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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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trat.

    »Warum? Wie sehe ich denn aus?«
    Angesichts ihrer überraschend forschen Antwort sah er verwundert über seine Schulter. »Tja, du siehst gut aus.«
    »Und genauso geht es mir.« Fluchend zapfte sie sich ein großes Bier. »Ich schätze, ich bin ein bisschen müde. Wenn es dir nichts ausmacht, trinke ich nur schnell ein Bier und esse hinten in der Küche eine Kleinigkeit, bevor ich heimfahre.«
    »Das kannst du wie immer gerne tun.«
    »Ah, brauchst du diese Woche Hilfe?«
    »Freitag und Samstag könnte ich dich brauchen, falls du dann nichts vorhast.«
    »Kein Problem. Du kannst mich ruhig verplanen.« Sie ging, wie sie hoffte, lässig in Richtung der Küche und öffnete die Tür. »Hast du vielleicht eine heiße Mahlzeit für eine halb verhungerte Frau?«
    Er wandte sich von der Spüle ab, die er gerade mit dampfend heißem Wasser füllte, und sein Blick wurde zärtlich, als sie ihm einen Schluck aus ihrem Glas bot. »Ich glaube, ich habe etwas, was du vielleicht magst. Ich hatte mich schon gefragt, ob du vielleicht heute Abend bei mir vorbeikommen würdest.«
    »Ich wollte zu Darcy.« Lachend setzte sie sich an den Tisch. »Und finde es durchaus in Ordnung, dass ich dich dabei zufällig ebenfalls zu Gesicht kriege.«
    Er stellte das Wasser ab, zog das Geschirrtuch aus dem Hosenbund und trocknete sich sorgfältig die nassen Hände ab. »Und wie geht es dir an diesem schönen Abend?«
    »Danke, gut. Obgleich es mich immer noch ein wenig juckt.«
    »Soll ich vielleicht etwas dagegen unternehmen?«
    »Das wäre sicher nicht falsch.«
    Er trat hinter ihren Stuhl, beugte sich zu ihr herab und
nagte sanft an ihrem Ohr. »Komm heute Abend mit zu mir.«
    Sie konnte nichts dagegen tun, dass sie erschauderte. Seine Stimme und der Vorschlag klangen unaussprechlich erotisch. »Ich kann nicht. Du weißt, dass es nicht geht. Wie soll ich das meiner Familie erklären?«
    »Ich weiß nicht, wann ich wieder einen Abend frei bekomme.«
    Sie begann zu schielen, denn inzwischen kreiste seine Zunge hinter ihrem Ohr. »Und wie steht’s mit den Vormittagen?«
    »Rein zufällig habe ich bald beinahe alle Vormittage frei.«
    »Dann komme ich, sobald sich die Gelegenheit ergibt.«
    Er richtete sich wieder auf, zog ihr die Kappe vom Kopf und fuhr derart sanft mit einer Hand durch ihre Haare, dass sie am liebsten laut geschnurrt hätte. »Die Tür steht immer offen.«

13
    D er Vormittag war mild. Sanfter Regen fiel lautlos auf die Blumen, die allmählich aus dem Winterschlaf erwachten. Hauchdünner, milchig weißer Nebel schwebte sanft über der Erde und würde von den ersten Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolken schoben, umgehend verbrannt.
    Als Brenna das Faerie Hill Cottage betrat, war es dort völlig ruhig. Selbst Feen schliefen hin und wieder, wusste sie aus ihrem Traum. Vielleicht also schliefen ja auch Geister, und wählten zum Träumen die Zeit der grauen, regnerischen Morgendämmerung.
    Sie selbst war voller Energie und wusste schon genau, wie sie sie nutzen würde.
    Am Fuß der Treppe nahm sie Platz, um ihre Stiefel auszuziehen und beschloss, ebenso ihre Jacke und ihre Kappe hier unten zu lassen. Als sie die Mütze auf den Pfosten hängte, klopfte sie mit einem Finger gegen den Feenanstecker, der eine ganze Reihe von Kappen überlebt hatte.
    Sie fragte sich, ob irgendjemand anderes als Shawn je auf die Idee gekommen wäre, ihr ausgerechnet einen solchen Anstecker zu schenken. Die meisten Menschen schenkten ihr immer etwas Praktisches. Ein Buch oder ein Werkzeug, warme Socken oder ein Hemd aus grobem Stoff zum Arbeiten.
    Schließlich war sie in den Augen beinahe aller Leute und auch in ihren eigenen ein durch und durch praktisches Wesen mit wenig Sinn für hübsche Kleider oder Nippsachen.

    Shawn jedoch hatte ihr schon vor Jahren eine kleine, silberne Fee mit schräg stehenden Augen und hauchdünnen, spitzen Flügeln zum Geschenk gemacht.
    Ihr Herz begann zu rasen, als sie die Stufen in Richtung seines Schlafzimmers erklomm.
    Er lag unter der Decke lang ausgestreckt mitten auf der Matratze, wie jemand, der es gewohnt war, dass er den gesamten Platz für sich hatte. Der Kater lag zusammengerollt am Fußende des Bettes, öffnete jedoch die kühl glänzenden Augen, als Brenna hereinkam.
    »Und, passt du gut auf ihn auf? Keine Angst, ich werde dich ganz sicher nicht verraten. Aber falls du nicht in Verlegenheit kommen oder neidisch werden möchtest, solltest du am besten sofort von hier verschwinden.«
    Bub machte einen

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