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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Buckel, sprang von der Decke, strich zur Begrüßung um Brennas schlanke Beine, worauf sie sich bückte, um ihn zu streicheln. »Tut mir Leid, Schätzchen, aber heute Morgen habe ich meine Zärtlichkeit für jemand anderen verplant.«
    Der Mann nutzte tatsächlich jeden Zentimeter seines Bettes. Nun, trotzdem würde er es gleich teilen, dachte sie und öffnete die Knöpfe ihres Hemds.
    Falls er sich am Vorabend die Mühe gemacht hatte, ein Feuer anzuzünden, so war es längst verloschen. Wenn sie jetzt ein neues Feuer machte, um die Kälte aus dem Zimmer zu vertreiben, würde er davon vielleicht wach. Sie jedoch hatte die Absicht, ihn auf andere Art zu wecken.
    Er war ein ruhiger Schläfer, merkte sie, als sie sich lautlos auszog. Er schien ganz in seinen Träumen zu versinken. So weit sie sich erinnerte, schlief er außerdem sehr tief – hatte sie nicht, als sie als Kind bei Darcy übernachtet hatte, immer wieder gehört, wie Mrs. Gallagher versuchte, ihren Sohn durch laute Rufe zu wecken?

    Bald würde sie ja sehen, wie viel Zeit und Mühe es sie kosten würde, ihn auf andere Art dazu zu bringen, dass er die Augen öffnete.
    Es war erregend, ihn zu betrachten, ohne dass er etwas davon wusste, während er wehrlos schlafend dalag, ohne auch nur zu ahnen, was sie mit ihm vorhatte. Sein Gesicht war kraftvoll, schön und, wie sie fand, unschuldig. Aber schon immer hatte sie Shawn für wesentlich unschuldiger gehalten als sich selbst.
    Er glaubte an viele Dinge. Glaubte, dass alles zur rechten Zeit geschah, ohne dass man sein Schicksal tatkräftig in die Hand nahm, ohne dass man sich dafür krumm legte. Das war es, was sie in Bezug auf seine Musik am meisten an ihm störte. Was dachte er sich bloß? Dass eines Tages jemand in sein Cottage spaziert käme und ihm die auf zahllosen Blättern hingekritzelten Melodien einfach abkaufte?
    Es war nicht genug, sie nur zu komponieren. Weshalb sah er das nicht ein? Er war einfach ein fauler Hund, dachte sie und schüttelte den Kopf. Wenn sie weiter daran dächte, bekäme sie nur schlechte Laune. Und das wäre eine schreckliche Vergeudung dieses wunderbaren Morgens.
    Nackt ging sie in Richtung Bett, glitt unter die Decke, setzte sich rittlings auf seinen Bauch und presste ihren Mund auf seine Lippen. Sie hatte die Absicht, die Sache in Umkehr der Erweckung von Dornröschen zu beginnen. Aber ganz sicher würde sie es nicht bei einem Kuss bewenden lassen.
    Er träumte einen angenehmen Traum voll Farben und samtig weicher Formen. Er war an einem wunderbaren Ort. Langsam erwachten seine Gefühle in ihm. Der warme Geschmack einer Frau, der das Blut in Wallung brachte
und die Gedanken fliegen ließ. Dann roch er ihren Duft – subtil, vertraut – der seinen Puls beschleunigte, fühlte ihre sanften Rundungen, ihr herrlich festes Fleisch.
    Er hob eine seiner Hände, vergrub sie in ihrem dichten, wild zerzausten Haar, und während er leise ihren Namen sagte, schob sie sich zärtlich auf ihn und nahm ihn in sich auf. Noch im Halbschlaf übermannte ihn die Lust.
    Hilflos stieß er tief in sie hinein, gefangen in einem Netz der fleischlichen Begierde, das um ihn gewoben worden war, während er noch träumte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er keine Kontrolle über seinen Körper. Konnte er nichts anderes tun, als sich nehmen zu lassen.
    Als er die Augen aufschlug, sah er sie im weichen grauen Licht des morgendlichen Dämmers auf sich sitzen, die Haare leuchtend rot wie Feuer, die Augen klar und grün wie kostbare Smaragde. Dann bog sie ihren Leib nach hinten, schob die geballten Fäuste in die eigenen Haare und trieb sie beide im Galopp in Richtung ihres Ziels.
    »Mutter Gottes«, war alles, was er sagen konnte, was sie mit Zufriedenheit erfüllte.
    »Guten Morgen.« Wieder hatte sie das Empfinden, als sei ihr Körper aus flüssig weichem Gold. »Mehr Zeit kann ich im Augenblick leider nicht erübrigen. Ich muss schon wieder los.«
    »Was? Warum?« Er griff nach ihrer Hand, doch sie war schneller und entwand sich ihm geschickt.
    »Tja, ich bin fertig mit dir, Junge, und jetzt habe ich anderes zu tun.«
    »Komm zurück.« Er wollte sich aufsetzen, rollte sich dann aber einfach auf die Seite. »Jetzt, wo ich langsam wach werde, mache ich meine Sache sicher besser.«
    »Ich habe es so gut gemacht, dass es für uns beide reicht.« Sie zog erst ihr T-Shirt und dann ihr grobes Hemd
an. »Und außerdem werde ich schon im Hotel erwartet. Übrigens müsste ich noch schnell einen Blick auf

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