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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Leiche, »ist das?«
    »Wahrscheinlich ein Gezücht von Schattengeborenen, von dem Sie bei unserer letzten Begegnung gesprochen haben.« Eine kurze, bewusste Pause. »Vor vier Nächten.«
    »Vor vier Nächten? Aber …« Er fing sich und richtete die Waffe auf sie drei. »Was ist mit meinen Leuten und meinem Haushalt geschehen?«
    Seine Leute, begriff Telmaine, waren der Arzt und die Krankenschwester, die in unbeholfener Bewusstlosigkeit auf der anderen Seite des Bettes lagen, neben einem verschütteten Tablett mit Flaschen und Instrumenten. Und Vladimer hätte gewiss erwartet, dass sein Haushalt auf einen Schuss reagieren würde; vielleicht war das neben einer Einschüchterung sein Ziel gewesen.
    Ishmael erwiderte gelassen: »Sie selbst sind vor vier Nächten ins Koma gefallen, und es gab Gerüchte über Hexerei. Wir sind hierhergekommen, um zu retten, was noch zu retten war, haben Ihr Personal zur Gänze bewusstlos vorgefunden und sind auf dieses Ding gestoßen. Es hat versucht, Hearne und Prinzessin Telmaine zu töten, aber ich konnte einen guten Schuss auf das Ding abgeben. Jetzt sind Sie wach, was bedeutet, dass es dieses Ding war, das Sie verhext hatte. Und in welcher Gestalt es auch zu Ihnen gekommen sein mag, es war wahrscheinlich nicht seine wahre Gestalt. Bevor es starb, trat es in Gestalt eines gewissen Lysander Hearne auf, der große Ähnlichkeit mit seinem Bruder hier hatte. Dann veränderte es sich in das, was Sie jetzt peilen.«
    Vladimer schauderte merklich. Er warf einen Peilruf auf die Leiche, seine Miene zutiefst verstört. »Das sagen Sie. Können Sie es auch beweisen? Können Sie beweisen, dass Sie derjenige sind, der Sie zu sein behaupten?«
    Ishmael zögerte, was kein Wunder war angesichts einer solchen Zwangslage. Vladimer besaß keine Magie, daher konnte er die Abwesenheit dieser monströsen Aura nicht erkennen. »Schlimmstenfalls könnten Sie einen von uns erschießen – am besten mich selbst« – Telmaine konnte einen unwillkürlichen Protestlaut nicht unterdrücken – »und herausfinden, ob die betreffende Person die Gestalt wechselt.«
    Eine plötzliche Bewegung in dem Teil des Raumes, in dem die Krankenschwester und der Arzt lagen, ließ sie alle zusammenzucken, obwohl Vladimer und Ishmael am wenigsten darauf reagierten. »Fürst Vladimer!«, stieß die Krankenschwester hervor.
    »Grundgütige Imogene, was ist hier passiert?«, fragte der Arzt und ließ seinen Peilruf über den Leichnam gleiten.
    Vladimer lächelte dünn. »Das versuche ich gerade herauszufinden. Seien Sie so gut und befriedigen Sie meine Neugier, Doktor. War ich tatsächlich vier Tage lang bewusstlos?«
    Der Arzt – einer der herrischen Kollegen, die sich um Balthasar gekümmert hatten – war es offenkundig eher gewohnt, dass Patienten seine Neugier befriedigten als umgekehrt. Der Umstand, im Schlafzimmer seines noblen Patienten auf dem Boden erwacht zu sein, seine Krankenschwester dicht neben sich, schien seine herrische Art für den Moment gedämpft zu haben. Er antwortete: »So hat man es mir gesagt, als ich hergerufen wurde, um Sie zu versorgen.«
    »Und Sie konnten keinen Grund für die Bewusstlosigkeit finden?«
    »Nein, Hoheit«, erwiderte der Arzt widerstrebend.
    »Und was ist das Letzte, woran Sie sich erinnern? Vor allem, an welche Zeit können Sie sich als Letztes erinnern?«
    »Hoheit …«, protestierte der Arzt.
    »Ich erinnere mich, die Sonnenaufgangsglocke gehört zu haben«, machte die Krankenschwester sich bemerkbar.
    Langsam und humpelnd trat Vladimer mit seinem lahmen Bein vor. Er richtete seinen Revolver auf Ishmaels Kopf und wählte seine Schusslinie so, dass es nur eines Zuckens seiner Hand bedurft hätte, auf Telmaine oder Balthasar zu schießen statt auf den Baron. »Ich soll Sie erschießen, sagten Sie? Das scheint mir etwas drastisch zu sein.«
    »Sie werden es nicht für drastisch halten, Hoheit, wenn Sie hören, was wir zu berichten haben. Also, wenn es das ist, was Sie als Beweis benötigen, erschießen Sie mich.«
    »Hoheit«, begann der Arzt autoritär.
    »Doktor, wenn Sie sich erholt haben, möchte ich, dass Sie und Ihre Krankenschwester sich um die anderen Mitglieder des Haushalts kümmern, da ich Grund zu dem Verdacht habe, dass sie einem ähnlichen Gebrechen anheimgefallen sind.«
    »Aber …«
    »Ich fühle mich recht wohl, Doktor, und ich komme zunehmend zu dem Schluss, dass die Ursache für das unmittelbare Problem tot ist. Sie können dem Hauspersonal sagen,

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