Nachtflamme: Roman (German Edition)
gesegneten Augenblick lang seine Gedanken.
Mein Liebster, mögest du sicher und stark sein.
Er trug das Blutstein-Amulett, die roten Tropfen glitzerten im Feuer und im Schein der Fackeln.
Ich weiß noch seine Worte, mit denen er den Stein mit dem Zauber belegt hat.
Unser Blut, sein Blut, ihr Blut. Eins für drei. Drei in eins.
Jetzt kämpfte ich, durch die Wehen, durch das Blut, den Kampf ums Leben. Ich sah die Gesichter derjenigen, die mit dem Dämon gekommen waren. Und mich schmerzte, was ihnen angetan worden war. Ich hörte, wie Hester Deale ihn beschuldigte. Und ich presste. Ich beobachtete, wie sie weglief, als Giles sie befreite.
Ich sah den Dämon als Mann verkleidet, und ich sah den Hass der Männer und Frauen.
Dann kam das Feuer, die Macht meines Geliebten. Sein Opfer kam in Feuer und Licht und im Blut, das um den Stein kochte. Unser erster Sohn kam zur Welt, als das Licht mich blendete und meine Schreie sich mit den Schreien der Verdammten mischten.
Als das Feuer die Erde verbrannte, stieß mein Sohn seinen ersten Schrei aus. Es lag Hoffnung darin, wie auch in den Schreien seiner Brüder, als sie geboren wurden. Hoffnung und Liebe.
»Es bestätigt vieles von dem, was wir schon wissen«, sagte Cal, als Quinn das Buch zuklappte. »Aber es stellen sich auch wieder neue Fragen. Es kann kein Zufall sein, dass der erste Junge zur Welt kam, als Dent und Twisse sich gegenüberstanden.«
»Die Macht des Lebens. Unschuldiges Leben.« Cybil zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Mystisches Leben. Ich fand es auch interessant, dass Twisse zu dem Haus gekommen ist, in dem Ann sich versteckte, dort aber nichts erreicht hat. Schon damals hatte er dort keine Macht.«
»Dafür hatte bestimmt Dent gesorgt«, warf Layla ein. »Er hätte Ann nirgendwo hingeschickt, wo sie nicht in Sicherheit war. Ann und ihre Söhne. Und die, die danach kamen.« Sie blickte Fox an.
»Sie wusste, was kam.« Fox trank Wasser. Heute Abend schmeckte ihm noch nicht einmal seine übliche Cola. »Sie wusste, dass alle tot wären, wenn Dent fertig war. Geopfert.«
»Wer kann es ihm übel nehmen?«, meinte Gage. »Sie wären gar nicht da gewesen, wenn sie nicht mit Twisse gegangen wären. Und sie wollten Dent ermorden.«
»Trotzdem waren es zunächst einmal unschuldige Menschen«, entgegnete Cybil. »Aber ich bin der gleichen Meinung wie du. Wenn Dent nicht eingegriffen hätte, wären sie am Ende nur alle infiziert gewesen und hätten sich gegenseitig umgebracht.«
»Sie hat den Blutstein erwähnt.« Quinn trank einen Schluck Wein. »Drei in einem, einer für drei, das ist leicht zu verstehen. Jeder von euch hat einen Teil des Steins. Der Trick ist, daraus wieder ein Ganzes zu machen.«
Cybil musterte die Männer. »Habt ihr es schon mal mit eurem Blut versucht?«
»Wir sind ja nicht blöd.« Gage lehnte sich im Sessel zurück. »Das haben wir mehr als einmal versucht.«
»Wir aber nicht.« Layla zuckte mit den Schultern. »Seins, unseres, ihres. Wir – Quinn, Cybil und ich – haben sein Blut. Fox, Cal und Gage haben Dents Blut. Anscheinend muss man das alles mischen.«
»Logisch, clever, aber ein bisschen eklig«, sagte Quinn. »Lasst es uns versuchen.«
»Nein, nicht heute Abend«, meinte Cybil. »Das kannst du nicht einfach so machen. Die drei Männer wussten schon mit zehn Jahren, dass so etwas ein Ritual erfordert. Lasst mich ein bisschen recherchieren. Ich will mein Blut nicht verschwenden – schon gar nicht für die falsche Seite.«
»Ja, du hast recht.« Quinn lehnte sich zurück. »Aber es ist so schwer, nichts zu tun. Es ist schon fünf Tage her, seit der Große Böse Bastard zum Spielen herausgekommen ist.«
»So lange ist das auch nicht«, warf Gage ein, »wenn du schon ein paarmal sieben Jahre lang gewartet hast.«
»Er hat eine Menge Energie verschwendet – das Feuer auf der Farm, Block.« Cal blickte nachdenklich aus dem Fenster. »Jetzt hat er sich zurückgezogen, um Kraft zu sammeln. Je länger es dauert, desto heftiger wird er zuschlagen.«
»Das war das Wort zum Sonntag.« Gage stand auf. »Ich breche auf. Ihr sagt mir ja Bescheid, wenn ich mir wieder ins Handgelenk schneiden soll.«
»Ja, ich maile dir.« Auch Cybil stand auf. »Zeit zu recherchieren. Wir sehen uns morgen bei den O’Dells. Ich freue mich schon darauf«, fügte sie hinzu und tätschelte Fox im Vorbeigehen die Schulter.
»Cal, kannst du mal nach dem Toaster schauen?«
Cal blickte Quinn stirnrunzelnd an. »Warum?«
»Ach, da
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