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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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zurecht, setzte einen möglichst unschuldigen Gesichtsausdruck auf und machte sich auf den Weg zurück. »Tut mir leid, Ivetta. Ich habe ihn nicht gefunden und Goda auch nicht.«
    »Ich weiß. Wie dumm von mir, er lag direkt hier vor meiner Nase.« Ivetta schwenkte den Schöpflöffel und zwinkerte Matilda grinsend zu.
    Kurz darauf schlenderte Steinarr von der anderen Seite der Lichtung aus ins Lager, aus der gleichen Richtung kommend, aus der zuvor die anderen Männer gekommen waren. Als er an einigen der kleineren Kinder vorbeikam, tauchte auch Goda auf – sie war die ganze Zeit dort gewesen – und fragte ihn nach etwas. Zu Matildas Überraschung ging er in die Hocke, ließ Goda auf seine Schultern klettern und lief mit ihr auf dem Rücken im Trab zu den Hütten hinüber. Seine Miene blieb unbeweglich, abgesehen davon, dass seine Augen schelmisch funkelten, als er an Matilda vorbeikam. »Guten Tag, Maid Marian.«
    »Guten Tag, Mylord«, antwortete sie, ohne auf Will Scathelockes plötzlich erwachende Aufmerksamkeit zu achten. Sie machte einen höflichen Knicks vor Goda. »Euch ebenfalls einen guten Tag, Mylady Godiva. Hattet Ihr einen angenehmen Ritt? Wie ich sehe, habt Ihr heute beschlossen, Eure Kleidung anzubehalten.«
    »Ladys reiten doch nicht nackt«, gab Goda kichernd zurück. »Weiter, Sir Pferd. Und jetzt ein bisschen schneller!«
    Steinarr umrundete die Hütten zweimal im Galopp, dann setzte er Goda neben Ivetta ab, die ihr auftrug, zwei Schalen zu holen. »Beeil dich, Sir Steinarr und Sir Ari müssen gleich fort.« Sie warf Matilda einen vielsagenden Blick zu.
    Steinarr hatte es nicht bemerkt. »Wie geht es unserem jungen Robin denn heute?«
    »Viel besser, Mylord«, piepste Robin im Hintergrund. »Ich habe fast den ganzen Tag lang aufrecht gesessen und bin um die ganze Lichtung herumgegangen.«
    »Mit oder ohne Schiene?«, fragte Ari, der sich mit Will im Kielwasser näherte und zu ihnen gesellte.
    »Mit. Aber auf den Abort bin ich ohne gegangen. Und seht Ihr?« Vorsichtig beugte er sein Knie und streckte es wieder aus. »Es ist gar nicht mehr so steif. Morgen bin ich so weit, dass ich reiten kann.«
    »Was das Bein betrifft, ja«, stimmte Steinarr zu. »Aber bist du auch schon kräftig genug dafür? Auf einem Schemel zu sitzen, das ist eine Sache, aber auf einem Pferd zu reiten, das ist etwas ganz anderes.«
    »Er ist ein guter Reiter, Mylord«, sagte Matilda.
    »Darum geht es nicht. Er hat zu viel Blut verloren. Wirst du den Tag durchhalten?«
    »Das werde ich. Und ich werde mit Euch mithalten, insbesondere, wenn Ihr Marian hinter Euch im Sattel habt.«
    »Marian kommt nicht mit.«
    »Was! Natürlich komme ich mit.«
    Steinarr schüttelte den Kopf. »Das wäre zu gefährlich. Mittlerweile hat Guy bestimmt gemerkt, dass ich nicht vorhabe, dich zurückzubringen. Wahrscheinlich kann er sich sogar denken, dass ich die Fahne gewechselt habe.«
    »Ich an seiner Stelle würde mit allen Mitteln verhindern, dass Robin vor dem König erscheint«, sagte Ari.
    »Sicher sind seine eigenen Leute längst unterwegs«, sagte Steinarr. »Vielleicht ist Baldwin sogar daran beteiligt und sucht ebenfalls nach dir. Jedenfalls ist es viel zu gefährlich.«
    »Ich komme mit.« Matilda blieb stur.
    »Was ist, wenn ich ihre Hilfe brauche, um ein Rätsel zu lösen?«, fragte Robin. »Ich bin ziemlich schlecht darin, Französisch oder Englisch zu lesen, und in Latein bin ich auch nicht viel besser. Und römische Zahlen lesen kann ich überhaupt nicht.«
    »Ari kann lesen.«
    »Aber nicht Latein«, sagte Ari.
    »Seht Ihr?«, sagte Robin. »Ich brauche ihre Hilfe.«
    Steinarr sah Robin düster an. »Du würdest sie in Gefahr bringen, um deines Vermögens willen?«
    »Natürlich nicht, aber …«
    »Wenn er versagt, bin ich in größerer Gefahr, und das wisst Ihr auch«, wandte Matilda ein. »Oder wollt Ihr, dass ich in Baldwins Bett lande? Ich
muss
ihm helfen.«
    »Nein«, sagte Steinarr. »Wir werden auch ohne dich zurechtkommen.«
    »Und wie werde ich zurechtkommen? Wenn Ihr alle fortreitet, wer soll dann verhindern, dass Baldwin oder Guy das Lager hier aufstöbern und mich verschleppen?«
    »Will Scathelocke.«
    »Ein Mann, den ich kaum kenne?«
    »Ein Mann, den du kaum kanntest, war alles, worauf du im vergangenen Monat zählen konntest«, sagte Steinarr.
    »Aber das wart
Ihr
und nicht Will«, protestierte sie.
    »He!«, rief Will, ein wenig pikiert. »Ich habe in Wales für König Edward
gekämpft.
«
    »Verzeih, Will,

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