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Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Nachtgefluester 01 - Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie waren in Europa und werden erst in mehreren Stunden hier sein.«
    »Verstehe. Wir verlegen ihn in Kürze auf die Wachstation. Danach kommt er auf die Intensivstation. O’Roarke«, sagte er plötzlich. »Natürlich. Mein Sohn ist ein großer Fan von Ihnen.« Er hob sanft ihre verbundene Hand an. »Ich habe die Geschichte schon gehört. Wären Sie meine Patientin, hätten Sie ein Beruhigungsmittel bekommen und lägen im Bett.«
    »Es geht mir gut.«
    Stirnrunzelnd betrachtete er ihre Pupillen. »Nicht im Geringsten, um es unprofessionell auszudrücken.« Sein Blick strich über den langen Kratzer an ihrem Hals. »Sie haben einen schlimmen Schock erlitten, Miss O’Roarke. Kann Sie jemand nach Hause fahren?«
    »Ich gehe erst nach Hause, wenn ich Boyd gesehen habe.«
    »Okay, aber nur fünf Minuten. Sobald er auf der Intensivstation liegt. Ich kann Ihnen garantieren, dass er mindestens acht Stunden lang nicht aufwachen wird.«
    »Danke.« Wenn er dachte, sie würde sich mit fünf Minuten zufriedengeben, hatte er sich getäuscht.
    »Jemand sagt Ihnen Bescheid, wann Sie ihn sehen können.«
    »Ich muss den Captain anrufen.« Es machte Althea zornig, dass sie den Tränen nahe war. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich holen, nachdem Sie ihn gesehen haben. Ich wäre gern auch einen Moment bei ihm.«
    »Ja, natürlich, Thea.« Cilla ließ sich von ihren Gefühlen leiten und schlang ihre Arme um Althea. Die Tränen spielten keine Rolle. Auch nicht der Stolz. Sie klammerten sich aneinander und hielten sich an der Hoffnung fest. Sie sprachen nicht. Das war auch nicht nötig. Als sie sich voneinander lösten, ging Althea, um ihren Captain anzurufen. Cilla wandte sich blindlings zu dem Fenster.
    »Er kommt wieder in Ordnung«, murmelte Deborah neben ihr.
    »Ich weiß.« Sie schloss die Augen. Sie wusste es tatsächlich. Die Angst war verschwunden. »Ich muss ihn nur sehen, Deb. Ich muss ihn mit eigenen Augen sehen.«
    »Hast du ihm gesagt, dass du ihn liebst?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Jetzt wäre vielleicht eine gute Gelegenheit.«
    »Ich hatte Angst, ich würde keine Gelegenheit mehr bekommen, und jetzt … ich weiß nicht.«
    »Nur eine Närrin könnte jemand so Besonderem den Rücken zuwenden.«
    »Oder ein Feigling.« Cilla presste ihre Finger an die Lippen. »Diese ganze Nacht war ich halb von Sinnen, weil ich dachte, er könnte sterben. Aus Pflichterfüllung.« Sie wandte das Gesicht ihrer Schwester zu. »’In Ausübung seiner Pflicht’, Deborah. Wenn ich mich selbst gehen lasse, wenn ich mich nicht abwende, wie oft werde ich noch hier stehen und mich fragen, ob er weiterleben oder sterben wird?«
    »Cilla …«
    »Oder ich öffne eines Tages die Tür, und dann steht sein Captain da und sagt mir, dass er bereits tot ist, so wie Moms Captain damals an die Tür kam.«
    »Du kannst nicht dein Leben lang auf das Schlimmste warten, Cilla. Du musst stets auf das Beste hoffen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das kann.« Erschöpft fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare. »Im Moment bin ich bei überhaupt nichts sicher, außer dass er lebt.«
    »Miss O’Roarke?« Cilla und Deborah drehten sich zu der Schwester um. »Dr. Winthrop sagte, ich solle Sie jetzt auf die Intensivstation bringen.«
    »Danke.«
    Cillas Herz hämmerte, als sie der Schwester auf den Korridor folgte. Ihr Mund war trocken, ihre Handflächen feucht. Sie versuchte, die Apparate und Monitore zu ignorieren, als sie durch die Doppeltüren in die Intensivstation kamen. Sie wollte sich auf Boyd konzentrieren.
    Er war noch immer so weiß. Die Geräte piepsten und summten. Ein gutes Geräusch, versuchte sie sich einzureden. Es bedeutete, dass er am Leben war. Und sich ausruhte.
    Zögernd streckte sie die Hand aus und strich ihm über das Haar. Es war so weich. Auch seine Haut, als sie über seine Wange streichelte.
    »Es ist alles vorüber«, sagte sie ruhig. »Du musst dich jetzt nur noch ausruhen und gesund werden.« Verzweifelt hob sie seine Hand an ihre Lippen. »Ich bleibe so nahe, wie sie mich lassen. Ich verspreche es.« Es war nicht genug, nicht annähernd. Sie strich mit den Lippen über seine Haare, seine Wange, seinen Mund. »Ich werde hier sein, wenn du aufwachst.«
    Sie hielt Wort. Trotz Deborahs Widerspruch verbrachte sie den Rest der Nacht auf der Couch im Warteraum. Jede Stunde erlaubten sie ihr fünf Minuten mit ihm.
    Die Morgendämmerung brach an. Die Schicht wechselte. Cilla hörte das Klappern von Frühstücksgeschirr. Sie

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