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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hatte!
    Ihr Schuss war zur gleichen Zeit wie derjenige Jakes gefallen, als er das Schloss der Außentür wegsprengte. Eine Sekunde später war sie draußen und fiel ihm um den Hals.
    Er hielt sie fest und teilte ihr atemlos mit: »Dieser Ort. Er ist es. Es ist der Ort, den wir gesucht haben.«
    »Denkst du vielleicht, ich bin so blöd, dass ich das noch nicht bemerkt habe?«, keuchte sie.
    Und dann rannten sie beide so schnell sie konnten auf den Rover zu, rannten, um sich in Sicherheit zu bringen und nicht den Verstand zu verlieren. Aber die Sicherheit und besonders ein intakter Verstand waren weit weg. Hinter ihnen spie die Hütte stolpernde, benommen wirkende, zombiehafte Gestalten in die Nacht hinaus. Eine Handvoll, mindestens vier oder fünf. Während vor ihnen ...
    »Großer Gott!« Jake konnte kaum noch atmen.
    Der Mond stand hoch oben, ein zunehmender Mond, der alles erhellte. Auch die Sterne schienen sehr hell am pechschwarzen Himmel, der über den Hügeln in verschiedenen Lilatönen beschienen wurde. Und durch das Mond- und Sternenlicht sah das Paar, was bei seinem Auto auf sie wartete.
    »Wir sitzen in der Falle!«, keuchte Liz und würgte. »Gott, ich kann nicht atmen!«
    »Ich auch nicht«, erklärte Jake. »Aber bleib ganz ruhig und behalte die Nasenstöpsel drinnen. Es ist noch nicht vorbei. Unsere Pager müssen von den anderen gehört worden sein. Sie sind bestimmt schon auf dem Weg.«
    »Wir ... wir können nicht ewig wegrennen«, antwortete sie, während sie wieder in Richtung Straße sprinteten. »Wie kommen wir in den Rover, wenn diese verdammten Monster dort auf uns warten?«
    »Wir trennen uns«, schlug Jake vor. »Du rennst zur Straße ... renn, so schnell du kannst, nach Norden. ... Ich werde versuchen, diesen Haufen Ungeheuer in die Irre zu führen.«
    Die Vampire hinter ihnen ließen sich Zeit. Sie rannten nicht; sie schlenderten eher, mit herunterhängenden Armen. Manche von ihnen hatten die Hände in den Taschen und kickten lässig Kieselsteine aus dem Weg, während sie mit glühenden Augen ihrer Beute folgten. Sie hatten keine große Eile – es gab kein Versteck hier in der Nähe, das man nicht ausfindig machen konnte. Das Mädchen würde sich leichter überwältigen lassen, wenn sie etwas müder war; sie würden ihr nicht einmal besonders wehtun müssen, um ihr einer nach dem anderen – oder vielleicht auch zwei oder drei gleichzeitig – das Blut auszusaugen.
    Und der Mann: Sein Blut würde gut und stark sein. Aber er hatte Bruce Trennier nicht gerade wenig Schaden zugefügt, und er würde ihn zuerst haben wollen. Oh ja, dieser Mann würde auf einen Arm oder ein Bein oder beides verzichten müssen, bevor Bruce ihn den anderen überließ. Und der zukünftige »Lord« Trennier würde sich am Fleisch und an den Knochen seines Gegners laben, während das Loch in seiner Schulter langsam, aber stetig heilen würde.
    Silber!, hallte Trenniers Stimme in ihren Gedanken, als sie die Menschen über das künstliche Plateau am Fuße des Hügels verfolgten. Diese Leute sind mehr, als sie zu sein scheinen. Ihre Kugeln sind aus Silber, was einige von uns kurzfristig in Gefahr bringen könnte, und alle von uns auf lange Sicht. Das heißt wiederum, dass ich mit ihnen sprechen, sie ausfragen muss. Also seht zu, dass ihr sie lebendig fangt, und zwar schnell! Seine Gedankenstimme klang schmerzerfüllt.
    Aber ... Silberkugeln? Das verringerte die leichtfertige Überheblichkeit bei der Verfolgung doch sehr, während der Rest von Trenniers Nachricht ihnen zusätzlich Beine machte.
    Liz hatte die Mitte der Rampe fast erreicht. Wenn sie jetzt seitlich von der Plattform herunterlief, erreichte sie die Straße. Aber einem ihrer Verfolger war es gelungen, sie in die Enge zu treiben, und er holte schnell auf. Er würde zuerst dort oben ankommen, und es gab einfach nicht genug Platz, ihm auszuweichen. Sie rannte nach rechts, dorthin, wo sie Jake zuletzt gesehen hatte.
    In der Zwischenzeit hatte jemand – oder etwas – hinten bei der Hütte den Landrover gestartet. Die Lichter des Wagens gingen an und schickten einen breiten, hellen Schein in die Dunkelheit, während der Wagen über den harten Untergrund polterte. Wer auch immer am Steuer saß, hielt wahrscheinlich Ausschau nach Jake. Da es für sie nicht mehr von Vorteil war, ihr Talent zu verstecken, öffnete sie endlich ihren Geist, um die Gedanken ihres Partners zu finden und so vielleicht seinen Aufenthaltsort ausmachen zu können.
    Liz konnte keine Gedanken

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