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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Er ist wirklich ein miserabler Diener, genau wie du gesagt hast, Adam.«
    Mit einer raschen Bewegung fasste Anders in den Container und warf eine Handvoll weiße Nuggets in Adalberts Gesicht. Mit einem Schmerzensschrei schlug der Diener die Hände vors Gesicht und krümmte sich.
    »Nun, er scheint das Trockeneis ja wirklich nicht sonderlich gut zu vertragen«, sagte Anders mit einem Blick auf seine eigene, von der Kälte rötlich verbrannte Hand, die sich jedoch bereits wieder erholte - in einem Tempo, das Adam schlucken ließ. Der Dämon in Anders leistete Enormes. »Dann muss ich mich also selbst an die Arbeit machen.«
    Beherzt packte Anders mit beiden Armen in den Container und hievte eine Schneeskulptur heraus, die er vorsichtig, wie etwas sehr Zerbrechliches, auf den Boden legte.
    Voller Unglauben kniete Adam sich neben ihn hin.
    Auf dem schwarzen Boden lag Rischkas Abbild, von dem Anders seine Hände nicht lösen konnte.Wortwörtlich, denn sie waren festgefroren. Trotzdem zögerte Adam, noch ein Stück näher an diesen Mann heranzurutschen, um besser sehen zu können. Dann nahm ihn Rischkas Anblick gefangen, und er vergaß seine Vorsicht. Ihre Augenlider lagen so leicht auf wie bei einer Schlafenden, Kristalle glitzerten auf ihren Lippen und lösten sich bereits in feinste Wassertropfen auf. Gleich einem verblassenden Zauberbann schmolz die Eisschicht dahin, von der Rischka umgeben war.
    Sie ist zu Hause , hauchte der Dämon mit einer ungeahnten Erleichterung.
    Im ersten Moment stutzte Adam, dann begriff er, was er damit sagen wollte:Anders hatte Rischka noch nicht ihres Dämons beraubt.

    »Anstatt deine Exgeliebte auf einem schäbigen Hinterhof ausbluten zu lassen, frierst du sie jetzt ein?«
    Anders nickte ungeniert, während er mit einem scheußlichen Geräusch seine Hände von der Eisfigur riss. Die Hände sahen wie weißer Marmor aus, dann färbten sie sich schlagartig schwarz, wie abgestorben, was Anders jedoch nicht im Geringsten zu kümmern schien.
    »Nia ausbluten zu lassen, war nicht nur umständlich, sondern auch widerlich. Dieser grauenhafte Gestank von verschwendetem Blut, das im Boden versickert. Das brauche ich definitiv nie wieder. Um meine Gabe jedoch einsetzen zu können, muss die Blutzirkulation zum Erliegen gebracht werden - die Unterbrechung des ewigen Lebens, bevor ich es zu mir umleite. Einfrieren ist da schon deutlich mehr nach meinem Geschmack, auch wenn man sich beeilen muss, damit das Opfer nicht wieder auftaut.«
    »Rischka ist nicht dein Opfer«, erwiderte Adam.
    Er hatte das letzte Wort noch nicht vollendet, als das schmerzhafte Zusammenklappen seines Lungenflügels ihm die Luft abschnitt. Dann erst spürte er den Stich in seinem Rücken, ausgehend von jener Stelle, in die Anders ihm blitzschnell eine Klinge zwischen die Rippen getrieben hatte.
    »Ich dachte mir, dass du dein Souvenir sicherlich zurückhaben willst. Oder hätte ich den venezianischen Dolch lieber Rischka überreichen sollen? Eigentlich gehört er ja ihr.« Die Selbstzufriedenheit in Anders’ Stimme war nicht zu überhören. Mit einem Ruck brach er die Klinge ab und warf ihren kristallenen Griff auf den Marmorboden, wo er in unzählige Splitter zersprang.
    Adam sackte vornüber, überwältigt von dem immer wiederkehrenden Schmerz, wenn der Dämon versuchte, den Schnitt in der Lunge zu heilen und dabei gegen die Spitze stieß.Verzweifelt ertastete Adam die Eintrittswunde am Rücken, wodurch er die Schneide jedoch nur tiefer ins Fleisch trieb.

    »Keine Sorge. Die Klinge wird schon wieder herausgeschoben werden, aber dazu musst du stillhalten. Dann ist es nur eine Frage der Zeit.« Anders streckte die Hand aus, als wolle er Adam auf die Schulter klopfen, besann sich jedoch eines Besseren. »Ich muss mich sputen, bevor unsere Eisprinzessin zu schmelzen beginnt. Also, entspann dich und genieß die Show, mein Freund.«
    Leise pfeifend nahm Anders einen Splitter der zerbrochenen Kristallwaffe und zerschnitt damit die Venen, die über sein Handgelenk liefen. Die Blutstropfen färbten Rischkas weiße Lippen ein, bis sie wie lackiert glänzten, dann beugte sich Anders über sie, um ihr mit einem Kuss den Funken ewigen Lebens zu nehmen.
    Adam streckte seine bebende Hand nach ihm aus und berührte ihn an der Schulter.
    Anders warf ihm einen gereizten Blick aus den Augenwinkeln zu. »Blamier dich bitte nicht mit so einem läppischen Angriff. Du bist ja nicht einmal in der Lage, mir einen halbwegs kräftigen Schlag zu

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