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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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wissen.«
    »Dann habe ich also deinen Segen dafür?«, fragte sie.
    »Nein, aber selbst ein Narr weiß, wann er eine Schlacht verloren hat. Also, geh ihn holen und Sir Steinarr auch. Auch er sollte erfahren, wo Harworth liegt, um dich rechtzeitig dorthin zu bringen.«
    Sie nickte und eilte davon, um so schnell wie möglich die Straße zu erreichen. Draußen entdeckte sie Sir Ari am Brunnen, und während sie auf ihn zuging, rief sie: »Verzeiht, Mylord. Wo ist Sir Steinarr?«
    »Ich bin hier.« Steinarr trat hinter Ari hervor. Sein Oberkörper war nackt, und er hielt einen Eimer in der Hand, dessen Inhalt er sich offenbar gerade über den Kopf geschüttet hatte, denn Wasser perlte in Rinnsalen an ihm hinunter, die in der Sonne funkelten. Er ließ den Eimer auf den Rand des Brunnens fallen und schüttelte sich. Dann griff er nach seinem Hemd und trocknete sich die Brust ab
    »Ich, ähm …« Ihr Mund wurde trocken angesichts all der Muskeln unter seiner nackten Haut – die sie im Verlauf der kommenden Wochen sicher genau kennenlernen würde. Ihr Blick schweifte hinab zu dem vergrößerten Schritt seiner abgetragenen Leinenhose – auch
diese
Wölbung würde sie wohl bald genau kennenlernen …
    »Bist du so weit, Marian?«
    Die Belustigung, die ihm anzuhören war, ließ sie aufblicken, aber zu spät. Er sah sie grinsend an. Er wusste Bescheid. Der Teufel sollte ihn holen!
    »Nein, Mylord, noch nicht.« Wut und Beschämung ließen ihre Stimme fester klingen, als sie eigentlich erwartet oder verdient hatte. Sie hob den Kopf und begegnete herausfordernd seinem Blick, obwohl sie spürte, dass ihre Wangen schuldbewusst glühten wie die Leuchtfeuer eines Wehrturms. »Robin möchte Euch beide sprechen,
Messires.
Wenn es Euch recht ist.«
    Das Grinsen schwand aus Steinarrs Gesicht. Mit einem Knallen schüttelte er sein Unterhemd aus und zog es sich über den Kopf, dann griff er nach seinem Gewand, das über der Brunnenkurbel gehangen hatte, und ging auf die Halle zu. Ari schloss sich ihm an, und Matilda ging hinter den beiden her, von wo aus sie zu ihrer Verwirrung jeden Muskel sehen konnte, der sich unter Steinarrs feuchtem Hemd abzeichnete, während er mit den Armen in sein Gewand hineinschlüpfte. Und falls der Seufzer, der ihr über die Lippen kam, als er sich die Cotte schließlich über den Kopf streifte, ein Seufzer der Enttäuschung und nicht der Erleichterung war, nun … dann war sie die Letzte, die es zugegeben hätte.
     
    In mancher Hinsicht war das Mädchen eisenhart, so viel war sicher, dachte Steinarr im Stillen, als er vor der Tür zur Seite ging, um Marian den Vortritt zu lassen. Doch ihre Härte verwandelte sich in süße Milde, sobald sie neben Robin kniete. Und trotz seiner Verärgerung verstand Steinarr, dass sie sich Sorgen machte. Der Junge sah furchtbar aus – besser als am Tag zuvor, aber nach wie vor furchtbar. Das Haar klebte ihm am Kopf, schweißnass vor Schmerzen, und die Haut um seinen Mund herum war gespannt und bleich wie der Bauch einer Forelle. Dennoch brachte er ein schwaches Lächeln zustande und hob kaum merklich den Kopf zur Begrüßung. »Mylords.«
    Steinarr antwortete mit einem Kopfnicken. »Wie geht es dir, Junge?«
    »Es tut weh, Mylord, aber dank Sir Ari und Euch bin ich noch an einem Stück.«
    »Wir konnten dich ja wohl kaum dort liegen lassen.«
    »Manch anderer hätte es getan.« Robins Blick streifte den Gutsverwalter, der durch die Hintertür hereingekommen war und in der anderen Ecke des Raums mit einer Magd sprach. »Meine Cousine sagte, Ihr seid bereit, sie auf ihrer weiteren Pilgerreise zu begleiten.«
    »Bist du das?« Ari sah Steinarr vorwurfsvoll an. »Das hast du mir überhaupt nicht erzählt.«
    Steinarr warf ihm einen drohenden Blick zu. »Weil es dich nichts angeht.«
    »Mich offenbar auch nicht, Mylord«, sagte Robin in bedrücktem Ton an Ari gerichtet. Steinarr gab sich keinerlei Mühe, sein höhnisches Grinsen zu verbergen.
Schwachkopf. Seine Frau einfach so gehen zu lassen.
    »Wisst Ihr, wo Harworth liegt?«, fragte Robin.
    Ari nickte. »In der Nähe von Blyth.«
    »Näher an Tickhill«, sagte Steinarr.
    »Dann wisst Ihr also auch, wo es ist, Mylord? Das ist nämlich die nächste Station unserer Pilgerreise.«
    »Da habt ihr aber einen Umweg gemacht«, gab Sir Ari stirnrunzelnd zu bedenken. »Wenn ihr aus Westen gekommen seid, wäre es doch besser gewesen, zuerst dorthin zu reisen.«
    »Der Weg eines Pilgers ist oftmals lang und gewunden«, sagte

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