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Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Nachtkalt: Psychothriller (German Edition)

Titel: Nachtkalt: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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dann sprach Köster aus, was ihr auch schon in den Sinn gekommen war, sie aber immer wieder verdrängt hatte.
    Er legte seine Hände auf die ihren und erklärte: »Sie haben mir jeden Vorfall genau beschrieben und ich kann mich nicht daran erinnern, dass Florian Engler auch nur einmal anwesend war, wenn Sie einen Anruf bekommen oder etwas anderes bemerkt haben.«
    »Aber die Stimme hätte ich doch erkannt und der Mann, den ich gesehen habe, war doch auch nicht er«, versuchte sie noch immer, die Tatsache zu verdrängen.
    Mike sprach ruhig, aber ehrlich: »Eine Stimme unkenntlich zu machen, ist heute kein Problem mehr und der Mann im Krankenhaus kann zufällig da gewesen sein. Und den Mann, der außerhalb der Gerichtsmedizin mit Gerald geredet hatte, haben Sie nach Ihren Angaben nur von hinten gesehen. Außerdem hat Gerald doch immer von einem Freund gesprochen.« Mike machte eine kurze Pause. »Ich weiß, es ist hart und es wird eine Weile dauern, bis Sie das verarbeitet haben, aber seien Sie froh, dass Ihnen nicht das Gleiche wie Ihrer Freundin passiert ist.« Mike hätte sich schon ohrfeigen können, als er die Worte noch aussprach.
    Anja riss ihre Hände regelrecht unter seinen weg und starrte ihn an: »Was ist mit Ute?«
    Mike wusste, dass es nun kein Zurück mehr gab und erzählte ihr von Jänkes Vermutung. Eigentlich hätte er gerne gesagt, dass sich das alles noch als Fehlalarm herausstellen konnte, aber daran glaubte er selbst nicht, daher ließ er es.
    Nachdem einige Sekunden lang keiner von beiden etwas gesagt hatte, wäre Mike fast in das nächste Fettnäpfchen getreten, biss sich aber gerade noch auf die Zunge und erzählte nichts von dem Verhältnis zwischen Florian und Ute. Ihm als Mann wäre es so vermutlich leichter gefallen mit den Umständen umzugehen, doch mehr als einmal hatte er erfahren dürfen, dass Frauen so etwas ganz anders sahen.
    Anja saß immer noch fassungslos da und starrte einfach nur in den dunklen Garten hinaus. Mike rauchte noch eine weitere Zigarette und fragte dann vorsichtig: »Soll ich Sie alleine lassen?«
    Weitere Sekunden lang rührte sie sich keinen Millimeter, dann schaffte sie es zurück in die Realität, sah sich einmal in dem Raum um und antwortete emotionslos: »Ich kann hier nicht bleiben, können Sie mich bitte nachhause fahren?«
    Mike versuchte ein Lächeln: »Natürlich. Packen Sie zusammen, was Sie brauchen. Vielleicht ist es eine gute Idee, jetzt zurück in Ihr vertrautes Umfeld zu gehen. Kümmern Sie sich nur um sich selbst, für Ihre Mutter und Ihren Bruder wird gut gesorgt.«
     
    Die Digitaluhr des Autos sprang gerade auf 23 Uhr, als Mike vor dem Hochhaus hielt und fragte: »Soll ich Sie noch nach oben bringen?«
    »Ja, bitte«, ließ Anja sich helfen und beide stiegen aus. Mike fuhr mit nach oben, wartete, bis sie jeden Raum ihrer kleinen Wohnung einmal betreten hatte und verabschiedete sich dann.
    Anja zog sich etwas Bequemes an, öffnete einen Wein, den sie aber nicht anrühren konnte, und setzte sich auf ihr kleines Sofa. Es war bereits eine halbe Stunde vergangen, als ihr zum ersten Mal auffiel, dass sie die ganze Zeit nur auf ihr Telefon gestarrt hatte, und irgendetwas in ihr konnte nicht glauben, dass nun alles vorbei war.

36
    »Hallo, mein Engel ... halloooo.«
    Zunächst erstaunt darüber, tatsächlich eingeschlafen zu sein, glaubte Anja geträumt zu haben. Erst als sie versuchte sich umzudrehen, um möglichst schnell wieder in den unschuldigen Schlaf zurückzufinden, spürte sie die kalten Hände auf ihrem Arm. Adrenalin überschüttete ihren Körper, doch seine Chemikalie war schneller und ihre Muskelkontraktionen reichten gerade noch, um den Kopf ein Stück zu drehen. Die beiden Hände lösten sich und zogen dabei eine kleine Spritze aus ihrer Haut, was jedoch keinen Schmerz bereitete.
    Fast schon erstaunt blickte sie, so gut es ging, nach oben und damit direkt in das ihr unbekannte Gesicht. Der dichte Bart fehlte, aber die Augen waren ihr fast schon vertraut.
    Wieder drang seine Stimme in ihr Bewusstsein, wenn auch etwas verzerrt. In ruhigen Worten sagte er: »Ich konnte dich doch nicht so einfach gehen lassen. Du hast ja keine Ahnung, wie ich mich nach deinem Geruch gesehnt habe. Niemand riecht so wunderbar nach Angst wie junge Frauen«, er beugte sich etwas weiter herunter und sog hörbar Luft ein, »und bei dir beginnt es schon jetzt.«
    Anja wollte etwas sagen, schaffte aber nur ein Röcheln, wobei ihr Verstand seltsamerweise nach Arzneien

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