Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall

Titel: Nachtgefieder • Laura Gottbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
Vom Netzwerk:
könnte. Und vielleicht, dass man sich unter halbwegs zivilisierten Menschen auch mit der Exgattin zum Abendessen treffen konnte. Wenn man wollte. Aber eigentlich wollte er nicht!
    Jetzt wandte sich Carlotta tatsächlich zur Tür und legte die Hand auf die Klinke. «Ci vediamo alle sette», sagte sie und ging.
    «Ci vediamo», murmelte Guerrini und wandte sich wieder seinem Computer zu. Während er den Brief an Isabella di Tremonti beendete, dachte er immer wieder an seine Scheidungsurkunde und stellte fest, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wo sie sein könnte oder ob er sie überhaupt jemals gesehen hatte.
    Zerstreut fing er an, eine Nachricht an Laura zu tippen:
Entschuldige, dass es so lange dauert, aber Tommasini ist mit seiner Recherche über die Ciprianis noch nicht fertig. Dafür habe ich eine Aufgabe für Dich! Würdest Du bitte eine Anfrage zwecks Erholungsurlaub an folgende Mail-Adresse schreiben? Es ist alles sehr exklusiv, bitte verhalte Dich deshalb ebenfalls exklusiv! Benutze nicht Deine Dienstadresse! Es handelt sich ebenfalls um Ermittlungshilfe. In diesem
Vita divina
ist irgendwas faul, falls ich mich nicht täusche. Und bitte delegiere das nicht an Baumann! Männer sind da nicht so willkommen.
    Ciao Angelo
    Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, machte er sich seufzend an die Überprüfung der Familie Cipriani. Er war erstaunt über die Fülle des Materials.
     
    Laura hatte eigentlich vorgehabt, ins Präsidium zu fahren, sie war schon fast angekommen, als sie ihre Meinung änderte und zum Altstadtring abbog. Kurz nach Baumann erreichte sie das
Vier Jahreszeiten
. Sie hatte keine Lust auf die Verzögerungstaktik einer durchaus Verdächtigen. Genau jetzt wollte sie mit Suttons Frau reden und nicht erst später, wenn die Erschütterung abgeklungen war und sie lange genug nachgedacht hatte, um überzeugend zu wirken.
    Den Wagen ließ Laura in der Anfahrtszone am Rand der Maximilianstraße stehen und steckte ihr Einsatzzeichen hinter die Windschutzscheibe. Den Protest des Portiers tat sie mit einer Handbewegung ab. Im Foyer kam ihr Peter Baumann entgegen und runzelte fragend die Stirn.
    «Neue Entwicklung? Oder was machst du hier?»
    «Meinungsänderung. Ich möchte jetzt mit ihr sprechen. Sie erscheint mir einfach zu unbedarft, um glaubwürdig zu sein.»
    «Es gibt Menschen, die bedingungslos an das Gute, Wahre und Schöne glauben, Laura.»
    «Und du glaubst, dass Monica Sutton so ein Mensch ist?»
    «Könnte doch sein, oder? Ich meine, die Sache mit den grünen Weiden und den Schafen und so, das klang doch ganz überzeugend.»
    «Wir haben alle spontan an Pilcher-Filme gedacht. Du auch, Peter.»
    «Und was beweist das?»
    «Dass wir alle gemerkt haben, dass etwas nicht stimmt!»
    «Nein, Laura: Es beweist erstens, dass wir alle schon Pilcher-Filme gesehen haben, zweitens, dass wir nicht sofort ausgeschaltet haben, und drittens, dass es schön ist, wenn etwas gut ausgeht … auch wenn wir uns hinterher darüber lustig machen. Claudia hat das ganz richtig erkannt.»
    «Und was bedeutet es für unseren Fall, nachdem du heute so gut im Analysieren bist?»
    Baumann klappte den Kragen seiner Lederjacke hoch und grinste. «Ich weiß es nicht, Laura. Ich habe keine Ahnung. Aber ich kann mir vorstellen, dass dieser Sutton so überzeugend wirkte, dass Monica ihm geglaubt hat. Schließlich haben die anderen Frauen ihm auch geglaubt. Und die Masche mit den Gedichten scheint ganz gut zu funktionieren. Magst du Gedichte, Laura?»
    «Wie kommst du denn darauf?»
    «Nur so … ich glaube, dass du ein Frauentyp bist, der Gedichte mag.»
    «Und weshalb glaubst du das?»
    «Rein instinktiv, weil du tough und gleichzeitig sensibel bist!»
    «Heiliger Bimbam. Noch mehr solcher Einsichten?» Laura blies ihre Backen auf und stieß kräftig die Luft aus.
    «Du hast doch eben gesagt, dass ich heute gut im Analysieren bin. Und du hast mich gefragt.»
    «Okay, lassen wir das! Welche Zimmernummer hat Monica Sutton?»
    «135. Willst du wirklich jetzt mit ihr reden?»
    «Natürlich. Warum, glaubst du, bin ich gekommen?»
    «Sie wird nichts sagen.»
    «Wir werden ja sehen.»
    «Soll ich mitkommen oder auf dich warten?»
    «Du kannst ins Präsidium fahren. Da gibt es immer irgendwas zu tun. Zum Beispiel kannst du herausfinden, ob es diesen geheimnisvollen Familiensitz der Suttons vielleicht doch gibt.»
    Baumann zuckte die Achseln und ließ Laura stehen. Sie drehte sich ebenfalls um und hatte ein bisschen Mühe,

Weitere Kostenlose Bücher