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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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schmerzerfüllten Blick. »Dann lässt du mich also im Stich, obwohl du genau weißt, dass deine Mutter und Patty mir dann den ganzen Abend mit Gesprächen über die Hochzeit in den Ohren liegen werden.« Sie küsste ihn liebevoll auf die Wange. Als er fort war, verwandte Brenna mehr Zeit und Mühe auf das Reinigen der Pinsel als nötig. Auf diese Weise versuchte sie, ihre Schuldgefühle ein wenig zu besänftigen, obwohl sie tatsächlich Darcy sehen würde, wenn sie in den Pub ging. Falls sie auch Shawn begegnen sollte, was könnte sie dazu? Schließlich arbeitete er dort.
    Trotzdem ging Brenna, sobald sie das Gallagher’s betreten hatte, statt in die Küche schnurstracks zu Darcy. Da sie gerade am Ende der Theke mit dem alten Mr. Riley schwatzte, schwang sich Brenna dort auf einen Hocker, beugte sich ein wenig vor, und küsste Mr. Riley auf die runzlige Wange.
    »Was muss ich da sehen? Nachdem Sie mir wieder und wieder erklärt haben, Sie hätten nur Augen für mich, flirten Sie, kaum dass ich Ihnen den Rücken zudrehe, schamlos mit einer anderen!«
    »Nun, meine Liebe, ein Mann muss immer dahin sehen, wohin er seinen Kopf dreht. Aber ich habe die ganze Zeit
darauf gewartet, dass Sie endlich kommen und sich mir auf den Schoß setzen.«
    Der Mann war so dünn und seine Knochen sicherlich so brüchig, dass er unter ihrem Gewicht hundertprozentig zusammenbrechen würde. »Oh, wir O’Toole-Frauen sind nun einmal von Natur aus eifersüchtige Wesen, mein lieber Mr. Riley. Und deshalb werde ich mir jetzt die gute Darcy schnappen, um ihr den Kopf dafür zu waschen, dass sie versucht hat, mich um das Vergnügen zu bringen, ungestört mit Ihnen zusammen sein zu können.«
    Noch während er fröhlich krächzend lachte, ging sie hinüber an einen der Tische und winkte Darcy hinter sich her. »Ich sterbe, wenn ich nicht sofort ein großes Bier und eine heiße Mahlzeit kriege. Was hat Shawn uns heute denn Gutes gekocht?«
    Darcy kniff ihre leuchtend blauen Augen zusammen, zog eine ihrer dunklen Brauen in die Höhe und stemmte die Hände in die Hüften. »Du bist also tatsächlich mit ihm im Bett gewesen, stimmt’s?«
    »Was redest du denn da?« Obwohl Darcy leise gesprochen hatte, sah sich Brenna panisch um, ob nicht vielleicht irgendjemand sie gehört hatte.
    »Meinst du etwa allen Ernstes, ich würde nicht sofort erkennen, wenn eine Frau, die ich seit Jahren kenne, guten Sex hatte? Bei Shawn kann man nicht sicher sein, denn er rennt fast immer mit verträumten Augen durch die Gegend. Aber bei dir ist das etwas völlig anderes.«
    »Und wenn schon«, zischte Brenna, während sie sich setzte. »Ich habe gesagt, ich würde mit ihm schlafen. Und nein«, fuhr sie angesichts des Blitzens in Darcys Augen fort, »ich werde dir nichts davon erzählen.«
    »Wer hat denn gesagt, dass ich was davon hören will?« Doch natürlich platzte Darcy beinahe vor Neugier, und so
setzte sie sich ihr gegenüber und beugte sich verschwörerisch über den Tisch. »Nur eine Sache.«
    »Nein, ich sage dir kein Wort.«
    »Eine Sache – und zwar die, von der wir uns geschworen haben, sie einander immer zu erzählen, egal, um wen es dabei geht.«
    »Verdammt.« Es stimmte, und mit dieser Tradition zu brechen, hieße, ein Band zur Freundin zu zerschneiden. »Vier Mal.«
    »Vier Mal?« Darcy starrte mit großen Augen Richtung Küche, als könnte sie durch die Tür hindurchsehen und ihren Bruder an der gegenüberliegenden Wand festnageln. »Tja, dann habe ich ihn eindeutig unterschätzt. Kein Wunder, dass du so entspannt wirkst.«
    »Ich fühle mich fantastisch. Aber sieht man es mir wirklich so deutlich an?«
    »Sieh doch nur mal in den Spiegel. Ich muss mich wieder um die Gäste kümmern.« Widerstrebend stand Darcy auf. »Ich hole dir ein Bier – und zu essen würde ich an deiner Stelle das pochierte Hühnchen nehmen. Es scheint den Leuten sehr geschmeckt zu haben.«
    »In Ordnung, aber vielleicht sehe ich lieber, ob ich es nicht hinten in der Küche essen kann.«
    »Okay. Willst du nachher noch ein bisschen mit raufkommen? Ich bin sicher, dann kann ich noch ein bisschen mehr aus dir herauskitzeln.«
    »Ganz bestimmt, denn schließlich bist du ja von der durchtriebenen, beharrlichen Sorte, aber leider muss ich früh nach Hause. Ich brauche dringend etwas Schlaf.«
    »Angeberin«, erklärte Darcy lachend und schwebte durch den Raum, um eine Bestellung aufzunehmen.
    »Und, wie geht’s dir, Brenna?«, fragte Aidan, als sie zu ihm hinter die Theke

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