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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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deinen Wagen werfen, denn ich habe Dad erzählt, dass ich vor der Arbeit noch hierher müsste.«
    »Dann zumindest heute Abend.« Er knurrte, als der Kater auf das Bett sprang und seine Krallen an seinem blanken Hintern zu wetzen begann. »Sieh zu, dass du einen Weg findest, um über Nacht zu bleiben.«
    Auch wenn das Wort »bleiben« ein leichtes Unbehagen in ihr wachrief, bedachte sie ihn, während sie sich ihre Arbeitshose anzog, mit einem zufriedenen Blick. Seine Augen waren halb geschlossen. »Morgen Abend arbeite ich drüben im Pub. Ich könnte sagen, dass ich über Nacht bei Darcy bleibe.«
    »Warum musst du lügen?«
    »Du weißt, was die Leute reden würden, wenn irgendjemand wüsste, was wir miteinander treiben.«
    »Und das ist dir so wichtig?«
    »Natürlich ist es das.« Als sie ihn jetzt ansah, bemerkte sie zu ihrer Überraschung, dass sein Blick nicht mehr verschlafen, sondern plötzlich hellwach war.
    »Ist das hier etwas, dessen du dich schämst?«
    »Nein. Aber es ist eine Privatsache. So, jetzt sehe ich mir deinen Wagen an, und bei nächster Gelegenheit checke ich ihn gründlich durch.« Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen und schob sich die Haare aus der Stirn. »Ich komme, so schnell ich kann, zurück.«
    Er rollte sich wieder auf den Rücken, was Bub derart ärgerte, dass er vom Bett sprang und ihn allein zurückließ, und starrte unter die Decke, bis er hörte, dass Brenna die Haustür hinter sich ins Schloss zog.
    Wann, fragte er sich, hatte er angefangen, mehr von ihr zu wollen? Weshalb gerade von ihr? Was war das für ein
Verlangen, das beständig in ihm wuchs? Hatte es vielleicht schon immer existiert?
    Fragen über Fragen, dachte er erbost. Und auf keine dieser Fragen gab es augenblicklich eine Antwort.
    Er rollte sich vom Bett und hätte sich vielleicht schmollend unter die Dusche begeben, hätte ihn nicht ein Geräusch seines eigenen Wagens ans Fenster gelockt.
    Brenna umrundete soeben die Motorhaube, klappte sie nach oben und streckte ihren Kopf nach vorn. Er konnte sich vorstellen, dass sie lautstark fluchte, weil dieses Teil von ihm vernachlässigt und jenes Teil nicht ordentlich gereinigt worden war. Es hatte ihm noch nie etwas genützt, ihr zu erklären, dass seiner Meinung nach sämtliche Motorenteile schmutzig, mysteriös und ohne allzu großes Interesse für ihn waren. Solange der Wagen ansprang, wenn er den Schlüssel im Zündschloss herumdrehte, war ihm vollkommen egal, wie die Sache funktionierte.
    Ihr natürlich nicht. Brenna war die geborene Tüftlerin. Sie war erst wirklich glücklich, wenn sie etwas auseinander genommen hatte und sämtliche Einzelteile vor sich liegen sah. Vielleicht sollte er sie darum bitten, sich auch seinen Toaster anzugucken, da er immer eine Seite der Brotscheiben verbrannte.
    Dann zog sie ihren Kopf wieder hervor, knallte die Motorhaube zu, blickte in Richtung des Fensters, hinter dem er stand, und bedachte ihn mit einem bösen Blick. Auf den er mit einem, wie er wusste, dreisten Grinsen reagierte, was sie erbost in Richtung ihres Lasters stürmen ließ. Die Bewegung ihrer Lippen ließ darauf schließen, dass sie ihn inbrünstig verfluchte.
    Im sanften Nieselregel schob sie sich hinter das Lenkrad, und er verfolgte, wie sie den Wagen mit der für sie typischen Energie und Achtlosigkeit rückwärts auf die Straße
schießen ließ, ehe sie ihn geschickt im Zickzack um die tiefen Schlaglöcher herum den Weg hinuntermanövrierte.
    Sein Lächeln hatte sich gelegt, und erschüttert starrte er auf die inzwischen leere Straße. Plötzlich hatte er eine der Antworten auf seine zahllosen Fragen, und sie gefiel ihm keineswegs.
    Er war tatsächlich in das Teufelsweib verliebt.
    »Verdammt, verdammt, verdammt. Was in aller Welt soll ich jetzt machen?« Er wollte die Hände in die Hosentaschen stopfen, was ihm, da er nackt war, leider nicht gelang. Also drehte er sich wütend um, um sich in der Hoffnung, seine Gefühle für Brenna zu ertränken, unter die Dusche zu stellen.
    Lady Gwen stand mit züchtig gefalteten Händen in der Tür und sah ihn an.
    »Gütiger Jesus.« So idiotisch es auch war, riss er die Decke vom Bett und hüllte sich eilig darin ein. »Hat ein Mann denn noch nicht einmal in seinen eigenen vier Wänden das Recht auf eine gewisse Privatsphäre?«
    Verwundert und gleichzeitig verlegen starrte er sie an. Sie wirkte so real, wie er sich fühlte, und war so lieblich, wie es in der Legende hieß. Ihr Blick verriet Mitgefühl und

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