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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Verfügung gestellt hast, Wagen und Fuhrmann inbegriffen. Dann bist du mit den beiden quitt.«
    »Mit uns
allen
«, sagte Steinarr und stellte sich neben Ari, um ihm beizupflichten, obwohl er selbst mit dem Jungen gar nichts zu tun haben wollte. Aber der Gutsverwalter war schlicht und einfach ein Mistkerl. Steinarr legte eine Hand an den Griff seines Schwertes. »Es wäre zu deinem Nutzen.«
    Der Mann betrachtete Steinarr eingehender und erblasste. »Aye, das glaube ich auch.«
    Marian wollte nach ihrem Beutel greifen, aber Steinarr kam ihr zuvor und warf dem Verwalter eine Münze zu. Der Mann fing sie aus der Luft auf, sah sie hastig prüfend an und nickte. Er drehte sich auf dem Absatz um, ging zur Tür und rief nach ein paar Männern, die das Fuhrwerk holen sollten.
    »Gut, dann sollte ich mich nun lieber vergewissern, dass das Bein anständig geschient ist«, sagte Ari. Er beugte sich über Robin, zog die Decke zurück und enthüllte Robins Bein, das geschwollen und bleich zwischen Stöcken und unter Verbänden lag. »Es wird weh tun, Junge. Es wäre besser, du würdest noch drei oder vier Tage warten.«
    »Ich weiß, Mylord«, sagte Robin. »Aber letzten Endes ist es so besser.«
    »Ich werde die Bahre holen«, sagte Steinarr, erpicht darauf, die Sache voranzutreiben und Marian von ihrem elenden Liebhaber loszueisen, damit er sich ihr endlich selbst widmen konnte. Er ging hinaus, stöberte ein wenig herum und fand schließlich die Bahre, die sie gestern gebaut hatten, an eine Wand des Stalls gelehnt. Er ging in die Hocke, um eine lose Schlaufe festzuziehen, als Marian plötzlich hinter ihm stand.
    »Ich wollte Euch den Penny zurückgeben, Mylord. Hier. Nehmt.«
    Ari und seine dämlichen Knoten.
Noch immer hatte er nicht gelernt, einen anständigen Knoten zu binden. Ungeduldig zerrte Steinarr an dem losen Ende. »Das klären wir später.«
    Für einen kurzen Augenblick herrschte Schweigen, und dann traf ihn etwas hart zwischen den Schulterblättern. Er sprang auf, drehte sich hastig um, und sogleich fuhr Marian ihn zornig an. »Ich mag mich ja für Eure Hilfe verkaufen wie eine Hure, Mylord, aber ich bin mehr wert als einen Penny.«
    Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, was er da gesagt hatte.
Ah.
»So war das doch nicht gemeint. Ich wollte nur …«
    Aber sie war bereits auf dem Weg zurück, in stocksteifer Haltung. Kopfschüttelnd hob Steinarr den silbernen Penny auf und wischte den Stallmist ab. Während Marian im Gutshaus verschwand, warf er die Münze hoch und ließ sie in seinen Beutel fallen.
    Bei allen Göttern, sie war tatsächlich eisenhart. Gut so. Er mochte solche Frauen – solange sie weich wurden, wenn er es wollte.
    Er zog sein Messer hervor und ging abermals in die Hocke, um den Knoten der losen Schlaufe zu durchtrennen, grinsend, denn er war sicher, dass Marian sogar noch sehr weich würde.

Kapitel 6
    W ie sich herausstellen sollte, war auch Robin auf ungeahnte Weise eisenhart. Obwohl er vor lauter Angst, der Gutsverwalter könne noch mehr Geld fordern, auf eine zusätzliche Dosis des Mohnsirups verzichtet hatte, brachte er die holprige Fahrt auf dem Fuhrwerk nahezu ohne einen Seufzer hinter sich. Und dabei war es nicht gerade so, dass der Fuhrmann von Headon darauf geachtet hätte, ihm die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Mann hätte beim besten Willen kaum noch mehr unebene Stellen und Schlaglöcher mitnehmen oder rasanter darüberfahren können.
    Nachdem Robin an einer Stelle besonders durchgerüttelt wurde, so dass auch der letzte Rest Farbe aus seinem Gesicht wich, fuhr Marian den Fuhrmann wütend an: »Hat dein Reeve dir aufgetragen, meinen Cousin zu quälen, oder machst du das nur so zum Spaß?«
    »Eh? Was soll das? So fahre ich nun einmal. Ich brauche mir doch nicht von einer Frau sagen zu lassen, wie ich fahren soll.«
    »Dann werde ich es dir erklären.« Steinarr ließ sich ein Stück zurückfallen, so dass er auf gleicher Höhe mit dem Bock des Fuhrmanns war. »Such dem Jungen zuliebe einen ebeneren Weg, sonst werde ich
dir
das Bein brechen und dich selbst zurückbringen. Und zwar im gestreckten Galopp.«
    Der Mann verzog das Gesicht und murmelte etwas in sich hinein. Steinarr dirigierte den Hengst näher an das Fuhrwerk heran und beugte sich zu dem Fuhrmann hinüber. »Wie war das, Fuhrmann? Ich habe dich nicht verstanden?«
    Der Fuhrmann warf Steinarr einen argwöhnischen Blick zu, dann sah er Ari an, der an die andere Seite des Fuhrwerks herangeritten

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