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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schließlich die Nachricht, auf die der Major gewartet hatte: »Zero, hier ist das Reserve-Team. Tut uns leid, dass wir zu spät sind. Wir nehmen nun unsere Position ein.«
    Der Major drehte sich zu Trask und sagte: »Die Show wird nun gleich beginnen. Gibt es etwas, das Sie ihnen sagen möchten?«
    »Ihren Leuten?« Trask schüttelte den Kopf. »Wünschen Sie ihnen einfach viel Glück.« Das tat der Major.
    Trask dachte: Verdammt! Ich kenne noch nicht einmal den Namen von diesem Typ. Von einigen seiner Männer schon, aber von ihm nicht. Aber so läuft das bei denen. Auf ihre Art sind sie dem E-Dezernat sehr ähnlich: Je weniger wir über sie wissen, desto sicherer ist es für sie.
    Die Nacht wurde erfüllt von schnellen, sporadischen Bewegungen: Die Umrisse von Männern, die sich geduckt vorwärts bewegten und die Belagerer des Kasinos verstärkten. Der Major beobachtete durch sein Nachtsichtgerät, wie sie ihre Position einnahmen und fragte dann Trask: »Sind wir bereit?«
    Trask nickte: »Los geht’s. Herrgott, je länger wir warten, desto schlimmer fühlt es sich an!«
    »Das stimmt!«, pflichtete ihm der Major bei. Dann sprach er in sein Headset: »Hier ist die Zero-Sturmtruppe. Wir gehen rein. Angriff! Angriff! Angriff!«, woraufhin die Hölle losbrach – wenn auch nicht so wie erwartet – und es schien alles zur gleichen Zeit zu geschehen.
    Der Lokalisierer David Chung erschrak heftig. Seine Augen öffneten sich weit, er deutete auf etwas – einen nicht genau definierbaren Punkt hoch oben in den Klippen hinter dem Resort – und ergriff Trasks Ellbogen. Trask sah ihn erstaunt an, während Chung keuchte: »Was zum ...?«
    Zur gleichen Zeit:
    Etwa 15 Meter hinter der sich auf der »sicheren« Seite des gepanzerten Wagens befindlichen Truppe erhellte ein heller Feuerball die Nacht; gleich darauf erfolgte der ohrenbetäubende Knall einer Explosion und der tödliche Schrei eines Soldaten.
    Die Kraft der Druckwelle war so gewaltig, dass jeder gegen das Auto geschleudert wurde und sogar die Stoßdämpfer wackelten. Alle blinzelten und Hände wurden erhoben, um die verblüfften Gesichter abzuschirmen. Als der erste Schutt herunter regnete, sahen sie zurück. Der SAS-Mann schwebte in der Luft, ein menschliches, sich drehendes Feuerrad – er war fast in der Hälfte auseinandergerissen, schwarz und von Flammen erfasst – und ziemlich tot.
    Ziegelsteine prasselten von der niedrigen Mauer, wo die Unteroffiziere Schutz gesucht hatten und die zumindest Trask und seine Gruppe vor dem Schlimmsten bewahrt hatte, herunter; eine scharfkantiges Stück Stein schlug Chung auf die Stirn und schleuderte ihn zum zweiten Mal gegen das Auto. Er fiel in einem Hagel Schutt zu Boden.
    »Grundgütiger ...!« der Major stand wieder auf und schwankte zu dem Fleck, wo der Körper seines Mannes in einem zusammengefallenen, rauchenden Haufen lag. Trask hielt ihn krächzend zurück:
    »Sie haben das Gleiche gesehen wie ich. Sie können ihm nicht helfen.«
    »Aber was zum Teufel ...?«, fragte der Major hilflos in die Runde. »Ein Mörser, eine Granate – ein Unfall? Jesus, es muss ein verdammter Unfall gewesen sein!«
    In der Zwischenzeit war die Nacht ohrenbetäubend laut geworden.
    Aus dem Kasino drang eine vernichtende Salve automatischen Gewehrfeuers, dessen Kugeln auf der anderen Seite des Autos abprallten. Von irgendwoher schrie ein Soldat: »Ich bin getroffen! Gott – ich bin getroffen!« Es klang kaum wie der Schrei eines Mannes, sondern eher wie der eines kleinen, fassungslosen Kindes.
    Dann wurde der Eingang des Kasinos von zwei Bällen aus blendend weißem Licht erleuchtet – den grellen Blitzen und dem ohrenbetäubenden Krach von Blendgranaten – und Gestalten wurden kurzzeitig beschienen, Schatten im schnell wieder dunkel werdenden Lichtschein.
    Überall um den Pleasure Dome erschollen Explosionen, als Einheiten von je zwei Männern Granaten warfen, um die äußere Wand zu durchbrechen und sich einen Zugang zu verschaffen, und Deckung gaben, während andere Männer durch die rauchenden Löcher eintraten.
    »Wir müssen reingehen!«, sagte der Major. »Wir müssen wissen, was da vor sich geht. Aber erst kümmern wir uns um Ihren Mann.«
    Sie legten Chung auf den Rücksitz des Autos. Der Lokalisierer sprach mit sich selbst, kam schon wieder zu sich. Der Major gab Liz ein Verbandspäckchen und sagte: »Stillen Sie das Blut. Er sieht okay aus, aber bleiben Sie trotzdem bei ihm. Wo ist Ihre Pistole?«
    Liz nahm eine Baby Browning

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