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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Marian. »Wie lange braucht man, um dorthin zu kommen?«
    »Zwei oder drei Tage.« Steinarr sah sie geradewegs an und grinste. »Kommt darauf an, wie oft wir haltmachen.«
    Sie riss die Augen auf und kniff sie dann über ihren errötenden Wangen zusammen. Doch sie hatte sich schnell wieder in der Gewalt. »Schön. Ich werde dem Reeve seinen geforderten Schilling geben, und dann können wir aufbrechen.«
    »Das ist nicht nötig, Mädchen.« Der Köhler – Hamo war doch sein Name, dachte Steinarr – hatte hinter ihnen den Raum betreten, gefolgt von zwei Männern und zwei Frauen. »Edith hat mir erzählt, wie viel der Reeve verlangt. Das ist einfach zu teuer für zwei Pilger. Wir werden Robin mitnehmen und uns um ihn kümmern. Edith kennt sich gut mit Kräutern aus.«
    »Wärst du damit einverstanden?«, fragte Robin, erfreut über diese Möglichkeit. »Ach, das wäre schön!«
    »Aber sie haben keine Betten«, sagte Marian, ganz eindeutig bestürzt. Hilfesuchend wandte sie sich um zu der alten Frau. »Er kann unmöglich auf dem Boden schlafen, Edith.«
    »Natürlich nicht. Und das wird er auch nicht.«
    »Ich habe ein Reisebett«, verkündete Hamo voller Stolz. »Das kann er haben. Mir wird es nicht schaden, ein paar Wochen lang auf dem Boden zu schlafen.«
    »Aber in einem Köhlerlager ist es so schmutzig«, wandte Marian ein.
    »Hier etwa nicht?« Robin klopfte auf das Bett und war sogleich in eine übelriechende Staubwolke gehüllt. »Wenigstens ist der Schmutz bei den Köhlern der Schmutz ehrlicher Arbeit. Sie sind gute Menschen, und ich bin dankbar für ihre Hilfe.«
    »Ich natürlich auch«, sagte Marian. »Aber …«
    »Wir werden uns um ihn kümmern, Marian«, sagte der dickere der beiden übrigen Männer. »Er wird ebenso gut essen wie wir, und er befindet sich bei freundlichen Menschen, bis er wieder gesund ist. Ivetta ist eine gute Köchin.«
    »Und von Kräutern verstehe ich etwas«, sagte Edith. »Ich weiß, wie ich seine Schmerzen lindern kann und wie das Bein schneller heilt.«
    »Siehst du, Maud? Ich weiß, dass ich dort besser dran bin.«
    Mit jedem weiteren Argument entspannten sich Marians Gesichtszüge, bis sie schließlich zustimmend nickte, wobei ihr nicht einmal aufgefallen war, dass Robin sich wieder einmal versprochen und sie mit der Kurzform ihres Namens angesprochen hatte. Sie nahm seine Hand. »Bist du dir sicher?«
    »Das bin ich.« Robin führte ihre Hand an seine Lippen und gab ihr einen flüchtigen Kuss, woraufhin Steinarr die Schultern straffte. An Hamo gerichtet fragte Robin: »Wie wollt ihr mich von hier fortbringen?«
    »Tja, darüber haben wir uns auch schon Gedanken gemacht.« Der Köhler kratzte sich am Kinn. »Unsere Karren sind zu vollgepackt mit Geräten und Vorräten, als dass wir die Trage ordentlich verstauen könnten. Wir werden uns wohl einen Karren leihen müssen.«
    »Was für einen Karren?«, fragte der Gutsverwalter, der plötzlich hinter Ari stand.
    »Der junge Robin hier möchte lieber in unserem Lager gesund werden«, antwortete Hamo. »Wir bräuchten etwas, womit wir ihn transportieren können.«
    Der Verwalter schüttelte den Kopf. »Leuten wie euch kann ich keinen Wagen leihen, jedenfalls nicht ohne Bezahlung und Pfand. Der Steward würde mir dafür das Fell abziehen, ganz sicher.«
    »Dein Haushofmeister scheint ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse zu sein«, sagte Steinarr.
    Dem Verwalter war die Ironie entgangen. »Aye, das ist er. Ich muss vier Pence dafür verlangen.«
    »Vier Pence!«, rief Marian und sprang auf. »Für einen einzigen Tag?«
    »Aye, und einen Schilling als Pfand sowie den Lohn für den Fuhrmann.«
    Ari verzog den Mund zu einem dünnen Strich angesichts solchen Geizes. »Sag, Reeve, würde dein Steward zwei Rittern einen Tag lang ein Fuhrwerk samt Fuhrmann leihen?«
    Der Verwalter saugte einen Moment lang nachdenklich an seinen Zähnen und nickte schließlich. »Aye, das könnte ich ohne seine Zustimmung veranlassen. Aber dennoch steht die Bezahlung für eine Nacht Kost und Logis für die beiden hier noch aus. Und für den Mohnsirup, den die Magd ihm eingeflößt hat.«
    »Er brauchte nicht mehr als eine Portion, und gegessen hat er überhaupt nichts bis auf ein wenig trockenes Brot heute Morgen«, sagte Marian. »Und
ich
habe im Sitzen an die Wand gelehnt geschlafen.«
    »Der Junge nimmt nichts mit von diesem schmuddeligen Bett außer ein paar Läusen«, fügte Ari hinzu. »Ein Penny ist mehr als genug für alles, was du zur

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