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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Waffe fallen.
    »So ist es besser.« Tunstall wickelte sich ihren Zopf um die Hand und zerrte sie um die Ecke des Keeps. »Jetzt werden wir mein Pferd holen und fortreiten.«

    Es war ein kurzer, grausamer Kampf – zu Ende, noch bevor das Blut die Rage stillen konnte, die Gunnar zur Weißglut getrieben hatte. Als es vorbei war und das Stöhnen der Sterbenden verstummte, standen Gunnar, Brand und Torvald auf dem Burghof und sahen schwer atmend auf die blutigen Eingeweide und Körperteile hinab, die einmal Männer gewesen waren.
    »Sie waren keine sehr guten Kämpfer«, sagte Brand und sprach damit aus, was auch Gunnar dachte. Brand schnitt ein Stück Leinen vom Hemd des Toten, der vor seinen Füßen lag, und wischte die Klinge seines Schwerts ab, bevor er es in die Scheide steckte. Dann reichte er Gunnar das Stück Leinen. »Torvald und ich kümmern uns um die Toten, und dann treffen wir uns später an unserem Lagerplatz wieder. Geh und finde deine Lady.«
    »Sie ist nicht meine Lady.« Die Worte schmeckten so bitter, wie sie klangen. Gunnar säuberte sein Schwert und wischte sich das Blut von den Händen. »Einer von Euch sollte sich um sie kümmern.«
    »Gunnar …«
    »Nein. Ich wäre ein ziemlich schlechter Begleiter. Weil ich immer noch das Bedürfnis habe, irgendetwas zu töten.« Er steckte sein Schwert in die Scheide und reichte das Stück Leinen weiter an Torvald. »Ich wünschte beinahe, es wären mehr gewesen.«
    »Waren es ja auch.«
    »Was?«
    Das Stück Leinen noch in der Hand, ging Torvald langsam im Kreis umher und sah sich suchend auf dem Burghof um. »Hat einer von euch jemanden irgendwo anders getötet?«
    Brand und Gunnar sahen sich an und schüttelten die Köpfe.
    »Es waren elf Leute, Lady Eleanor mitgezählt. Sie ist … Wo immer sie ist, ich sehe nur neun Tote.«
    Hastig zählte Gunnar nach und kam zu demselben Ergebnis.
    »Verdammt. Eleanor! Eleanor?« Er lief zu der Stelle, wo er sie das letzte Mal gesehen hatte, nicht weit entfernt vom Feuer.
    Als er sich der Stelle näherte, sah er, dass sich etwas auf den hinteren Teil des Burghofs zubewegte. Gunnar duckte sich hinter die Mauer des Keeps und spähte um die Ecke. Er sah Eleanor eins der Pferde losbinden, während einer der Vogelfreien ihr sein Schwert an den Rücken hielt. Nicht irgendein Vogelfreier. Tunstall.
    Gunnar gab Torvald und Brand ein Zeichen, um den Keep herumzugehen und sich von hinten zu nähern. Dann drückte er sich an die Wand, um sich in deren Schatten näher heranzuschleichen.
    »Rüber zu dem Block!«, befahl Tunstall und ließ Eleanor das Schwert in ihrem Rücken spüren.
    Auf keinen Fall würde Gunnar diese Natter mit Eleanor davonreiten lassen. Dieser Dreckskerl war bereit gewesen, einen Knappen für einen Kuss und ein bisschen Silber zu töten. Wozu er imstande wäre, um sein eigenes Leben zu retten, das wussten allein die Götter. Aber mit der Klinge dort an Eleanors Rücken … Gunnar sandte ein Stoßgebet zu Baldur und wünschte ihr den gleichen Einfallsreichtum, den sie auf Raby bewiesen hatte.
    Er trat hinaus in das Mondlicht. »Bleibt stehen oder Ihr werdet sterben, Tunstall!«
    Tunstall drehte sich erschrocken um. Blinzelnd sah er Gunnar an, und dann schien er ihn zu erkennen.
    »Ihr!«
    Er zerrte Eleanor fort von den Pferden, um sie als Schutzschild zu benutzen. Das Mondlicht spiegelte sich in seinem Schwert, als er es in Gunnars Richtung führte und ihm drohte. »Bleibt zurück. Ihr habt mich schon um einen Preis gebracht. Aber diesen hier werdet Ihr mir nicht wegnehmen. Denn vorher werde ich Euch töten.«
    Eleanor sah Gunnar in die Augen, dann sackte sie mit einem leisen Seufzer in sich zusammen – offenbar ohnmächtig geworden. Tunstall fing ihren schlaffen Körper auf, aber es war, als müsse er mit bloßen Händen Wasser auffangen. Sie rann ihm durch die Arme und tropfte ihm buchstäblich vor die Füße. Mit einem verärgerten Schrei wollte er sie packen.
    Gunnar warf sich Tunstall entgegen und riss ihn zur Seite, bevor er dazu kam, Eleanor noch einmal anzufassen. Sie landeten zwischen den Pferden, deren Hufe ihnen um die Köpfe herumschossen, als die Tiere scheuten. Gunnar schleuderte Tunstall zur Seite und drehte sich herum, um sich zu befreien. Aber sein Gegner, leichter und schneller als er, war schon wieder auf den Beinen und lief davon, bevor Gunnar sich aufgerappelt hatte.
    Torvald und Brand lösten sich aus dem Schatten hinter dem Keep und schnitten Tunstall den Weg ab. Knurrend wie ein in

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