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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sahen, dass er sich auf die Oberlippe biss. »Ein Gefühl, ja ... dass das alles falsch ist. Okay, in einem verlassenen Resort könnte man damit rechnen, dass das Licht ausgeschaltet ist – warum sollte man Energie verschwenden? Aber die Stille an dem Ort, diese aufgestaute Anspannung und diese Inaktivität ...«
    »Von unserer oder von ihrer Seite?«, fragte Liz.
    Trask schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht – kann wirklich nicht sagen, was ich erwartet habe. Aber sicherlich nicht das. Schließlich muss er doch wissen, dass wir hier sind, er muss einfach. Also was zum Teufel hat er vor? David«, er wandte sich an den Lokalisierer, »hast du eine Idee? Tut sich irgendetwas? Was geht hier vor?«
    Chung hatte vor Konzentration die Stirn gerunzelt. »Es ist total eigenartig«, sagte er. »Ich bekomme diese flüchtigen Blitze. Es ist Gedankensmog, definitiv, aber aus drei oder vier verschiedenen Orten und ich kann ihren Ursprung nicht festmachen. Dort oben in der Kuppel, dort ist sicher einer davon, aber die anderen ...« Er sah aus seinem heruntergelassenen Fenster auf die von der Nacht verschleierten Klippen, die hinter dem Resort steil in die Höhe ragten und runzelte die Stirn. »Hoch oben und dort unten ... mehr wage ich nicht zu sagen.«
    »Hoch oben ist dann wohl die Aussichtsplattform auf dem Pleasure Dome!«, schlug Ian Goodly vor. Aber Chung runzelte nur weiterhin die Stirn.
    »Nun, möglicherweise«, antwortete er, »denn es ist eine so starke Quelle wie die anderen. Aber es werden Schilde benutzt, dessen bin ich sicher.«
    »Malinari!«, grollte Trask bitter. »Seine Feste. Von außen mit Solarpaneelen bestückt, innen schwarz gestrichen und wahrscheinlich mit Vorhängen verdeckt, zu seiner Sicherheit. Nun, das mörderische Schwein wird viel Sicherheit brauchen, das steht fest!«
    »Das ist also hoch oben«, stellte Liz fest, »aber was ist mit dort unten? Es scheint, dass Jake recht hatte und den Plänen dieses Ortes zufolge gibt es dort unten ein regelrechtes Labyrinth.« Sie drehte sich zu Trask um. »Ben, ich wünschte, du würdest mir erlauben, Davids Vermutung zu ...«
    »... Auf gar keinen Fall!«, bellte Trask. »Das steht völlig außer Frage. Kein telepathischer Kontakt, nicht mit Malinari. Nur, wenn es absolut notwendig ist, dann werde ich dich vielleicht einsetzen – aber nicht vorher, und nur, wenn ich muss. Liz, es handelt sich um einen Mentalisten, der Janos Ferenczy ebenbürtig ist. Und es ist ein Geist, in den du nicht aus freien Stücken eindringen wirst!«
    Trask und sein Team hatten keine Headsets. Als ESPer brauchten sie klare Köpfe und waren ohne die Behinderung durch technische Ausrüstung besser dran. Jetzt war eine Zeit, in der die Geräte dem Geist nur im Weg stehen würden. Und überhaupt, da sie geplant hatten, während der Operation eng bei dem SAS-Major zu bleiben, schien Funkkontakt überflüssig.
    Aber sie hörten trotzdem das schwache Knacken in der Statik, als der Major plötzlich eine Hand hob und kurz darauf erleichtert seufzte: »Der Truck ist in Sicht. Sie haben eine lange Fahrt hinter sich, aber sie sind da.« Als er aus dem Auto stieg, fuhr er fort: »Es ist Zeit, dass wir etwas frische Luft schnappen, aber geht hinter dem Fahrzeug in Deckung. Wir stehen in direkter Schusslinie des Kasinos.«
    »Sie haben absolut recht!«, pflichtete Chung heiser bei, da seine Kehle plötzlich ganz trocken geworden war. »Und die Stufen hinauf, gerade hinter den Türen, da ist eine weitere Quelle!«
    »Sind Sie sicher?«, fragte der Major, während er ihn am Ellbogen packte.
    »Dort drin«, Chung begann zu schwitzen, »wartet jemand – oder etwas!« Obwohl es inzwischen deutlich abgekühlt hatte, gar frisch war, schwitzten sie nun alle.
    Der Major ließ alle Funkformalitäten außer Acht und sprach in sein Headset: »Männer an der Tür, seid besser vorsichtig. Es wartet ein Begrüßungskomitee auf euch. Bevor ihr reingeht, könnten ein paar Blendgranaten helfen, euch den Weg freizulegen. Der Rest von euch: Falls ihr es von Hawkeye nicht mitbekommen habt, hier kommt ein Lagebericht: die Reserve ist angekommen. Das nächste Mal, dass ihr von mir hört, wird vermutlich der Angriffsbefehl sein. Wartet darauf, over!«
    »Roger!«, kam eine Vielzahl von kurzen, angespannten Antworten zurück, dann Rauschen und Funkstille ...
    Sekunden vergingen, schrecklich langsame Sekunden.
    Dann ertönte das tiefe Grollen eines sich abkämpfenden Motors, ein Zischen von Druckluftbremsen und

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