Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
wirklich. Vielleicht erzähle ich Ihnen eines Tages meine Geschichte. Aber könnte es nicht einfach sein, dass manche von uns weniger zu verlieren haben?« Bevor man ihn bitten konnte, dies weiter auszuführen, fuhr er fort:
    »Und was Lardis Lidesci betrifft, der hat schon sein ganzes Leben lang sein eigenes Ding gemacht. Vielleicht sind die Szgany teilweise immun, ich weiß es nicht. Aber selbst wenn es so ist, er steht trotzdem unter meiner Beobachtung, so wie er jeden um sich herum beobachtet. Sollte je der Tag kommen, an dem er seine silbernen Glöckchen wegwirft oder vor der Sonne zurückschreckt ...« Trask ließ den Satz unvollendet.
    »Vielleicht habe ich nicht richtig zugehört«, meinte Jake. »Eigentlich bin ich mir sicher, dass ich nicht zugehört habe. Zu viel ist passiert – nicht nur mir , sondern auch um mich herum –, als dass mein winziges Hirn alles auf einmal verarbeiten könnte. Aber wie wäre es, wenn ich ab jetzt aufmerksam bin? Wäre es zu viel verlangt, dass wir uns einmal zusammensetzen und Sie mich in Bezug auf das E-Dezernat ins Bild setzen? Schließlich werde ich für Sie arbeiten, deshalb fände ich es nur gerecht, wenn Sie mir einiges von dem mitteilten, was hier vor sich geht.«
    »Also haben Sie sich endlich entschlossen, für uns zu arbeiten?«
    Jake grinste schief. »Eigentlich dachte ich, die Entscheidung hätten Sie mir schon abgenommen!« Die drei gingen zusammen zu einem der Lagerfeuer.
    Die restlichen Fahrzeuge trudelten allmählich ein und sammelten sich hintereinander an der Straße, bevor ihnen Parkplätze zugewiesen wurden. Trask schrie einige Anweisungen, die selbst durch die Motorengeräusche hindurch noch zu hören waren, und antwortete dann Jake: »Oh, ich denke, wir haben Arbeit für Sie. Aber es gibt noch ein paar Dinge, die wir klären müssen. Wenn ich Sie führen soll, muss ich wissen, wen genau ich führe.« Er schaute den anderen an, sein Blick schien den jüngeren Mann zu durchbohren, dann fuhr er mit einem schiefen Lächeln fort: »Ich muss sichergehen, dass Sie sich nicht aus dem Staub machen werden – besonders nicht in einer Krisensituation, wenn wir Sie am meisten brauchen. Schließlich haben Sie immer noch Ihre eigenen Pläne.«
    »Schenken Sie nie jemandem Vertrauen?«, knurrte Jake und wusste, dass Trask ihn in der Tat durchschaut hatte.
    Seltsamerweise fiel er nicht auf Jakes Masche herein. »Während meiner Zeit beim Dezernat«, antwortete er, »habe ich gesehen, was Vertrauen anrichten kann ... und was es einigen meiner besten Leute angetan hat .«
    Sie saßen am Feuer mit ein oder zwei weiteren Agenten, von denen die meisten ihren eigenen Gedanken nachhingen, jetzt, da die nächtliche Arbeit erledigt war. Es war eine Nacht, auf die sie sich schon seit geraumer Zeit vorbereitet hatten. Der alte Lidesci verteilte Essen – Steaks und dampfenden Eintopf, der auf einem Backburner in einem flachen Schützengraben stand, und riesige Laibe Brot frisch aus dem Ofen –, aber mit Ausnahme von Lardis selbst interessierte sich niemand besonders dafür. Vielleicht war es das Dröhnen des Backburners, das so sehr an das Geräusch eines Flammenwerfers erinnerte ...
    Als die drei mit dem Essen fertig waren und es mit einigen Tassen Kaffee die Speiseröhre hinunter gespült hatten, war der große Sattelschlepper an Ort und Stelle und Ian Goodly hineingegangen, um zu schauen, ob er Nachrichten erhalten hatte. Inzwischen hatten sich auch die restlichen Agenten zum Essen niedergelassen und die Stimmung war nicht mehr ganz so trübe.
    Liz war ständig am Gähnen, versicherte den anderen aber, dass sie sowieso nicht schlafen könne, hatte sich aber trotzdem aufgemacht, ein Nachtlager aufzusuchen. Jake hatte sie gehen sehen, stellte seinen leeren Kaffeebecher ab und sagte zu Trask: »Ich bin auch nicht müde. Im Gegenteil, mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Legen Sie Ihre Zweifel beiseite und erzählen Sie mir, auf was ich mich eingelassen habe, wie alles begann und wie Sie denken, dass ich da reinpasse.«
    Trask stand auf und sah einen Moment lang so aus, als wolle er etwas sagen. Aber in dem Moment kam Ian Goodly im Laufschritt aus der Zentrale. Aus dem ersten Wagen, genauer aus der mobilen Zentrale, ragte eine Ansammlung von Antennen, die in die richtige Position gebracht worden waren und in Richtung Himmel zeigten ... auch einige Kommunikationssatelliten waren dabei.
    »Ben«, piepste Goodly mit seiner hohen Stimme. »Ich habe David Chung aus London in der

Weitere Kostenlose Bücher