Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
auch ...«
    »Ich?« Jake hob erstaunt eine Augenbraue.
    »Weil Sie den Schlüssel in Ihrem Rover stecken gelassen haben«, nickte Trask. »Jedenfalls ist keiner wirklich schuld. Das Problem ist, dass wir es einfach zu sehr gewohnt sind, mit dem Seltsamen, Anormalen, Monströsen fertig zu werden. Denn wenn etwas zu profan ist, neigen wir dazu, es zu vernachlässigen. Und es gibt ja wohl nichts Profaneres als den verdammten Mr. Miller!«
    »Das sehe ich anders!«, warf Goodly ein.
    »Bitte?«, Trask schaute ihn fragend an.
    »Kann ich euch jetzt ins Bild setzen?«, erkundigte sich der Seher. Als Trask nickte, fuhr er fort: »Miller ist ein seltsamer Typ. Als ich endlich aus meinem Traum erwachte, war ich sehr beunruhigt. Deshalb ging ich los, um zu schauen, ob alles in Ordnung war. Ich übersah Lardis, wo Miller ihn hinter den Stufen des Anhängers aus dem Weg geschafft haben musste, aber ich fand den diensthabenden Beamten. Er wird sich schon wieder erholen, aber auch er hat einen Schlag auf den Kopf abbekommen. Er lag im Gang vor Millers Schlafkabine und die Tür lag auf ihm. Die ziemlich dünnen Türen waren aus den Angeln gehoben worden.
    Ich war mir nicht sicher, wie lange der Mann da schon gelegen hatte, deshalb vergewisserte ich mich erst, dass mit ihm alles in Ordnung war, und ging dann die Zentrale überprüfen. Alles funktionierte dort ganz normal ... zumindest alles, was reinkam. Einige Nachrichten, die auf Antwort warteten, und Lageberichte, die sich auf dem Boden stapelten. Da lagen einige kosmische Geheimakten, die der diensthabende Beamte durchgegangen sein muss, als Miller auf sich aufmerksam machte. Ziemlich viel davon war bereits decodiert. Dann erinnerte ich mich, dass du um Hintergrundinformationen bezüglich Miller gebeten hattest. Die waren auch da, kamen genau in dem Moment aus dem Drucker, als ich dort hinkam. Aber es hätten dort einige Sachen liegen müssen, die nicht da waren ... wie die ganzen Informationen zu dieser kosmischen Geschichte aus dem Hauptquartier. Die Ausdrucke waren teilweise zerrissen und einige der Blätter fehlten. Wir müssen uns Kopien schicken lassen, um herauszufinden, was fehlt.
    Jedenfalls schnappte ich mir die Informationen zu Miller und begann dann die Leute aufzuwecken. Jetzt sind alle wach, allerdings habe ich noch keine Ahnung, wie sie uns helfen sollen. Oh ja, hier ist die Hintergrundinformation zu Miller ...« Er schob Trask ein paar ausgedruckte Blätter entgegen.
    Bevor Trask noch anfangen konnte zu lesen, fuhr Goodly fort: »Miller ist nicht so profan wie du denkst, Ben. Aber er ist ein obsessiver Wahnsinniger und das schwarze Schaf in seiner Familie. Sein Onkel war ziemlich bekannt in der Politik Westaustraliens, verschaffte ihm Arbeit, bei der er nicht allzu viel tun musste, sondern sich allein darauf konzentrieren konnte, sich an seiner Gier nach Macht zu laben – wenn auch nur in kleinem Rahmen. Warum sonst ist er wohl zum Hüter von eineinhalb Millionen Quadratkilometern Nichts geworden? Er wurde aus dem Weg geräumt, das ist der Grund. Meine Güte, und ausgerechnet uns wurde er auf den Hals gehetzt! Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, könnte ich mir gut vorstellen, dass das auch auf dem Mist seines Onkels gewachsen ist.
    Okay, seine Obsessionen. Er hat alles ...! Und genau so meine ich es: Dieser Typ kann sich in wahrhaftig alles hineinsteigern! Eine zwanghafte Persönlichkeit, so einfach – oder nicht ganz so einfach. Aber wisst ihr was? Damals in den späten 1970ern, frühen 1980ern, schaute er Die Unheimliche Begegnung der Dritten Art und E.T. , aber wer tat das damals nicht? Aber wir reden hier von Peter Miller! Er schloss sich einer bekloppten UFO-Gruppe an, in der er immer noch Mitglied ist, und er schrieb zwei ›Wir sind von freundlichen Außerirdischen umgeben‹-Bücher, die allerdings nie veröffentlicht wurden. Muss ich noch mehr sagen? Du hattest absolut keine Chance, diesen Typen zu überzeugen, dass wir letzte Nacht das Richtige getan haben, Ben. Überhaupt keine Chance ...«
    »Ich verstehe«, sagte Trask. Und, nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte: »Haben wir ansatzweise eine Idee, seit wann er weg ist?«
    »Nach der Unterschrift des diensthabenden Beamten im Nachrichtenprotokoll zu urteilen, vielleicht drei, dreieinhalb Stunden«, antwortete Goodly.
    Trask nickte. »Dann könnte er jetzt schon überall sein. Mehr als 300 Kilometer weit weg, nach allem, was wir wissen! Also nutzt es nichts, ihm zu folgen. Also gut,

Weitere Kostenlose Bücher