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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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geht von Mund zu Mund. Das ist es zumindest, was ich gehört habe. So, wie du an Anders hinabgleitest, sieht es ganz danach aus, als wolltest du mich eines Besseren belehren. Du planst wohl einen Kuss der besonderen Art, was? Dabei dachte ich, dass das, was du uns auf der Party geboten hast, an Hemmungslosigkeit schon nicht mehr zu überbieten sei.«
    Mehr als ein drohendes Knurren brachte Adam nicht zustande. Jede weitere Bewegung hätte die Klinge tiefer in sein Fleisch getrieben.
    »Knurrst du mich an, du mieser Köter?« Adalbert begutachtete das Gewehr, das er vom Boden aufgeklaubt hatte. Dann richtete er die Waffe auf Adam. »Ich gebe dir noch zehn Sekunden Zeit, Anders mit einem Kuss einzuladen. Dabei ist mir sogar gleich, auf welche Art du ihn küsst.« Ein widerwärtiges Lächeln breitete sich auf Adalberts Zügen aus. »Falls nicht, schieße ich dir deinen Kopf aus nächster Nähe weg, und dann kann Anders sich überlegen, was er mit dir zu tun gedenkt. Ein Bett im Trockeneis wäre in so einem Fall empfehlenswert.Wenn ich also bitten darf?«
    Starr vor Zorn sah Adam auf Adalberts Lippen, die von zehn an rückwärts zu zählen begannen. Ohne einen Laut von sich zu geben, machte sein Dämon sich unterdessen daran, die Klinge aus seinem Fleisch zu treiben. Doch es ging nicht annähernd so schnell, wie Adalbert zählte. Adam dachte an Esther, die er gegen ihren Willen an einem sicheren Ort zurückgelassen hatte. Denn es sah ganz danach aus, als ob er diesen Kellerraum niemals mehr verlassen würde.
    »Null«, sprach Adalbert genussvoll langsam aus, während sein Finger sich um den Abzug legte.
    Plötzlich wurde Adalbert herumgerissen, und es erklang ein dumpfes Pochen. Splitter flogen durch die Luft, Adalbert taumelte herum, das Gesicht ein Netz aus weißen Linien, die sich
jedoch bald mit Blut füllen würden. Er verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war, dann kippte er zur Seite.
    Dort, wo eben noch Adalbert gestanden hatte, schwankte nun Rischka vor und zurück, die nach wie vor mehr einer Schneeskulptur als einem lebenden Wesen glich. Nur die Lippen hatten Farbe. Eine ihrer Hände war nicht länger vorhanden, der Arm endete in einem Stumpf, was sie jedoch nicht weiter zu kümmern schien. Mit ruppigen Bewegungen, die nur durch die Macht des Dämons gelenkt wurden, stieß sie ihre Finger in die Einstichwunde in Adams Rücken, sich keinen Deut um seinen durch den Raum schallenden Schmerzenslaut scherend. Kaum hatte sie die abgebrochene Klinge herausgezogen, stieß sie sie in Anders’ Kehle, der sich gerade erst wieder zu regen begonnen hatte, als würde er aus einem Traum aufwachen.
    Nach Luft ringend, fiel Adam auf die Seite, während der Dämon Millimeter für Millimeter den Schnitt in seiner Lunge schloss, jetzt, da ihm nichts mehr im Weg war. Nur eine Armlänge von ihm entfernt lag der bewusstlose Adalbert, dessen zerschundenes Gesicht bereits von Blut überströmt war. Obwohl sein Körper protestierte, gelang es Adam schließlich, sich auf die Knie zu ziehen. Rischka verharrte über Anders, die Hand an seiner Halswunde, als wolle sie verhindern, dass er sich die Klinge wieder herauszog.Tatsächlich war Anders so weit zu sich gekommen, dass sein Blick auf die am ganzen Leib zitternde Frau gerichtet war, aus deren Stumpf nun Blut zu fließen begann. Tropfenweise, denn noch war das Adergeflecht nicht gänzlich wieder aufgetaut.
    »Wir werden diesen Hurensohn jetzt endgültig umbringen«, erklärte Adam, kaum dass genug Luft in seinen Lungen war.
    »Nicht wir. Du musst das allein tun. Ich kann es einfach nicht.« Rischkas Stimme klang so rau, als gehörte sie einer anderen. Dabei erklang ein grauenhaftes Geräusch, als ihre vereisten Lippen einrissen.

    »Meinetwegen, aber dafür schuldest du mir etwas. Und du kannst mir vertrauen, dass ich dich zahlen lassen werde.«
    Mit jeder Bewegung spürte Adam, wie der Dämon ihm mehr Kraft verlieh. Widerwillig nahm Adam das Geschenk an, wohl wissend, dass in seiner Welt nichts umsonst war. So wie er später die Schulden bei Rischka einfordern würde, würde der Dämon einen größeren Raum in ihm in Anspruch nehmen, nachdem er ihm diesen zugestanden hatte, um Anders gewachsen zu sein. Aber das zählte jetzt nicht.
    Es war mehr Gewalt nötig, Rischka von dem bewegungslosen Anders wegzuziehen, als geahnt. Als würden ihre Glieder ihm weiterhin die Treue halten, obwohl der Verrat schon längst vollzogen war.
    Zu seiner Verwunderung fiel es Adam jedoch

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