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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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gespielt.
    „ Komm nicht näher oder ich springe.“
    „ Aber Christina, das ist doch Wahnsinn.“ Er bleibt jedoch stehen.
    „ Schick die Jäger fort!“, höre ich mich in Panik aufschreien und er sieht mich verwundert an.
    „ Welche Jäger?“
    Stumm deute ich auf die beiden Männer, die nun etwas abseits stehen.
    Alex dreht sich um. „Gehen Sie!“, donnert er und Mr. Morgan pflichtet ihm bei.
    „ Meine Herren, der Scherz ist wohl nach hinten losgegangen.“
    Beide ziehen sich zurück, dafür tritt ein anderer Mann in den Vordergrund. Er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.
    „ Darf ich mich kurz einmischen und alles erklären?“ Seine Ruhe ist ansteckend, so dass sich meine Nerven ein wenig entzerren und ich den ersten klaren Gedanken fassen kann.
    Ich fixiere Alex. Dieser sieht mich bittend an. „Komm da runter, Christina. Wenn du fällst, wäre das ein zu hoher Preis, als dass ich ihn bezahlen wollte.“
    Das klingt ehrlich und so steige ich langsam von der Umrandung herunter. Schwer atmend und doch misstrauisch stehe ich nun dort, einen Fuß noch immer fluchtbereit auf der ersten Sprosse. Man weiß ja nie!
    Mr. Morgan räuspert sich. „Sie sollten dem Mann zuhören, Miss Ashton. Er wird Ihnen alles erklären.“
    Ich nicke und der andere beginnt.
     

 
     
    52. In die richtige Richtung
     
    „ Mein Name ist Frisk, Miss Ashton. Nathanael Jonas Anthony Balthasar Frisk. Ich bin der Intendant der Musicalgala.“
    „ Aha.“ Ich rühre mich nicht vom Fleck. Der Name passt doch auf keine Visitenkarte.
    „ Diese beiden Männer dort“, fährt Frisk fort und deutet auf die Jäger, „ sind Darsteller des Musicals und sie sollten heute Abend für Unterhaltung sorgen.“
    „ Für Unterhaltung“, fauche ich. „Finden Sie das etwa witzig?“ Er sieht betreten zur Seite. „Na, dann hoffe ich, dass Sie sich ganz köstlich unterhalten haben!“
    Für wie blöd halten die mich eigentlich? Das Tattoo auf dem Arm des einen hat definitiv etwas bewirkt. Das habe ich mir nicht ausgedacht – selbst Jason sieht das so. Also kommt mir jetzt nicht mit solchen lahmen Ausreden.
    Ich blicke von einem zum anderen und in diesem Moment bewegen sich die beiden Jäger wie auf ein stilles Kommando auf mich zu: beide mit gezogenen Pflöcken in der einen Hand. In der anderen hält der Jüngere einen großen Holzhammer, während der andere das große Kreuz drohend schwingt.
    „ Tötet den Blutsauger!“, brüllen sie einstimmig. Von wegen Inszenierung.
    Frisk, Morgan und Alex erstarren für zwei Schrecksekunden, während ich handele. Man mag mich überrumpeln, aber wenn ich gewarnt bin, dann reagiere ich nicht nur blitzschnell, sondern auch präzise. Nun gut, ich kann keine asiatische Kampfkunst vorweisen, aber ich bin schnell und wendig, vor allem dann, wenn mich kein Kleidungsstück behindert.
    Die Sache ist schneller vorbei als sie angefangen hat – und sie hat ihren Tribut bei meinen Angreifern gefordert. Betrachtet man sie in Zeitlupe, dann hat sie sich etwa so abgespielt: Beide rennen mit gezückten Waffen auf mich zu, wobei der mit dem Hammer deutlich schneller ist als sein Kumpan. Dafür schwenkt der das Kreuz und die Tätowierung auf seinem Handgelenk leuchtet erneut auf. Wieder geschieht etwas mit dem Kreuz, doch dieses Mal bin ich darauf vorbereitet.
    Den Fuß, der auf dem Seitendeck steht, als Basispunkt nehmend, gehe ich kurz in die Hocke und setze mit einem gekonnten Bocksprung über den ersten Angreifer hinweg. Dabei benutze ich seinen Rücken als weiteres Sprungbrett, um mich auf den Kreuzträger zu stürzen. Der erste kommt ins Stolpern, verliert seinen Hammer, der elegant über die Bordbegrenzung segelt und im Dunkel der Nacht verschwindet. Wenig später wird man ein hohles Klatschen vernehmen, wenn er die Wasseroberfläche trifft.
    Nummer eins liegt also auf der Nase, während ich auf Nummer zwei zusegele. Mit gebleckten Fangzähnen und zu Krallen verkrümmten Fingernägeln. Wie eine schwere Katze pralle ich gegen seinen Brustkorb, der, getragen durch seinen Schwung, nach hinten gerissen wird, so dass der ganze Körper eine Rückwärtsbewegung ausführt.
    Durch den ungewohnten Aufprall verliert er das Kreuz, welches wild über das Deck geschleudert wird und auf dem Eis seine Bahnen zieht. Es dreht dabei beinahe elegante Pirouetten, allerdings nur, solange der schwerere Kopf nicht die Oberhand über die Bewegung bekommt. Mr. Morgan muss einen großen Sprung machen, damit er nicht von dem Fuß des Kreuzes

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