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Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Schließfach möglicherweise Drogen versteckt sind, die von einem Kurier abgeholt werden.»
    «Das ist nicht dein Ernst, Laura!»
    «Natürlich nicht. Wir gehen jetzt zur Information, zeigen unsere Dienstausweise und lassen uns den Schlüssel geben. Und dann sollen die Leute ganz genau aufpassen, ob doch noch jemand diesen Schlüssel abholen will. Einverstanden?»
    «Hoffentlich wollen die keinen Durchsuchungsbefehl sehen!»
    «Das werden wir sehr schnell herausfinden. Hast du noch mehr Bedenken? Dann sag es gleich!»
    Baumann antwortete nicht, sondern zog mit geradezu schmerzerfülltem Gesichtsausdruck sein Handy aus der Manteltasche. «Wetten, dass es der Chef ist», murmelte er, ehe er auf den Knopf drückte.
    «Ja?» Er drehte Laura den Rücken zu. «Nein! Warum denn nicht früher? Was?» Er machte eine Geste, als wollte er sich die Haare raufen. «Sind alle anderen schon auf dem Weg?» Er kickte eine Bierdose zur Seite. «Wir sind gleich da! Keine Panik!» Mit einem Ruck drehte er sich zu Laura um. «Ich hab doch gewusst, dass irgendwas passiert, während wir hier blöd rumstehen. Im
Vier Jahreszeiten
haben sie eine Leiche gefunden. Die Kollegen von der Spurensicherung sind schon dort.»
    «War das der Chef?»
    «Nein, es war Claudia. Sie hält uns wie immer den Rücken frei.»
    «Warum hat sie nicht mich angerufen?»
    «Weil dein Diensthandy ausgeschaltet war.»
    «Tut mir leid.»
    «Es tut dir natürlich nicht leid!»
    «Okay. Können wir jetzt?»
    Er nickte und folgte ihr entschlossen zur Information. Innerhalb einer Minute waren sie im Besitz des Schließfachschlüssels und kurz darauf auf dem Weg zum Hotel
Vier Jahreszeiten
. Die Sonne war dabei unterzugehen, warf rotgoldenes Licht über die Stadt, und als Baumann in die Maximilianstraße einbog, leuchtete das bayerische Parlament auf der anderen Isarseite wie ein Sagenschloss in einem unbekannten Land. Es sah genauso aus wie in den Erzählungen des alten Gottberg, mit denen er nicht nur Laura, sondern auch seine Enkel Sofia und Luca verzaubert hatte.
    Laura stieg vor dem Hotel aus dem Wagen und machte ein paar Schritte auf das Märchenschloss zu, das jetzt aussah, als glühte es von innen heraus, als müssten die Fenster im nächsten Augenblick explodieren und Feuerströme freigeben.
    «Ist was, Laura?» Peter Baumann stand neben ihr und schaute ebenfalls zum Maximilianeum hinauf.
    «Nein, ich würde nur gern immer geradeaus laufen, solange dieses Licht über der Stadt liegt.»
    «Mach’s doch. Die Leiche kannst du dir auch in zehn Minuten noch ansehen. Dann ist die Sonne weg.»
    Mit schrillem Rasseln scheuchte eine Straßenbahn Fußgänger von den Gleisen.
    «Manchmal bist du richtig nett, Peter», sagte Laura leise.
     
    Alles musste sehr diskret ablaufen, sozusagen auf Zehenspitzen und mit angehaltenem Atem. Lautlos. Die Gäste durften, sollten nicht beunruhigt werden.
    «Wie gut, dass Sie in Zivil gekommen sind», murmelte der Geschäftsführer, während er Laura und Baumann zum Personalaufzug führte. Er war schlank, mittelgroß, mittelalt, irgendwie unauffällig. Sein Anzug gut geschnitten, dunkelblau, gestreiftes Hemd, hellblauer Schlips, vermutlich Seide.
    «Wir sind immer in Zivil», entgegnete Baumann. «Das müssten Sie eigentlich aus Fernsehkrimis wissen.»
    «Ach, wirklich?» Aber das war nur eine Floskel, der Mann war vollkommen damit beschäftigt, die ungebetenen Gäste schnell aus der Empfangshalle zu entfernen. Als sich die Fahrstuhltür hinter ihnen schloss, atmete er sichtlich auf.
    «Es ist ja nicht gesagt, dass der Mann ermordet wurde. Manchmal kommt es bedauerlicherweise vor, dass Menschen im Hotel sterben. Es wäre ja nicht das erste Mal.» Er flüsterte, war dabei aber nicht besonders leise. «Ich habe deshalb Ihre Kollegen von der Spurensicherung gebeten zu warten, bis Sie und der Arzt sich ein Bild von der Lage gemacht haben. Sie hatten zum Glück ein Einsehen. Ich meine, Sie können sich vorstellen, was für ein Eindruck hier im Haus entsteht, wenn diese Vermummten auftauchen. Die sehen aus, als wäre hier eine Seuche ausgebrochen!»
    «Wo sind unsere Kollegen jetzt?» Laura fand die Art des Geschäftsführers, laut zu flüstern, bemerkenswert.
    «Sie warten in einem unserer Salons. Wir haben ihnen eine kleine Erfrischung serviert.»
    Kommissar Baumann grinste und zog die Augenbrauen hoch. Laura unterdrückte ein Lächeln.
    «Und wo ist der Arzt?»
    «Der Arzt ist oben bei dem Verstorbenen.»
    «Wann wurde denn das Ableben Ihres

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