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Nachtglut: Roman (German Edition)

Nachtglut: Roman (German Edition)

Titel: Nachtglut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Rucksack und zog einen Klumpen Knetmasse heraus, den sie spielerisch über Davids Knie drückte.
    Jack fuhr fort: »Wenn der zweite Bulle noch am Leben ist, hat er inzwischen Hilfe herbeigerufen. In ein paar Minuten wird es hier von Polizei wimmeln, und dann brauchen Sie Geiseln. Ohne Geisel haben Sie überhaupt keine Chance,
hier rauszukommen. Tot nützen wir Ihnen nichts. Hoffentlich hat’s Ihnen Spaß gemacht, uns zu quälen, Carl, jetzt ist nämlich der Spaß vorbei.« Hier legte er eine vielsagende Pause ein.
    »Am liebsten würden Sie Lomax’ Wagen nehmen, das Geld holen und türmen, ohne sich weiter um Ihren Kumpel zu kümmern. Soll der doch sehen, wie er fertig wird.« Jack runzelte die Stirn. »Aber die Sache hat einen Haken. Sie fürchten sich, das Risiko einzugehen. Sie haben Angst, daß Sie direkt in eine Falle marschieren, wenn Sie zu Ihrem Wagen zurückkehren. Ziemlich brenzlige Angelegenheit, wenn man nur eine Pistole hat.«
    »Diese Hinterwäldler mach ich mit links fertig«, zischte Herbold geringschätzig.
    »Das glaube ich nicht, Carl. Und Sie auch nicht.«
    »Spar dir’s, für mich zu denken.«
    »Wenn Sie sich darüber keine Sorgen machten, wären Sie schon längst zur Tür raus. Irgendwas hält Sie zurück.«
    »Wenn du so schlau bist, wieso liegst du dann hilflos da unten am Boden, hm, und läßt dich von mir terrorisieren, wie du’s ausdrückst?«
    »Soll ich Ihnen sagen, was ich denke, Carl?«
    »Ist mir scheißegal.«
    »Sie haben David nicht getötet, als er weinte. Auch mich haben Sie nicht getötet, obwohl ich Sie ständig provoziere. Ich denke, Sie wissen, daß Sie am Ende sind. Sie haben Angst vor der Zukunft. Vor dem, was davon noch übrig ist. Oder vielleicht haben Sie auch vor dem Jenseits Angst. Kurz und gut, meiner Meinung nach sind Sie ein Feigling ohne jeden Mumm.«
    Herbold holte Schwung, um ihm einen Fußtritt zu geben, aber Jack war auf den Angriff vorbereitet. Er packte den Absatz von Herbolds Schuh. Im selben Moment stieß Anna Herbold das Messer in den Oberschenkel, hoch oben und auf der Innenseite. Sie zog es gleich wieder heraus; Blut
stieg in einem roten Bogen in die Höhe und spritze an die Wand.
    Herbold schrie.
    Jack riß ihm den Fuß in die Höhe, so daß er nach rückwärts stürzte. »Lauf, Anna!« rief er.
    Sie konnte ihn nicht hören, aber reagierte blitzschnell. Mit David in ihren Armen sprang sie über Lomax’ Leiche hinweg und rannte zur Haustür. Jack machte sie ihr auf und stieß sie hinaus.
    »Myron!« schrie Herbold.
    Wie elektrisiert von Herbolds schrillem Schrei, stürzte sich Hutts auf Jack. Dem war, als wäre ein Sack Zement auf ihm gelandet. Mit dem Gesicht voraus schlug er zu Boden, Hutts im Rücken.
    »Schnapp dir die Kanone, Myron.«
    Herbold, der verzweifelt versuchte, die Blutfontäne zum Stillstand zu bringen, die aus seiner durchschnittenen Schlagader in die Höhe schoß, schubste die Pistole über die Eichenbohlen seinem Komplizen zu. Als der danach griff, gelang es Jack, ihn abzuwerfen. Er katapultierte sich in die Ecke hinüber, ergriff die einzig verfügbare Waffe und rollte sich auf den Rücken.
    Hutts schwenkte die Pistole in seine Ecke.
    Jack drückte den Knopf des Blitzgeräts an Annas Fotoapparat und hielt ihn heruntergedrückt. Schnell wie ein Maschinengewehr feuerte das Gerät Garben von grellem Licht ab.
    Geblendet kniff Hutts die Augen zusammen und schoß daneben. Sein zweiter Schuß, den er wie im Reflex abfeuerte, als er den Arm in die Höhe riß, um seine Augen vor der Helligkeit zu schützen, traf den Dielenleuchter. Es regnete Glassplitter.
    Jack vergeudete keine Sekunde. Er sprang auf. Hutts hatte die Pistole, und er mußte versuchen, ihn außer Gefecht zu setzen. Wie ein gereizter Stier senkte er den Kopf und
rammte ihn Hutts in den Magen. Der Albino stolperte rückwärts und schlug mit dem Kopf krachend gegen die Wand. Jack packte ihn beim Handgelenk und schüttelte es mit aller Kraft, um Hutts die Pistole zu entwinden. Die Schwäche ausnutzend, die Hutts infolge der Schulterverletzung zeigte, schlug Jack ihm die Hand mehrmals gegen die Wand.
    Den Cowboy verließen bereits die Kräfte, als die langen, bleichen Finger sich endlich öffneten und die Pistole zu Boden fiel. Er stieß sie mit dem Fuß zur Tür hinaus und schlug dann Hutts mit aller Kraft, die ihm noch zu Gebote stand, ins Gesicht. Mit einem Handkantenschlag gegen den Hals schickte er Hutts endgültig zu Boden.
    Als er sich rumdrehte, sah er, daß Herbold,

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