“
    „ Das glaube ich nicht. Du musst echt sein, so wie du bewegt sich sonst keine hier im Raum. Ich habe sie alle beobachtet.“
    Sein Verhalten spricht dummerweise etwas tief in mir an und das begutachtet das Menschlein vor mir. Alles an ihm schreit nach „Opfer“. Dennoch – das hier ist zu einfach und so werde ich langsam doch ein wenig ärgerlich . Und Alex sehe ich auch nicht, der Raum ist einfach zu voll. Verdammt, wie werde ich diesen aufdringlichen Kerl jetzt wieder los?
    „ Also schön“, gebe ich zurück. „Du gehst jetzt auf die Herrentoilette und wartest da auf mich, wie es ein braves Opfer eben tut.“ Ein wenig Nachdruck in meine Stimme legend schiebe ich ihn von mir fort.
    „ Das denke ich nicht.“ Plötzlich hat sich ein anderer Mann zu uns gesellt, der mich an der Taille packt.
    „ Sehr gut, Sam“, wendet er sich an den jungen Mann. „Du hast das Subjekt abgesondert und nun können wir es erlösen.“ Was geht denn hier jetzt ab? Bin ich im falschen Film? Ich versuche mich loszumachen.
    „ Sind Sie verrückt geworden?“ Langsam hat sich ein kleiner Kreis um uns herum gebildet.
    „ Keineswegs.“ Der Ältere packt mich und hält mir ein Kreuz vor die Nase.
    „ Weiche, Dämon, du erhältst jetzt deine gerechte Strafe.“ Als er das Kreuz hochzieht, entdecke ich kurz eine Tätowierung auf seinem Handgelenk, die im seltsamen Licht des Clubs aufzuleuchten scheint. Irgendetwas passiert mit mir, denn das Kreuz wird vor meinem geistigen Auge immer größer und allein seine Nähe bereitet mir absolute Übelkeit.
    „ Ja, Christus der Herr ist stärker als du – Dämon!“ Auch ihn scheint eine innere Kraft zu treiben und mein Instinkt reagiert darauf.
    Er übernimmt kurzerhand mein Handeln und ich bin zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Mit gebleckten Zähnen fauche ich die beiden Männer an, eine Drohgebärde, die unmissverständlich ist und hier vielleicht gerade noch durchgeht, weil alle um uns herum … irgendwie nach Vampir aussehen. Dennoch bin ich kurz davor, mich tatsächlich zu verraten.
    Automatisch weichen die Männer zurück, eine Geste, die sie nicht unterdrücken können. Dank der neugierigen Meute in ihren Rücken kommen sie

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