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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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dann hat man Sie sicherlich auf eine andere Art und Weise bearbeitet.«
    »Und Sie können diese Blockade aufheben?«
    »Mann, dieses Versprechen kann ich Ihnen leider nicht geben«, meinte McGilchrist ehrlich. »Wie Ben hier Ihnen bestätigen kann, gibt es solche und solche Hypnotiseure ... Und wenn das, was er fürchtet, eher da war ...« Er zuckte die Achseln.
    »Ich verstehe«, sagte Jake, obwohl er das nicht wirklich tat.
    »Die Droge, die Sie genommen haben, wirkt sehr schnell«, fuhr McGilchrist fort, »deshalb erzähle ich Ihnen lieber ein oder zwei Dinge. Sie sollten möglichst stillhalten und aufrecht auf Ihrem Stuhl sitzen; haben Sie keine Angst, ich lasse nicht zu, dass Sie vornüberfallen. Und Sie sollten mich ansehen, mir tief in die Augen sehen. Ziemlich groß und schwarz, meine Augen, nicht wahr?«
    Sie waren sehr groß und schwarz und in Jakes Kopf begann sich allmählich alles zu drehen, erst unmerklich, aber dann immer schneller; als ob er betrunken wäre, auf dem Rücken in einem Bett läge und sich das Zimmer um ihn herum drehte, aber ohne dass ihm davon schlecht wurde.
    »Und jetzt kommen meine Augen noch näher, ich schaue Sie an und schaue in Sie hinein.« McGilchrists Stimme war nun sehr tief, wie das Grollen eines großen Wolfes. So tief, so dunkel und so nah. »Ich schaue in Sie hinein und Sie schauen in meine Augen, oder habe ich nur ein Auge? Denn sehen Sie, jetzt ist da nur noch ein einziges Auge! Die beiden Augen sind zu einem verschmolzen, wie das Zentrum eines Wasserwirbels mitten in meinem Gesicht. Oder vielleicht wie ein großes schwarzes Loch. Und es saugt Sie ein, Jake, es saugt an Ihnen ...«
    Und so war es tatsächlich. Das schwärzeste aller schwarzen Löcher drehte sich schneller und schneller. Jake fühle seine Verlockung, seine Anziehungskraft. Gott, wenn er da jetzt wieder irgendwie herauskäme, würde er es versuchen, aber er konnte nicht!
    »Hören Sie auf, dagegen anzukämpfen, mein Lieber!«, sagte eine Stimme, die in seinem Kopf brannte. »Lassen Sie los und kommen Sie zu mir. Öffnen Sie sich Grahame.« Und dann fiel er in das schwarze Loch! Er wurde eingesaugt und wirbelte nach unten wie ein Käfer in ein Abflussloch. Es passierte viel zu schnell; es passierte, bevor er überhaupt schreien konnte, wenn er noch dazu in der Lage gewesen wäre ...!
    Paolo hat ein Stück Gummischlauch über die Kettenglieder geschoben, um das rasselnde Geräusch zu dämpfen. Jetzt schaut er mich an, nickt mir zu und ich mache eine Räuberleiter für ihn. Er steigt auf meine verschränkten Hände und ich nehme Gerüche aus seiner Leistengegend wahr ... er riecht nach Angst und ich vermutlich auch. Gott sei Dank scheint der Mond nicht!
    Er ist jetzt auf meinen Schultern und schwingt die Kette. Ich höre, wie sie durch den dunklen Nachthimmel saust ... höre sie auch klackern, nur einmal, aber laut genug, dass ich instinktiv die Zähne zusammenbeiße. Und jetzt nehme ich ein Kratzen wahr, als Paolo an der Kette zieht, wodurch der Stacheldraht oben auf der Mauer nach unten gedrückt wird. Er hat es geschafft! Paolo klettert die Kette hoch!
    Ich schaue nach oben; sein Kopf und seine Schultern zeichnen sich als Silhouette an der dunklen Wand ab. Er klammert sich mit seiner rechten Hand an die Kette, nimmt die Decke von seinen Schultern und wirft sie über den Draht, der dadurch kein schmerzhaftes Hindernis mehr darstellt. Wahnsinn! Der Mann ist ein Genie!
    Er hat jetzt ein Bein bereits auf der anderen Seite der Mauer und hält dadurch sein Gleichgewicht. Er streckt mir eine Hand entgegen. Mein Herz klopft, hämmert regelrecht in meiner Brust, aber schließlich hänge auch ich an der Kette. Ich klettere hoch, greife nach Paolos Hand. Aber was? Was? Er zieht sie zurück!
    Ich kann es nicht glauben! (Aber ich glaube es, ich glaube es! Es war alles zu verdammt einfach!) Ich klammere mich an die Kette und schaue zu ihm hinauf, schaue in seine Augen, die in meine Richtung sehen. Nur, dass sie an mir vorbei sehen, in die schwarze Nacht hinein.
    Und während ich noch dort baumle, schaue ich über meine Schulter und sehe sie: Gefängniswärter, die bewaffnet sind und über den Gefängnishof hinweg zielen. Ich schaue zu Paolo hoch. Sein Schweiß tropft auf mich hinab wie Regen. Er zuckt die Achseln und sagt: »Tut mir leide, Jake, aber sie habe mir versproche...« Dann zuckt er zusammen und ich höre einen Schuss. Jetzt spritzt Paolos Blut auf mich hinunter, während sein rechtes Auge sich schwarz

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