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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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einmal mehr annähernd genügend Zeit.
    Aber es musste eine Möglichkeit geben.
    Natürlich gibt es eine Möglichkeit,
flüsterte eine innere Stimme ihr aus dem Hintergrund zu.
Es tut sich eine Möglichkeit vor dir auf. Nutze sie!
    Nein. Alles, nur das nicht! Angestrengt suchte sie nach einer anderen Lösung, aber es schien vollkommen zwecklos. Was auch immer sie in Erwägung zog, erschien bei näherer Betrachtung absolut indiskutabel, und so saß sie dort in der dunklen Halle und hatte keine Wahl.
    Sie zog sich die Decke fester um die Schultern, lehnte sich wieder an die Wand und gab sich alle Mühe, das Kribbeln im Bauch zu verdrängen, das sich beim bloßen Gedanken daran, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, augenblicklich eingestellt hatte, das Kribbeln, das sie bereits dazu verleitet hatte, in Gedanken eine Sünde zu begehen, und das sie nun dazu bringen würde, diese Sünde in die Tat umzusetzen.
    Wohin sie wollte, hatte er gesagt.
    Hoffentlich gehörte er zu den Männern, die Wort hielten.

Kapitel 5
    K urz nach Tagesanbruch ließ Matilda den noch schlafenden Robert in der Obhut einer der Köhlerinnen, Edith, und ging hinaus und über die Felder in die Richtung, aus der sie tags zuvor gekommen waren.
    Bald darauf sah sie die beiden herbeireiten. Schon von weitem erkannte sie sie. Die Sonne ließ ihre goldblonden Schöpfe erstrahlen, mit einem Lichschein umkränzen, so dass sie aussahen wie zwei Engel – insbesondere der Neue, Sir Ari, der hübscheste Mann, der ihr je begegnet war. Mit einem Paar Flügel, so dachte sie, als die beiden sich näherten, würde er sich prächtig neben der heiligen Jungfrau machen.
    Sir Steinarr hingegen … Der reinste Sündenfall, durch und durch, von seiner souverän lasziven Art, sein Pferd zu dirigieren, über das anzügliche Grinsen, das um seine Lippen spielte, als er sie ansah, bis hin zu der unwillkürlichen Sinnlichkeit, in der er mit dem Daumen über die Zügel strich. Würde man ihn an die heilige Jungfrau heranlassen, er hätte ihr garantiert ein eindeutiges Angebot gemacht.
    Selbstverständlich hätte die Jungfrau Maria nichts mit ihm zu tun haben wollen, Matilda selbst jedoch hatte keine Wahl. Und sogleich stellte sich das verräterische Kribbeln wieder ein und machte ihr umso mehr zu schaffen, nun, da sie sich mit der Ursache konfrontiert sah. Den Heiligen sei Dank, dass sie in dem Moment nicht auch noch seine Gefühle spürte. Den Heiligen sei ebenfalls Dank, dass sie den beiden nicht auf der Stute entgegengeritten war. Denn wenn sie es mit ihm zu tun bekam, war es von Vorteil, festen Boden unter den Füßen zu haben.
    »Guten Tag, Marian«, rief Sir Ari und kam damit seinem Freund zuvor. »Wie geht es dem jungen Robin heute Morgen?«
    »Besser, glaube ich, Mylord. Als ich hinausging, schlief er friedlich.«
    Sir Steinarr schwang sich von seinem Hengst hinunter. »Ich verstehe nach wie vor nicht, warum er auf diesem Baum war.«
    »Das ist doch ganz einfach, Mylord. Er ist hinaufgeklettert.«
    Sir Ari grinste und wollte vom Pferd steigen, doch Steinarr warf ihm einen derart verdrießlichen Blick zu, dass er sich sogleich wieder in den Sattel setzte.
    Sir Steinarr drehte sich wieder Matilda zu. »Die Frage ist nur, warum?«
    »Jungen klettern eben gern«, gab sie leichthin zurück.
    »Als Jungen kann man ihn ja wohl kaum noch bezeichnen. Und er sieht mir nicht so aus wie jemand, der gern auf Bäume klettert. Aber selbst wenn wir davon ausgehen, es wäre so, warum ausgerechnet hier? Und warum auf diesen Baum, wo es nur einen Steinwurf entfernt einen ganzen Wald voll Bäume gibt, deren Äste nicht so morsch sind?«
    »Er betrachtete es als eine Herausforderung – der er leider nicht gewachsen war.« Voller Unbehagen, weil er offenbar keine Ruhe geben wollte, lächelte sie ihn zaghaft an, dann ging sie an ihm vorbei zu Sir Ari, der auf seinem Pferd saß. Sie machte einen tiefen Knicks vor dem Ritter. »Ich möchte Euch noch einmal für Eure Hilfe danken,
Monsire.
Wenn Ihr uns nicht zu Hilfe gekommen wärt, hätten wir nicht gewusst, was wir hätten tun sollen.«
    »Keine Ursache«, sagte Sir Ari. »Ich kam zufällig dort vorbei.«
    »So wie ich«, murmelte Steinarr hinter ihr.
    Aber nur, weil Ihr mich ins Bett kriegen wollt,
dachte sie, als sie sich umdrehte und vor ihm ebenfalls einen Knicks machte – höflich, wenngleich auch nicht ganz so tief wie vor Ari. »Jawohl, Mylord, allerdings. Selbstverständlich gilt meine Dankbarkeit auch Euch.«
    Er nickte

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