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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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menschlicher Gestalt, dessen Augen loderten wie Flammen. Es hielt eine Schusswaffe, aus der es noch ein letztes Mal feuerte, bevor ihm der Major eine einzige Kugel durchs linke Auge jagte. Getroffen schlug der Vampirknecht gegen eine der Aufzugtüren; seine Füße rutschten unter ihm weg und er sank zu Boden.
    Während Bygraves’ Untergebener seinem Vorgesetzten zu Hilfe eilte, näherten sich Trask und die anderen dem Vampirknecht. Einer von Malinaris Aufpassern, der eigentlich tot sein müsste ... aber er war es nicht. Als sein rechtes Auge sich öffnete, gelb in der Finsternis leuchtete, fiel er zur Seite, drehte sein Gesicht zu Boden und begann, auf seine Klauen gestützt, unkoordiniert von den Aufzügen wegzukriechen. Kurze Zeit später wurde die Anstrengung dann jedoch zu viel für ihn. Er hielt inne, hustete ein oder zweimal und lallte undeutlich: »Oh, scheiß drauf!«
    Er hatte seine Waffe fallen gelassen und stellte nun keine wirkliche Bedrohung mehr da. Er sah zu Trask und seinen Kollegen auf und seine linke, zur Faust geballte Hand zitterte und zuckte, als er sie nach ihnen ausstreckte. Sein linkes Auge war ein klaffendes, schwarzes Loch, aus dem Blut und Gehirnmasse austraten, und der Rest seines Gesichts war ein rot und grau verschmiertes Chaos.
    Als der Major zurücktrat und vorsichtig zielte, öffnete sich die Hand des Knechtes und er ließ einen Metallschlüssel auf den Boden fallen. Dann lallte er: »Das ist es, w-was du willst, oder? Also mach schon, b-bring es hinter dich. Und dann findet das Arschgesicht und m-macht e-es fertig.«
    Der Major musste es nicht zu Ende bringen, denn als der Kopf des Mannes auf den Boden sank, schoss eine Fontäne aus Blut und anderer dunkler Flüssigkeit aus seinem ruinierten Auge, er zuckte noch einmal und war erledigt.
    Trask hatte den Aufzug gerufen; als die Tür sich öffnete, hob Goodly den Schlüssel auf und der Major rief Bygraves’ Untergebenem zu: »Versuchen Sie, den Stabsfeldwebel hier hinauszuschaffen. Und schauen Sie nach, wie es dem Dritten aus Ihrem Team geht. Wir gehen hoch.« Daraufhin stieg er mit Trask und Goodly in den Aufzug.
    Das Bedienfeld an der Rückseite des Aufzugs hatte Druckknöpfe für zwei Kellergeschosse, für das Erdgeschoss und den ersten und zweiten Stock; und zwei Schlüssellöcher, wobei eines davon mit PRIVAT – HOCH beschriftet war. Das andere Schlüsselloch war nicht beschriftet. Der Seher schaute auf den Schlüssel in seiner Hand und sagte: »Nichts leichter als das ... oder?«
    »Viel zu leicht!«, grollte Trask. »Und wir haben überall Männer verloren.«
    »Ihr Talent?«, erkundigte sich der Major. »Sind Sie immer noch unruhig?«
    »Ich bin krank vor Sorge!«, antwortete Trask. »Mit der ganzen Geschichte stimmt was nicht. Aber jetzt stecken wir schon tief drin.« Er nickte Goodly zu, woraufhin der Seher den Schlüssel in das HOCH-Schloss steckte und ihn drehte ...
    Liz hatte den verwundeten Unteroffizier hinter dem Haupteingang zum Pleasure Dome gefunden und half ihm, aus dem Kasino an die frische Luft zu gelangen. Sie hatte gehofft, dass er den ersten Hubschrauber nach unten bestellen konnte, aber sein Funkgerät war beschädigt worden, als er getroffen wurde. Als sie ihn zurückgelassen hatte, um wieder hineinzugehen, hatte er ihr gesagt, dass Trask und seine Leute, als er sie zuletzt gesehen hatte, auf dem Weg zu den Hauptaufzügen gewesen waren. Er warnte sie, dass der Vampir-Schütze, der ihn angeschossen hatte, dort noch immer frei herumlief.
    Als Liz zurück ins Kasino ging, traute sie sich nicht, nach Trask zu rufen, da sie wusste, was eventuell als Antwort kommen konnte. Inzwischen waren einige der Fackeln heruntergebrannt und dort drinnen schien alles viel dunkler und verrauchter als vorher. Da sie den Lärm von tief drinnen hörte – das Geschrei, Schüsse und Geräusche, als ob etwas zerschmettert wurde – nahm sie einen Umweg in Kauf, um Ärger zu vermeiden. So hatte sie »Red« Bygraves und seinen Mann, die sich auf den Weg nach draußen machten, umgangen.
    Weil Liz so eifrig bei der Sache war – sie wollte Ben Trask finden und Chungs Nachricht weitergeben –, war ihr telepathischer Schild nicht aktiv. Genau darauf hatte Nephran Malinari gewartet.
    Ben, wo bist du?, fragte sie ängstlich, als sie das sechseckige Gebilde der Aufzüge vor sich aufragen sah. Aber natürlich war Trask kein Telepath und Liz’ Ruf mit Hilfe ihrer Sonde (wenn sie überhaupt eine ausgestreckt hatte, falls sie es überhaupt

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