Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Hände.«
    Sie fuhr mit dem Finger über die staubige Tischplatte. »Er ist glatt wie Satin. Wunderschön.« Dann zog sie die Augenbrauen hoch und rieb ihren Finger an Fox’ Ärmel sauber. »Ich muss dir leider sagen, dass du all diese schönen Dinge besser pflegen solltest.«
    »Da bist du leider nicht die Erste. Ich lenke dich besser mit etwas Essbarem ab.« Er hielt eine Speisekarte hoch. »Han Lee’s China Kitchen.«
    »Es ist noch ein bisschen zu früh für Abendessen.«
    »Ich bestelle es jetzt schon mal für sieben Uhr, dann können wir vorher noch etwas arbeiten.«
    »Schweinefleisch süßsauer«, beschloss sie nach einem Blick auf die Karte.
    »Mehr nicht?«, fragte er. »Armselig. Ich kümmere mich um den Rest.«
    Er ging wieder, um anzurufen. Kurz darauf hörte Layla Wasser rauschen und das Klappern von Geschirr. Sie verdrehte die Augen und ging in die Küche. Fox hatte angefangen zu spülen.
    »Okay.« Layla zog ihr Jackett aus.
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Doch.« Sie krempelte die Ärmel auf. »Wirklich. Außerdem bezahlst du das Abendessen.«
    »Soll ich mich noch mal entschuldigen?«
    »Nein, dieses Mal nicht.« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Hast du keine Geschirrspülmaschine?«
    »Das ist ein Problem. Ich habe mir schon überlegt, ob ich hier den Schrank ausbauen und mir einen Geschirrspüler einbauen lassen soll, aber dann denke ich wieder, das ist überflüssig. Ich wohne doch hier alleine und benutze häufig Pappteller.«
    »Anscheinend nicht häufig genug. Gibt es hier irgendwo ein sauberes Geschirrhandtuch?«
    »Oh. Ach so.« Er zog die Stirn in Dackelfalten. »Ich bin gleich wieder da.«
    Kopfschüttelnd nahm Layla seinen Platz am Spülbecken ein. Geschirrspülen machte ihr nichts aus. Es war eine anspruchslose Tätigkeit, die sie seltsam entspannend und befriedigend fand. Außerdem hatte sie aus dem Fenster am Spülbecken einen hübschen Ausblick auf die Berge, hinter denen gerade die Sonne unterging.
    Der Wind peitschte immer noch heftig durch die Bäume und bauschte die weißen Bettlaken, die in einem Garten unten an der Leine hingen. Sie stellte sich vor, wie die Laken nach Wind und Bergen riechen würden.
    Ein kleiner Junge tobte so ausgelassen mit einem großen schwarzen Hund durch einen Garten, dass sie förmlich den Wind in ihren Haaren spüren konnte. Er stellte sich auf die Schaukel, die Finger fest um die Ketten und schwang so hoch, dass sich Laylas Magen zusammenzog.
    Ob seine Mutter wohl gerade in der Küche ist und das Abendessen zubereitet, überlegte sie verträumt. Vielleicht ist heute auch sein Dad mit Kochen an der Reihe. Oder sie kochen gemeinsam, während ihr kleiner Junge draußen spielt.
    »Wer hätte gedacht, dass Geschirrspülen so sexy sein könnte?«
    Sie lachte und warf Fox, der ein zerknittertes Geschirrtuch in der Hand hielt, einen Blick über die Schulter zu. »Abwaschen ist nur dann sexy, wenn man nicht derjenige ist, der die Hände im Spülwasser hat.«
    Er trat zu ihr und legte ihr die Hand auf den Arm. »Das habe ich doch gar nicht laut gesagt.«
    »Ich habe es aber gehört.«
    »Offensichtlich, aber ich habe es nur gedacht. Ich war abgelenkt«, fuhr er fort, »von deinem Aussehen, von dem Licht in deinen Haaren, der Linie deiner Arme. Ich war abgelenkt«, wiederholte er, »und offen. Was war mit dir, Layla? Denk nicht nach, analysier nicht. Sag mir einfach, was du gefühlt hast, als du mich ›gehört‹ hast.«
    »Ich war entspannt. Ich habe den kleinen Jungen auf der Schaukel im Garten beobachtet. Ich war entspannt.«
    »Jetzt bist du es nicht mehr.« Er ergriff einen Teller und begann abzutrocknen. »Dann warten wir eben so lange, bis es wieder so weit ist.«
    »Kannst du das bei mir? Hören, was ich denke?«
    »Emotionen sind leichter als Worte. Aber ich würde das nie machen, es sei denn, du erlaubst es mir.«
    »Du kannst das bei jedem.«
    Er blickte ihr in die Augen. »Aber ich würde es nie tun.«
    »Weil du der Typ von Mann bist, der einen Dollar in die Spardose wirft, selbst wenn gar keiner in der Nähe ist, der ihn fluchen hören könnte.«
    »Wenn ich mein Wort gebe, dann halte ich es auch.«
    Sie wusch weiter ab. »Konntest du es immer schon kontrollieren? Immer schon der Versuchung widerstehen?«
    »Nein. Ich war zehn, als es anfing. Während der ersten Sieben hat es mir Angst gemacht, und ich habe es kaum in den Griff bekommen. Als das erste Mal vorbei war, habe ich gedacht, die Fähigkeit wäre damit auch weg.«
    »Aber das war nicht

Weitere Kostenlose Bücher