Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Gunnar habt noch mehr zu besprechen. Wir werden jetzt gehen.«
Torvald entzündete einen Zweig als Fackel, nahm den Ale-Schlauch und machte eine leichte Verbeugung vor Eleanor. »Mylady.«
»Gesegnete Nachtruhe, Messires. «
Brand und Torvald wünschten ihr ebenfalls eine gute Nacht und machten sich auf den Weg zu ihrem anderen Lagerplatz. Gunnar und Eleanor standen da und sahen einander an, und Fragen und Erwartungen wirbelten um sie herum wie Funken um das Feuer.
»Ich hätte dich in jener Nacht niemals allein im Wald lassen sollen«, sagte Gunnar schließlich. »Ich habe dich deinem Vater direkt in die Arme getrieben.«
»Du dachtest doch, dort wäre ich in Sicherheit.«
»Ich habe für dich alles nur verschlimmert. Und dann habe ich auch noch seine Lügen geglaubt und damit alles noch schlimmer gemacht. Ich hätte hinter dir herreiten können. Ich hätte dich zurückholen können, bevor du verheiratet warst. Selbst nachher noch hätte ich dir die Jahre mit Richard ersparen können …« Er schloss die Augen angesichts der Vorstellung, die ihn überkommen musste. »Warum hast du nicht zugelassen, dass ich dich von Burwash fortbrachte?«
»Die Bogenschützen …«
»Pfeile brauche ich nicht zu fürchten. Wir hätten es schaffen können. Torvald und Ari und ich. Wir hätten es geschafft, irgendwie, wenn du mir nicht gesagt hättest, ich solle gehen. Irgendwie hätte ich es geschafft, dich mitzunehmen. Ich sollte doch dein Retter sein.«
»Das warst du. Das bist du.«
»Nein, ich habe dich in so vieler Hinsicht enttäuscht. All die schrecklichen Dinge, von denen du sagst, dass sie auf dir lasten, müssten eigentlich auf meinen Schultern liegen. All das sollte auf mich zurückfallen.«
»Stattdessen bin ich zu dir zurückgekommen«, sagte sie leise. »Mit all meinen Sorgen und all meinen Sünden. Und nun stellt sich die Frage: Nun, da du weißt, was ich alles getan habe, willst du mich überhaupt noch?«
Kapitel 20
D ie Frage veranlasste Gunnar, vor Eleanor niederzuknien. Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und blickte ihr in die im Feuerschein silbrig schimmernden grauen Augen, die seinen eigenen Schmerz und sein Bedauern spiegelten, aber auch seine Hoffnung.
Richard und sein Geist sollten verdammt sein. Nun gehörte sie ihm.
»Du törichtes Weib.« Er küsste sie auf Stirn und Wangen, und dann auf den Mund. Einen Moment lang schien sie zu zögern, dann aber verschmolz sie mit ihm, und ihr leises Stöhnen wärmte seinen Mund. Ein tiefes Bedürfnis regte sich in ihm, und er richtete sich auf und reichte ihr seine Hand. »Komm, lieg bei mir, dann zeige ich dir, wie sehr ich dich will.«
Er führte sie vom verlöschenden Feuer zum Bett, wo sie sich die Zeit nahmen, sich gegenseitig auszuziehen, nach und nach immer mehr Haut zu entblößen, sich mit forschenden Küssen zu bedecken. Als sie nur noch Unterkleid und Bruche trugen, Gunnar die Arme ausstreckte, um ihr den letzten Stoff abzustreifen, legte sie ihm eine Hand auf die Brust, um ihn zurückzuhalten. »Hast du eine Kerze? Oder vielleicht eine Lampe?«
Er nickte.
»Könntest du sie entzünden? Das Feuer spendet kaum noch Licht.«
Er zog verwundert eine Augenbraue hoch, doch dann nickte er abermals und drehte sich um nach der Lampe und dem Ölfläschchen. Er brauchte einen Moment, um die Lampe zu füllen und den Docht zu richten. »Seit wann hast du Angst im Dunkeln?«
»Das habe ich nicht. Ich möchte dich nur sehen können.«
Er zog ein glimmendes Stück Holz aus dem Feuer und hielt es an den Docht der Lampe. Die Flamme flackerte und rauchte, bis sie richtig brannte, dann verströmte sie ein gleichmäßiges Licht, das nur ein wenig im Abendwind flackerte. »Eure Lampe, Mylady. Wo …«
Er unterbrach sich mitten im Satz, denn der Anblick, wie sie das Zopfband löste, brachte ihn zum Schweigen. Sie ließ es auf den Stoß Kleidung fallen und begann, ihren Zopf aufzumachen. Gunnar hielt die Lampe in die Höhe, damit das Licht sie beleuchtete, und sah zu. Und dabei fragte er sich, ob ihr bewusst war, was sie in ihm auslöste, wenn sie vor seinen Augen ihr Haar aufmachte.
Nicht dass es ein Unterschied gewesen wäre, ob sie ihn nun unbewusst oder mit voller Absicht quälte. Sogleich wurde er steif, und sein Glied stellte seine Bruche auf wie ein Zelt. Seine Zunge wurde schwer, und er hatte Mühe, sie zu bewegen, um seine Frage noch einmal zu formulieren. »Wo soll ich die Lampe hinstellen?«
»Dort, bitte.« Sie wies auf einen
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