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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schon mit deinen Leuten gerechnet, aber nicht um diese unchristliche Zeit.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Trask, »aber wir wissen eben nie, wie lange wir überhaupt an einem Ort bleiben. Wir können jede Minute unsere Zelte abbrechen. Ich warte nur noch auf einige Informationen aus London und dann sind wir hier weg.«
    Er stand auf, und mit ihm Jake und Liz, und sie erkundigte sich: »Kann ich dabei sein? Jake ist immerhin mein Partner.«
    »Er könnte noch dein Partner werden «, erwiderte Trask sofort. »Aber das wissen wir nicht, bis wir es wissen.«
    Jake, unruhig wie eh und je, platzte heraus: »Dann lasst uns verdammt noch mal anfangen damit! Denn was auch immer es ist, meine Zukunft scheint davon abzuhängen.«
    »Ihre Zukunft?«, antwortete Grahame McGilchrist, als Trask sie in Richtung seines Zeltes führte. »Ah, nein. Darüber sollte Sie besser der Hellseher informieren. Und Sie werden feststellen, dass selbst der sich nicht sicher ist. Aber was die Vergangenheit anbelangt, nun, das ist etwas anderes. Was geschehen ist, ist geschehen, und man kann es nicht rückgängig machen. Aber selbst wenn es gut und tief vergraben ist – vergraben im oder durch das Gedächtnis –, lässt es sich doch wieder ausgraben, aye. Und was mich betrifft: Ich bin ein verdammt guter Archäologe!« Er wandte seine Aufmerksamkeit Trask zu.
    »Also los. Aber das ist ein ganz anderes E-Dezernat als dasjenige, das ich kannte. Die Piloten, die da drüben reden: Australier, aye? Und noch ein paar mehr, die an den Fahrzeugen herumhantieren. Scheint, als würdest du zurzeit in einem ziemlich großen Einzugsgebiet rekrutieren, Benjamin.«
    »Nein, nicht wirklich«, antwortete Trask. »Nicht einmal, wenn wir nur über unsere ESPer sprechen würden. Weißt du, beim E-Dezernat waren uns Hautfarbe, Glaubensrichtung und Nationalität schon immer egal. In dieser Hinsicht könnte man sagen, dass wir schon immer in einem großen Gebiet rekrutiert haben. Zum Beispiel ist David Chung chinesischer Herkunft, du bist Schotte und die Vorfahren des armen Darcy Clarke waren Franzosen. Und Zek Foener. Zek ...« Trasks Stimme stockte und sein Gesicht verdüsterte sich.
    »Aye, ich weiß, und es tut mir leid.« McGilchrist hakte sich bei Trask unter.
    Sie hatten Trasks Zelt erreicht. Trask befreite sich aus dem Griff des Schotten, aus seiner gut gemeinten, aber unangemessenen Beileidsbekundung, wandte sein Gesicht ab und beschäftigte sich damit, das Vordach des Zeltes zu öffnen, um das frühe Morgenlicht hineinzulassen. Nach einer Weile fuhr er fort:
    »Zurzeit besteht das Team aus einer geringen Anzahl von Agenten, hauptsächlich aus dem Londoner Hauptquartier. Aber die Unterstützungseinheiten gehören zum australischen Militär und ihre Ausrüstung ebenfalls. Es ist unwahrscheinlich, dass das irgendjemand weiß, denn die entsprechenden Hoheitsabzeichen sind von den Fahrzeugen und Hubschraubern entfernt worden. Und selbstverständlich tragen auch die Männer nicht ihre Standard-Uniformen. Aber sie sind immer noch gleichermaßen diszipliniert. Und du hast recht, Grahame, es hat einige Veränderungen im E-Dezernat gegeben. Zum einen sind wir nicht mehr ein Haufen Anfänger wie damals. Finanziell gesehen stehen wir ziemlich gut da; wenn man selbst liquide ist, hat man gleich sehr viel mehr Schlagkraft.
    Vor fünf Jahren half uns der Kontakt zu Gustav Turchin, dem russischen Premierminister, akzeptiert zu werden und uns zu etablieren. Wir konnten es uns erlauben, unser Versteck – die esoterische Besenkammer – zu verlassen, aber wir durften auch nicht zu viel Präsenz zeigen. Denn, um ehrlich zu sein, eine Organisation wie das E-Dezernat kann nicht geheim bleiben, wenn jeder sie kennt.
    Was die Australier angeht: Selbstverständlich haben sie alle ihre eigene Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben. Sie wurden alle einzeln ausgesucht aufgrund ihrer Loyalität, ihres unerschütterlichen Pflichtbewusstseins und ihrer Verbundenheit zu ihrem Vaterland. Ist das nicht alles genau so wie es sein sollte? Wer wäre besser geeignet, um das ... nun, was ich ihnen befehle, auszuführen, als loyale Staatsbürger des Landes, das unter Bedrohung steht?«
    »Unter Bedrohung?« McGilchrists Tonfall wurde mit einem Mal harsch, als er sich an Trasks kleinen Tisch setzte.
    Trask nickte ernst. »Vielleicht die ganze Welt«, sagte er. »Nur, dass die Welt davon noch nichts weiß und auch weiterhin nichts wissen darf.«
    »Eine geheime Invasion?« McGilchrist sah

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