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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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es wünscht, und Euch ein Pfund Silber zahlen als Gegenleistung für Eure Hilfe und Euer Geleit auf dem restlichen Weg meiner Reise. Darauf mein Wort.«
    Sein Lächeln breitete sich bis in seine Mundwinkel aus. »Damit ist die Vereinbarung also zu deiner Zufriedenheit besiegelt?«
    Warum schien er derart selbstzufrieden?
Sie rief sich noch einmal ins Gedächtnis, was er gesagt hatte und was sie selbst gesagt hatte, aber sie fand keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Vereinbarung einen Haken gehabt hätte. Sie nickte zögernd. »Das ist sie.«
    »Gut. Denn meiner Zufriedenheit entspricht sie ganz sicher. Und nun ein Pilgerkuss, um die Vereinbarung zu besiegeln.« Abermals beugte er sich zu ihr hinab.
    Sie erstarrte, wartete auf einen so stürmischen Kuss wie vor dem Kirchentor, auf seine zügellose Gier, die in ihr das gleiche Bedürfnis hervorgerufen hatte. Doch er vermochte mehr als nur das. Denn dieser Kuss war sanft, züchtig, tatsächlich beinahe so, wie es sich für einen Pilger gehört hätte, abgesehen davon, dass ein richtiger Pilger einen Kuss niemals derart ausgekostet hätte, wie dieser Mann es tat, so lange, bis es keine Rolle mehr spielte, dass sie ihn eigentlich nicht wollte, bis ihr Körper sich ihm von selbst entgegendrängte und nach mehr verlangte. Als er schließlich von ihr abließ, blieb sie einen Augenblick lang an ihn gelehnt stehen, bevor sie sich wieder fest auf ihre eigenen Füßen stellte.
    Sie spürte etwas Rauhes an ihrer Wange, und als sie die Augen aufschlug, stellte sie fest, dass er sie stirnrunzelnd ansah und mit den Fingerspitzen über ihre Wange strich. »Du bist verletzt. Woher hast du diesen blauen Fleck?«
    Sie fuhr sich mit der Hand über die Wange und fand die empfindliche Stelle. »Mmm.« Es dauerte einen Moment lang, bis es ihr wieder einfiel. »Ist nicht schlimm. Ein Schlag von Robin. Er …«
    Steinarrs Miene verdüsterte sich. »Gebrochenes Bein hin oder her, ich werde diesem Bübchen klarmachen, dass man Frauen nicht schlägt.« Er eilte auf sein Pferd zu.
    »Nein!« Sie packte ihn am Arm, und für einen Augenblick spürte sie die Wucht seines Zorns, der gegen ihre innere Mauer prallte. Sie stemmte sich dagegen, und der Druck ließ nach. »So war es nicht. Er hat geschlafen.«
    Er hielt inne, jede Sehne seines Körpers vibrierte unter ihren Händen wie die Saiten einer Violine. »Geschlafen?«
    »Aye. Er träumte, er würde noch einmal fallen. Ich wollte ihn wecken, und er schlug um sich.« Sie ließ seinen Arm los und ging einen Schritt zurück. »Robin würde mir niemals etwas antun, Mylord. Niemals.«
    »In Ordnung. Also gut.« Er sah zur Seite, um ihrem Blick auszuweichen. Unbehagliches Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus.
    Schließlich räusperte Matilda sich. »Es wird ihn sicher freuen zu hören, dass Ihr mit ganzem Einsatz für meine Sicherheit sorgen wollt.«
    Abermals verfinsterte sich seine Miene. »Dann weiß er also von dieser … von deinem Vorhaben? Und er ist damit einverstanden?«
    »Weder noch.« Ihre Wangen glühten, und nun war sie diejenige, die den Blick abwandte. »Erwähnt ihm gegenüber bitte nichts davon, Mylord. Ich werde ihm erzählen, dass Ihr lediglich Silber für Eure Hilfe verlangt. Ich möchte nicht, dass er erfährt, was außerdem zwischen uns geschehen wird.«
    »Sag es ihm oder lass es bleiben, ganz wie du willst. Schließlich ist er
dein
Cousin«, sagte er, und seine Stimme klang noch immer rauh vor Zorn. »Wann willst du aufbrechen?«
    »Heute. Sobald ich den Gutsverwalter für seine Mühe entlohnt habe.« Je eher, desto besser, bevor sie der Mut verließ. Sie drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück zum Gutshaus.
    Er ging neben ihr her und führte seine Pferde an den Zügeln. So gingen sie schweigend zurück. Sie riegelte sich weiter hinter ihrer inneren Mauer gegen die Welt ab, und dennoch malte sie sich alles Mögliche aus, das er mit ihr machen würde, als ob er ihr all diese Gedanken über ihre Mauer hinweg zuwerfen würde, um sie anzustacheln. Schlimmer noch, ihr Körper reagierte auf jeden einzelnen dieser Gedanken auf eine Weise, die sie sowohl erregte als auch beschämte.
    Einmal mehr rief sie sich die Worte der Priester ins Gedächtnis, die sie vor der Sünde der Selbstbefriedigung gewarnt hatten. Sie hatte immer gedacht, sie würden übertreiben, um ihr Angst zu machen, aufgrund dessen, was sie von ihr und den seltsamen Anwandlungen während ihrer Kindheit wussten. Aber vielleicht war es gar nicht so.

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