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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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aber ich habe dich noch nicht kämpfen sehen. Ich möchte lieber ein Schwert, das ich kenne, zu meiner Verteidigung. Und wenn ich mitkomme, könnt Ihr
alle
mich beschützen.«
    »Du würdest auch jeden einzelnen von uns brauchen, weil du mitten in den Ärger hineinreiten würdest. Hier weiß niemand, wer du bist. Hier bist du in Sicherheit.« Steinarr verschränkte die Arme vor der Brust. »Und hier bleibst du auch.«
    »Sir Ari, sagt ihm …«
    Ari schüttelte den Kopf. »Er hat recht. Es ist besser, Ihr bleibt hier.«
    »Pah!«
    »Ich werde Euch unter Einsatz meines Lebens verteidigen, Maid Marian«, gelobte Will. »Sogar vor dem Sheriff höchstpersönlich.«
    »Oh, halt den Mund, Will!«, gab sie zurück, drehte sich um und ging hinüber zum Feuer, wo sie den nie verschwundenen Schöpflöffel nahm und in dem Eintopf herumrührte.
    »Vorsicht. Du wirst ihn noch zu Brei verarbeiten«, sagte Ivetta.
    »Ich werde
ihn
zu Brei verarbeiten!«
    Kopfschüttelnd nahm Ivetta ihr den Löffel aus der Hand und füllte zwei Schalen. Sie schnitt dicke Stücke des Rehfleisches ab, legte sie in jede der Schalen und gab diese Goda. »Hast du die Löffel? Braves Mädchen. Nun bring sie ihnen, aber vorsichtig!«
    »Ja, Ivetta.«
    Ivetta sah ihr hinterher, dann drehte sie sich um zu Marian. »Ich habe gehört, dass ihr gestritten habt, aber ich konnte nicht hören, worum es ging.«
    »Er will nicht, dass ich mitkomme, um meinem eigenen Bru…« Matilda unterbrach sich, als sie merkte, dass sie sich beinahe verplappert hätte, »meinem eigenen Cousin zu helfen. Er sagt, es sei zu gefährlich.«
    »Das zeigt doch nur, wie viel du ihm bedeutest«, sagte Ivetta mit einem fröhlichen Lächeln.
    »Aye, ich bedeute ihm etwas. Ich bedeute ihm so viel, dass er mich einfach zurücklassen will.« Matilda sah, wie Steinarr und Ari ihr Abendessen hinunterschlangen, hastig, weil sie sogleich die ganze Nacht lang verschwinden würden. »Für Robin wäre es besser, wenn ich ihm weniger bedeutete.«
    »Dieses Kennzeichen könnte überall sein«, sagte Ivetta. »Warum glaubst du, du könntest es finden und die anderen nicht?«
    »Das habe ich mir nie eingebildet. Aber wenn sie meine Hilfe brauchen und ich nicht da bin, kann es sein, dass Robin alles verliert.«
    »Ach, ja.« Mit Hilfe eines Topfhakens hob Ivetta den Deckel des riesigen Topfs an, in dem ein Beerenkuchen im Feuer buk. »Der wird gut.« Sie schloss den Deckel und stocherte die Holzkohle zurecht. »Vielleicht gelingt es dir heute Nacht, ihn zu überzeugen, wenn du zu ihm gehst.«
    »Ich gehe nicht zu ihm.«
    »Aber das musst du. Morgen brechen sie auf, und dann wirst du keine Gelegenheit mehr dazu haben.«
    »Ich bin zu wütend. Am liebsten würde ich ihn einfach den
mæres
überlassen und darüber lachen, wenn sie ihm zu schaffen machen.«
    »Das wäre aber nicht gut. Das wäre ganz und gar nicht gut.« Ivetta schüttelte den Kopf und sah Marian missbilligend an. »Über
mæres
sollte man nicht lachen. Sie können einem Mann so schwer auf der Seele liegen, dass sie ihm die Luft abschnüren und er daran stirbt. Oder sie können ihn um den Verstand bringen und ihn verrückt machen wie einen Hasen. Und Sir Steinarr plagen sie ganz eindeutig mehr als die meisten anderen. Ob du nun wütend bist oder nicht, wenn er dir etwas bedeutet, gehst du zu ihm.«
    »Ich werde es mir überlegen«, sagte Marian gereizt.
    »Überleg es dir schnell, Mädchen, sie brechen nämlich gleich auf.« Ivetta wies mit dem Kopf auf die beiden Männer, die Goda bereits ihre Schalen gaben. Ari pfiff nach Godas Bruder, Much, der sogleich die Pferde aus dem Pferch führte, und nach ein paar raschen Abschiedsworten waren Steinarr und Ari fort.
    Matilda zögerte kaum einen Herzschlag lang, dann rannte sie zu dem Pferch. Sie nahm die Zügel der Stute, schob ihr die Trense ins Maul, zog rasch die Schnallen fest und führte sie hinaus.
    »Hilf mir aufsitzen!«, sagte sie zu Much, und ihr Befehlston ließ ihn gehorchen, ohne zu fragen, warum.
    »Wo willst du hin?«, brüllte Robin. »Maud?«
    »Frag Ivetta«, rief sie und dirigierte die Stute den Waldweg hinunter.
     
    »Ivetta?« Robin wandte sich um zum Feuer – sein Gesicht starr vor Sorge und vor Zorn. »Weißt du, wohin sie will?«
    »Sie wird herausfinden, wohin er jede Nacht verschwindet«, sagte Ivetta ganz offen.
    »Warum?«
    »Weil sie das muss. Ich habe ihr gesagt, dass sie es muss.«
    »Du, aber …«
    »Beruhig dich, Junge. Du kannst jetzt ohnehin nichts

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