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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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»Da ist dein Kuckuck.«
    Sie ging ein paar Schritte weiter, blieb dann stehen. »Oh nein!«
    Das Tor war nicht nur mit einem Kuckuck verziert, auch nicht mit zwei Vögeln, sondern mit dreizehn – dem Kuckuck, den Steinarr ganz oben gesehen hatte plus sechs kleineren auf jeder Seite auf fein gemeißelten Sträuchern sitzend. Und darunter, auf dem Kirchhof, stand ein Gedenkstein, dekoriert mit einem Strauch mit einem Kuckuck darin.
    »Ich fürchte, die Bewohner von Gotham haben die Geschichte von den weisen Männern allzu liebgewonnen«, sagte Matilda. »Wer weiß, ob es noch mehr gibt.«
    Als die Glocken zum Nachmittagsgebet läuteten, wussten sie, dass dem so war. Sie hatten Kuckucke am Taufbecken und an zwei Miserikordien in der Kirche entdeckt, auf dem Schild einer einfachen Schenke im Dorf und an den Torpfosten des Guts, wobei diese denen in der Kirche sehr ähnelten und offenbar von der gleichen Hand geschaffen worden waren.
    Niedergeschlagen starrte Matilda Letztere an. »Ich hätte es wissen müssen, da es so einfach schien. Wie sollen wir herausfinden, hinter welchem Kuckuck sich das nächste Rätsel verbirgt?«
    Steinarr sah sich um, um festzustellen, ob sie von jemandem beobachtet wurden. Dann ging er hinüber zu den Torpfosten und fuhr mit der Hand über einige der Kuckucke, wobei er so tat, als lehnte er sich gegen den Pfosten, um einen Stein aus seinem Stiefel zu holen. »Sie sind massiv. Es muss etwas an diesem Teil des Rätsels geben, das wir übersehen haben.«
    »Aye.« Matilda wollte ihren Beutel öffnen.
    »Nicht hier. Wir werden uns einen schönen Lagerplatz suchen und dort darüber nachdenken.«
    »Jawohl, Mylord«, sagte sie und machte einen Knicks, ganz wie eine ergebene Dienerin, als eine Gruppe Männer, die mit Sensen ausgerüstet waren, aus dem Hof des Guts herauskamen. Steinarr stolzierte auf die Pferde zu, ohne Matilda eines weiteren Blickes zu würdigen, so wie ein Ritter es einer Dienerin gegenüber getan hätte, und sie folgte ihm, ebenso wie eine Dienerin es einem Ritter gegenüber getan hätte – indem sie hinter seinem Rücken eine Grimasse schnitt. Die Männer mussten sich das Lachen verkneifen und eilten mit gesenkten Köpfen davon, als Steinarr sich mit finsterer Miene zu ihnen umdrehte.
    »Was hast du da gerade gemacht?«, fragte er, als er Anstalten machte, ihr beim Aufsitzen zu helfen.
    »Ihr spielt den Ungehaltenen ganz vorzüglich,
Monsire.
«
    »Darin habe ich ja auch einige Übung, seit ich dir begegnet bin.« Er bückte sich, um ihr hinaufzuhelfen, doch dann hielt er inne. »Ich könnte dafür sorgen, dass du heute Nacht hier in der Halle schlafen kannst. Du müsstest bei den Frauen der Gutsherrin in einem Raum schlafen, aber …«
    Sie legte den Kopf schief und sah ihn an, erstaunt über dieses Angebot. »Aber in der Halle könnten wir uns nicht ungestört unterhalten,
Monsire.
«
    »Ich weiß, aber immerhin könntest du eine Nacht auf einem Strohsack liegen und dich mit anderen Frauen unterhalten.«
    »Ein Strohsack und andere Frauen würden nicht helfen, das Rätsel zu lösen«, sagte sie leise, gerührt, weil er ihr einen Gefallen hatte tun wollen. »Abgesehen davon habe ich mich allmählich daran gewöhnt, auf dem Waldboden zu schlafen.«
    Seine Stirn legte sich in Falten, so dass es schien, als sei er aus irgendeinem Grund gar nicht glücklich über ihre Entscheidung. »Dann suchen wir uns einen Lagerplatz, ich glaube, ich kenne einen guten Ort.«
    Sie ritten zurück in Richtung Nordwesten bis zu dem Fluss, den sie zuvor des Morgens durchquert hatten. Dann ritten sie ein Stück in südlicher Richtung am Ufer entlang, bis sie eine höhergelegene Stelle gefunden hatten, die weit genug vom Wasser entfernt lag, um den Mücken aus dem Weg zu gehen. Sie mussten eine Weile suchen, doch dann entdeckte Steinarr schließlich einen Platz, der ihm zusagte.
    Matilda musste über seine Wahl lächeln: eine Stelle, wo ein umgestürzter Baum mit seinen Wurzeln einen Teil des Abhangs eingeebnet hatte und mit seinem Stamm eine kleine Bank darbot. »Selbst hier, wo es so flach ist, gelingt es Euch noch, eine Höhle für mich zu finden.«
    »Eine Höhle wohl kaum, aber die Kuhle bietet ein wenig Schutz im Rücken, um den kalten Nachtwind abzuhalten, und Torvald hat es leichter, den Platz zu schützen.« Er machte sich daran, die Seile aufzuschnüren, mit denen das Gepäck auf dem Packsattel befestigt war. »Du solltest dir den Hinweis noch einmal durchlesen, solange es noch hell

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